
5 Einkaufen und genießen über Land
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„Mein weitester Kunde, ein gebürtiger
Bremervördener, kam aus Kapstadt. Der Mann
kam hier rein und packte alles, was er fassen konnte, in
Kartons. „Für meine Betty“, sagte er immer. Und zum Abschied:
„Es war mir eine Mission, hier vorzufahren.“
Einmal im Monat kommt ein Kleinbus mit vier Damen aus
Bederkesa. „Die sind vor allem auf meine Deko-Artikel aus,
die zumeist Einzelstücke sind. „Hier ist es immer so schön
dekoriert und gemütlich“, schwärmen sie. Ebenso bekommt
sie regelmäßigen Besuch von Stammkunden aus Hesedorf
und noch weiter entfernten Dörfern.
„Mein Vater hat immer gesagt: ‚Se is noch gornchich in de
Döör, denn hett se den Bessen a in de Hand! Plattdütsch
schnacken kann ik ok. Mit mien Kunden schnack ick geern
Platt. Dat hett mi mien Opa Heinz von lütt op bibrocht.“
Ihre Eltern fehlen Petra sehr. „Auch, wenn ich sie oft vermisse,
aufgeben werde ich nicht“, sagt sie etwas betrübt,
aber dennoch bestimmt. „Ich stecke weiter meine ganze
Liebe hier hinein, die ich in diesem Haus von meinen Eltern
mitbekommen habe.“
Was könnte Petras Leben und Wirken in ihrem kleinen Kaufhaus
an der Hauptstraße 17 in Mittelstenahe besser in Worte
fassen, als das Sprüchlein an ihrem Büroschrank: „Wenn
Du liebst, was du hast, hast Du alles, was Du brauchst.“
Ihre Eltern wären stolz auf ihre Tochter.