
Tödlicher Unfall auf Bahnstrecke Cuxhaven-Hamburg: Zug erfasst Mann in Hechthausen
Ein Mann ist bei einem Bahnunfall auf der Strecke zwischen Cuxhaven und Hamburg ums Leben gekommen. Die Bahnstrecke musste in Hechthausen für mehrere Stunden gesperrt werden.
Als die Fahrgäste am Freitagabend in Hamburg in den Zug Richtung Cuxhaven einstiegen, ahnten sie nicht, was nur kurze Zeit passieren würde: Die Bahn, in der sie saßen, überfuhr in Hechthausen einen Mann, der im Gleisbett lag. Für den 62-Jährigen kam jede Hilfe zu spät.
Am Freitagabend gegen 20.34 Uhr fuhr der Personenzug der Verkehrsgesellschaft Start Unterelbe aus Fahrtrichtung Hamburg kommend in den Bahnhof Hechthausen ein. Bei der Einfahrt bemerkte der Lokführer nach Angaben der Polizei eine regungslose Person, die auf Höhe des Bahnhofsgebäudes auf den Gleisen lag.
Zug kommt nicht rechtzeitig zum Stehen
Sofort leitete der Lokführer eine Gefahrbremsung (Vollbremsung) ein. Doch aufgrund des langen Bremsweges konnte er es nicht schaffen, vor der Person im Gleisbett zum Stehen zu kommen. Sie wurde teilweise vom Zug erfasst.
Sofort versuchten die anwesenden Rettungskräfte, den zwischen Zug und Bahnsteigkante eingeklemmten Mann zusammen mit dem Rettungsdienst von den Gleisen zu retten. Umgehend begann eine Reanimation. Doch die Reanimationsversuche blieben erfolglos: Der Mann erlag noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen.
Durch Zufall bereits in der Nähe
Dabei waren mehrere Einsatzkräfte zufälligerweise gerade unmittelbar in der Nähe gewesen: Gegen 20 Uhr war die Feuerwehr Althemmoor zu einer längeren Ölspur im Bereich des Bahnhofs Hechthausen alarmiert worden.
Ein Landwirt war zuvor mit einer landwirtschaftlichen Maschine durch die Bahnhofstraße in Richtung Klint gefahren. In Höhe des Bahnübergangs bemerkte er, dass er aus seinem Fahrzeug Hydraulioköl verloren hatte und die Fahrbahn der Bahnhofstraße und der Landstraße auf einer Länge von etwa zwei Kilometer stark verschmutzt hatte. Er alarmierte die Feuerwehr, um die gefährlich rutschige Spur zu entfernen.
Leitstelle in Bremerhaven meldet Unfall
Während die Kräfte der Wehr Althemmoor noch bei der Arbeit waren, bekamen sie von der Rettungsleitstelle Bremerhaven die Meldung, dass sich im Bereich des Bahnhofs ein Unfall ereignet hatte und eine Person vermutlich zwischen Zug und Bahnsteigkante eingeklemmt sei. Sofort eilten die Kräfte zum Einsatzort.
Inzwischen waren auch die Feuerwehren Hechthausen, Klint und Basbeck, ein Rettungswagen und ein Notarzt der Rettungswache Hemmoor des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), ein First Responder von der DRK-Bereitschaft Hemmoor, besetzt mit dem Kreisbereitschaftsleiter und die Polizei Hemmoor alarmiert worden. Doch die Hilfe kam zu spät.
Identität des Verstorbenen ist geklärt
Die Identität des Verstorbenen konnte vor Ort geklärt werden. Nach Angaben von Melanie Pöpke, Dienstschichtleiterin am Sitz der Polizeiinspektion Cuxhaven, handelt es sich um einen 62-Jährigen aus dem Landkreis Stade. Warum sich der Mann auf den Gleisen befunden hatte, teilte die Polizeisprecherin nicht mit. "Die Ermittlungen über die genauen Umstände des Unglücksfalls dauern an."
Aufgrund des Vorfalles wurde die Bahnstrecke zwischen Hamburg und Cuxhaven für etwa zwei Stunden gesperrt. Mehrere Polizeibeamte riegelten die Unfallstelle ab. Neben der Polizei, Bundespolizei und dem Rettungsdienst waren die Feuerwehren aus Hechthausen, Klint, Althemmoor und Basbeck mit etwa 70 Einsatzkräften sowie Vertreter des Notfallmanagement der Deutschen Bahn vor Ort. Für die Unfallaufnahme wurde die Einsatzstelle von der Feuerwehr hell erleuchtet.
Der Zugführer erlitt einen Schock. Fahrgäste im Zug wurden durch die Vollbremsung nicht verletzt. Die Bahnstrecke wurde gegen 23 Uhr wieder freigegeben.
Von Jürgen Lange