Investitionen sinken: Bedarf an Kitaplätzen schrumpft im Landkreis Cuxhaven
Der Landkreis Cuxhaven verzeichnet einen Rückgang bei Investitionen in Kitaplätze. Die gestiegene Versorgung mit Betreuungsplätzen und die sinkende Geburtenrate führen zu einem geringeren Bedarf und Anpassungen im Haushalt.
Die Investitionen des Landkreises in den Neu- oder Umbau von Kindertagesstätten gehen seit Jahren zurück. Das hat vor allem mit einer rückläufigen Tendenz bei den Anträgen auf Kreisbeihilfen zu tun. Und das ist eine gute Nachricht.
Der Landkreis fördert den Neubau, Umbau und Anbauten zur Schaffung von zusätzlichen Plätzen oder als Ersatz bestehender Plätze in den Kindergärten, Kinderkrippen und Horten. Hinzu kommen Beihilfen für bedarfsgerechte An- und Umbauten zur Verbesserung des Raumangebotes sowie Maßnahmen zur energetischen Gebäudesanierung. Die Förderung erfolgt mit Festbeträgen je neu geschaffenem oder ersetztem Platz. Sie werden jährlich anhand des Baupreisindexes fortgeschrieben. In der Entwicklung der vergangenen sechs Jahre sowie projiziert auf die kommenden Jahre zeige sich laut Bericht der Kreisverwaltung im Jugendhilfeausschuss des Kreistages eine geringer werdende Anzahl von Anträgen auf Kreisbeihilfe.
Betreuungsangebot fast flächendeckend verbessert
Das habe in erster Linie mit einer deutlich verbesserten Situation bei der Anzahl von Kitaplätzen im Kreisgebiet zu tun. Auch die rückläufige Geburtenentwicklung - nach einem zwischenzeitlichen Anstieg während der Corona-Pandemie - spiele dabei eine Rolle. In knappen Worten bedeutet das: Der Bedarf schrumpft. In den vergangenen Jahren sei eine Vielzahl an Betreuungsplätzen neu geschaffen worden. Damit sei das Betreuungsangebot nahezu flächendeckend deutlich verbessert und der Ausbaubedarf in den Kommunen hat sich verringert.
Auch die bevorstehende Einführung des Rechtsanspruchs auf eine Ganztagsbetreuung im Grundschulalter - er beginnt ab den ersten Klassen zum Schuljahr 2026/27 - führe zur Zurückhaltung bei Investitionen in die Kinderbetreuung, vor allem im Bereich der Horte. Während 2019 noch 13 Anträge auf Kreisbeihilfe gestellt wurden, waren es 2024 nur noch zwei Anträge. In diesem Jahr wurden bislang keine Anträge auf Beihilfe gestellt. 2019 wurden mehr als 4,2 Millionen Euro an Beihilfen bewilligt. Im Jahr darauf waren es etwa 1,9 Millionen Euro, 2024 ur knapp 791.000 Euro. Für 2026 wurde ein Antrag auf Förderung eines Kita-Neubaus gestellt.
Haushaltsansätze werden deutlich reduziert
Allerdings befinden sich noch acht Anträge aus den Jahren 2021 bis 2024 in Bearbeitung. Zu diesen Anträgen dürften knapp 1,5 Millionen Euro an Beihilfen abgerufen werden, schätzt die Verwaltung. Der Rückgang an abgeforderten Kreisbeihilfen hat Auswirkungen auf den Kreishaushalt. Demnach soll der Ansatz für den Haushalt 2026 von 2,5 Millionen auf eine Million deutlich reduziert werden. Für die Haushaltsjahre 2027 bis 2029 soll eine Senkung von 2,5 Millionen auf 1,25 Millionen Euro erfolgen.