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Oberndorf
Ausgangsbasis für die Erkundung der Oste
Seglergemeinschaft Oberndorf e.V.
Die Seglergemeinschaft Oberndorf (SGO) bietet in der Saison von
April bis Oktober Gast- und Dauerliegern hervorragende und bei
jedem Stand der Gezeiten sicher nutzbare Liegeplätze an der Oste.
Die Steganlage der SGO, die in den vergangenen Jahren umfangreich
neu erbaut wurde, ist mit 220 Metern eine der längsten Anlagen an der
Oste. Im Hochsommer, wenn die Vereinsmitglieder SGO ihrerseits fremde
Reviere erkunden, sind fast immer Plätze für Gastlieger frei. Die SGO
empfiehlt sich damit allen Wassersportlern, die diesen malerischen und
längsten Nebenfluss der Niederelbe erkunden wollen, als Ausgangsbasis.
Neben Wasser- und Stromanschlüssen am Steg stehen auch Dusche und
WC zur Verfügung.
Versorgungsmöglichkeiten und Gastronomie sind vor Ort vorhanden.
Erstmals in dieser Saison wird auch WLAN am Steg zur Verfügung stehen.
Direkt an der Steganlage, auf einem stabilen, erst kürzlich vergrößerten
Ponton, befindet sich das Clubhaus der SGO, genannt „Ostekap“. Auch
Gäste ohne eigenes Boot sind herzlich eingelanden, einmal am Ostekap
zu stranden und sich über die Seglergemeinschaft Oberndorf zu informieren.
Man trifft sich dort immer am ersten Freitag eines Monats ab 18:00 Uhr
zu Klönschnack und Abendschoppen. Die Einrichtungen des Clubhauses
stehen selbstverständlich auch den Gastliegern offen.
Die Mitgliederentwicklung des Vereins ist anhaltend positiv, der Verein
hat weit über 100 Mitglieder. Sportlicher Höhepunkt der Saison soll auch
in diesem Jahr wieder die traditionelle Regatta sein, die für den 24. August
2019 geplant ist. Diese wird allerdings wegen der Elbvertiefung voraussichtlich
Drei Boote in Langeland, Dänemark Foto: Eddy Uhtenwoldt
nicht mehr auf altem Kurs nördlich des Medemgrunds verlaufen
können. Im vergangenen Jahr erfreute sich der Verein nicht nur einer
regen Teilnahme an Booten, sondern auch bei Wind um 4 Beaufort aus
Südwest und nur leicht bewölktem Himmel nahezu idealer Regattabedingungen.
Die SGO hofft natürlich, dass die Bedingungen auch in diesem
Jahr gut sein werden.
Eddy Uhtenwoldt
Museum Spurensuche in Oberndorf – ein neues kleines,
feines Museum an der Oste
Foto: Barbara Schubert
In vielen kleinen Dörfern und Städten gibt es Orts- oder Heimatmuseen.
Diese findet man überall auf der Welt: sei es in Südafrika, Argentinien,
Australien oder in der Prärie in Kanada. Das Interesse und die Faszination
an der geschichtlichen Entwicklung, gibt es auf der ganzen Welt.
Deshalb bemühen sich an allen diesen Orten Leute die historischen
»Schätze« ihrer Region zusammen zu tragen. Dabei passiert es allerdings
nicht selten, dass »zuviel« gesammelt wird. Alle Ausstellungsstücke werden
oft in kleinen, vollgestopften Räumen präsentiert. Oft werden die
Gegenstände zwar beschriftet aber nicht erklärt. Ein Museumsführer ist
dann häufig überfordert, die Ausstellungsstücke zum Leben zu erwecken.
In Oberndorf ist man nun einen anderen Weg gegangen. Die Obern-
dorfer Heimatfreunde haben einen Großteil ihrer sehenswerten Ausstellungsstücke
in einem Magazin eingelagert und ihre neue Ausstellung nur
ganz gezielt bestückt. Das Museum zeigt z.B. historische Arbeitsgeräte
und Bilder aus der hiesigen Landwirtschaft, einer Schuhmacherwerkstatt,
der Fischerei und der Ziegeleiwirtschaft. Das vielfälige Geschäftsleben
und der Handel noch bis in die frühen 70er Jahre wird v.a. am Beispiel des
»Kaufhaus des Nordens« beschrieben. Die Ausstellung beschäftigt sich
auch mit den Spuren und Schicksalen von Fremd- und Zwangsarbeitern
in unserer Region. Kuriose Exponate des Museums sind z.B. eine Schaukelbadewanne
oder die Wäschekiste des Bäckerlehrlings August Haack.
Besucher können sich aber auch beim Anblick einer Dentistenwerkstatt
(Zahnarztpraxis) aus der Zeit vor dem II. Weltkrieg ein wenig gruseln
lassen. Kindern ermöglicht die Ausstellung interessante, spielerische Erkundungen.
Zum Beispiel können zwei Pferdchen vor dem Pflug gelenkt
werden, Ziegelmuster gebaut werden, mit einem Modell lässt sich die alte
Prahmfähre erkunden, alte Schreibmaschinen können ausprobiert werden
und vieles andere mehr.
Das Personal, dass die Sammlung betreut und erklärt, wird vor Ort von
den Sachkundigen der einzelnen Themen geschult. Es ist klar, dass jemand,
der sein Leben im Büro zubringt, nicht allzuviel wissen kann über
Landwirtschaft oder Schiffahrt, sowie der Seemann umgekehrt wahrscheinlich
wenig über die Landwirtschaft weiß.
Die Sammlung, die im neuen Museum Spurensuche jetzt vorgestellt wird,
ist natürlich nicht vollständig. Aber es wird ständig daran weiter gearbeitet
– und das auch maßgeblich mit dem Wissen und den Beiträgen der
Besucher. Deren Erinnerungen und Geschichten sind gefragt, um die
Geschichtserzählung immer weiter zu verdichten. Denn das Museum
versucht, zu jedem der gezeigten Stücke auch die Menschen, die damit
gelebt und gearbeitet haben, anhand von Fotografien, Erzählungen, Zitaten
oder Dokumenten lebendig werden zu lassen. Auch Vorträge und
Workshops zu speziellen Themen geben Besuchern immer neue Einblicke
in das Leben vergangener Zeiten.
Die Ausstellung ist durch sehr fleißige und aktive Mitglieder der
»Oberndorfer Heimatfreunde« zustande gekommen. Nicht zuletzt
haben die Förderungen aus der Dorferneuerung und aus dem LEADER
Programm Kehdingen-Oste dazu beigetragen, dass das Museum
»Spurensuche« sich den Besuchern in einem modernisierten, hellen und
großzügigen Gebäude präsentieren kann.
Die Ausstellung ist ganzjährig geöffnet an jedem Freitag nachmittag von
14 bis 18 Uhr, von Mai bis September zusätzlich an den Sonntagen von
14 bis 17 Uhr. Für Besuche außerhalb der Öffnungszeiten vereinbaren Sie
gern einen Termin unter (04772) 306 oder (04772) 347 oder per Mail unter
post@museum-spurensuche.de. Die Mitglieder des Vereins freuen sich
auf viele Besucher. Holger Kuhne