
Kluger Schachzug gegen Telefonbetrug: Otterndorferin täuscht Betrüger mit Süßigkeiten
Skrupellose Betrüger sorgten am Mittwoch im Raum Otterndorf für Aufregung und Verunsicherung, als sie eine altbekannte Masche nutzten, um Bürger am Telefon zu täuschen.
In mindestens zwei Fällen gaben sich die Anrufer als Polizisten oder Staatsanwälte aus und behaupteten, in der Nachbarschaft seien Straftaten begangen worden. Sie gaukelten vor, dass die Täter bereits festgenommen seien, jedoch weitere Namen und Adressen gefunden worden seien. Um angeblich Bargeld und Wertgegenstände vor vermeintlichen Diebstählen zu schützen, forderten sie die Angerufenen auf, diese zu übergeben.
Doch anstatt auf diese fragwürdige Forderung einzugehen, reagierte eine kluge 68-jährige Otterndorferin anders. Statt Bargeld oder Gold vor ihre Tür zu legen, deponierte sie eine Tüte mit goldenen Fruchtgummis eines bekannten Süßigkeitenherstellers in einer Kartentüte vor der Haustür. Eine männliche Person holte die Tüte wenig später ab und entfernte sich eilig mit einem PKW.
Betrüger meldet sich erneut
Kurze Zeit später klingelte erneut das Telefon der Frau. Der Anrufer, offensichtlich frustriert darüber, dass seine Betrugsmasche nicht funktioniert hatte, beschwerte sich massiv über die vermeintliche Behinderung staatlicher Ermittlungen und legte wütend auf.
Obwohl die Person, die die Süßigkeitentüte entgegennahm, vor Ort nicht mehr festgestellt werden konnte, konnte die aufmerksame Otterndorferin wichtige Hinweise zu der Person und dem verwendeten PKW geben. Die Polizei Cuxhaven ruft nun weitere Zeugen und Angerufene dazu auf, sich unter der Telefonnummer (0 47 21) 57 30 zu melden.
Hinweise der Polizei
Täter versuchen mit Schockanrufen oder anderen Betrugsmaschen immer wieder an Geld und Wertgegenstände von Personen zu kommen. Daher folgende Hinweise der Polizei:
- Der oder die Täter versuchen mit geschickter Gesprächsführung gezielt Emotionen, Verunsicherung oder Angst hervorzurufen
- Die Polizei oder die Staatsanwaltschaft fragen am Telefon niemals nach Geld und Wertgegenständen. Genauso wenig werden diese vor Ort abgeholt, um diese zu verwahren.
- Beenden Sie derartige Gespräche sofort und wenden Sie sich an die echte Polizei. Versuchen Sie für den Anruf bei der echten nicht während eines Gesprächs die 110 zu wählen, da die Täter gegebenenfalls über technische Möglichkeiten verfügen, dort eine Gesprächsweiterleitung zu einem anderen Täter herzustellen.
- Auch Betrugsversuche über Messanger-Dienste kommen immer wieder vor. Sprechen Sie in ihrem Freundes- und Familienkreis über diese und weitere Betrugsmaschen und klären Sie über die Gefahren auf. Die Gespräche bilden die besten Präventionsmöglichkeiten.