
Neue Flüchtlingspaten in Cadenberge und umzu gesucht
Cadenberge. Da können Ehrenamtler schon an ihre Grenzen geraten, wenn die Flüchtlingspaten die Arbeit von Behörden übernehmen. Das muss sich ändern, lautet die Forderung aus der Initiative "Cadenberge hilft".
Sie sind lange dabei und sorgen dafür, dass Flüchtlinge - egal ob aus der Ukraine, Afghanistan oder anderen Ländern - gut in der Region ankommen können. Doch nun haben Christa Wiese (72) und Ulrich Beushausen (70) von der Initiative "Cadenberge hilft" entschieden und angekündigt, in diesem Ehrenamt kürzerzutreten. Aus gesundheitlichen Gründen möchten beide ihre Aufgaben als Kümmerer und Ansprechpartner deutlich reduzieren. Die Familien, die sie bisher betreut haben, werden sie auch weiterhin begleiten, möchten aber nicht neuen Flüchtlingen als Paten zur Verfügung stehen.
"Wir hoffen darauf, dass sich Nachfolger finden", betont Uli Beushausen. Mehr noch: Sie würden sich freuen, wenn sich zusätzliche Paten finden, die hier ankommende Menschen unterstützen. Denn viele Patenschaften seien weggebrochen, weil das Ehrenamt zu sehr durch behördliche Formalitäten beeinflusst wurde. Immer mehr mussten sich die Paten um das Ausfüllen von Formularen kümmern und waren angesichts der Flut von behördlichen Anträgen an eigene Grenzen gelangt . "Die menschliche Komponente blieb dabei auf der Strecke - das kann und darf doch nicht sein." Damit sich wieder Leute finden, die sich für die Geflüchteten engagieren. senden sie jetzt ein deutliches Signal an die zuständigen Behörden: "Formulare auszufüllen ist nicht unsere Arbeit als Ehrenamtler." Und klar ist für die Altgedienten auch, dass sie neue Paten einarbeiten.
Weiterhin möchte Uli Beushausen sich um die Finanzen kümmern. Die Bereitschaft zu spenden sei nach wie vor groß, allein in diesem Jahr seien rund 15.000 Euro zusammengekommen, darunter eine Großspende einer Unternehmerin. Und auch über die "Initiative Land Hadeln hilft" konnten Spenden für die Flüchtlingsarbeit generiert werden. Es seien davon zwölf Laptops angeschafft worden und den Familien zur Verfügung gestellt. Daher war es zum Beispiel ukrainischen Kindern möglich am Online-Unterricht oder-Studium teilzunehmen außerdem erleichterte es die Bildschirmtelefonie mit den Verwandten in der Heimat. Aus Spendengeldern finanziert werde auch der Deutschkurs für Ukrainer, der drei Mal die Woche in Cadenberge abgehalten wird. "Hier sind wieder Plätze frei geworden", berichtet Beushausen.
Wer aktiv mithelfen möchten, melde sich für den Raum Otterndorf bei Jedixa Diaz unter: Telefon (01752) 842925 oder per E-Mail: Jedixa.diaz@sglandhadeln.de sowie für den Raum Cadenberge/Wingst unter cadenbergehilft@gmail.com.