Besucher genießen den Weihnachtsmarkt rund um das Schloss trotz der hohen Preise für Glühwein und andere Leckereien. Foto: Larschow
Besucher genießen den Weihnachtsmarkt rund um das Schloss trotz der hohen Preise für Glühwein und andere Leckereien. Foto: Larschow
Glühwein und Bratwurst

Weihnachtsmärkte werden teurer: Glühweinpreise steigen in Cuxhaven und der Region

von Tim Larschow | 02.12.2025

Die Adventszeit hat begonnen und mit ihr die Saison der Weihnachtsmärkte in der Region. Während vielerorts Glühwein und Bratwurst Besucher anlocken, zeigt ein Blick auf die Preise: In diesem Jahr müssen viele Verbraucher tiefer in die Tasche greifen.

Bundesweit liegt der Durchschnittspreis für einen Becher Glühwein ohne Schuss derzeit bei rund 4,50 bis fünf Euro, abhängig von Marktgröße und Stadt. Varianten mit Schuss kosten vielerorts etwa einen Euro mehr. Besonders in Großstädten wie Hamburg müssen Besucherinnen und Besucher inzwischen häufig fünf Euro für einen Standard-Glühwein bezahlen, während Spezialvarianten sogar noch darüber liegen. Der Trend zeigt: Glühwein wird auch 2025 vielerorts teurer - und das spüren Gäste in nahezu allen Regionen. Doch woran liegt das eigentlich?

Den schönsten Blick auf die weihnachtliche Budenstadt in Bremerhaven bietet das Riesenrad auf dem Theodor-Heuss-Platz. Foto: Mehl/Erlebnis_Bremerhaven

Der Glühwein wird immer teurer

Ein Blick auf Cuxhaven, Stade und Bremerhaven zeigt, wie unterschiedlich die Preisentwicklung ausfällt. Stabil bleiben die Preise laut Nordsee-Zeitung in Bremerhaven: Dort kostet der Punsch im Schnitt weiterhin vier Euro pro Becher. Auch beim Glühwein selbst habe es im Vergleich zum Vorjahr keine Anpassung gegeben - ein eher seltener Fall. Ganz anders ist die Lage in Stade: Dort kostet ein normaler Glühwein ohne Schuss inzwischen vier Euro, während die Bratwurst mit 3,50 Euro ebenfalls spürbar teurer geworden ist. Beide Preise seien im Jahresvergleich um 50 Cent gestiegen, wie Carina Meyer von der Stade Marketing und Tourismus GmbH auf Nachfrage unseres Medienhauses bestätigt.

Am Fischmarkt ist der Hansehafen stimmungsvoll beleuchtet. Foto: Martin Elsen/Stade Marketing und Tourismus GmbH

Wer es günstiger mag, wird auf kleineren Weihnachtsmärkten fündig. Etwa der Christkindmarkt Himmelpforten fällt durch moderate Preise auf: Der Glühwein liegt dort bei drei Euro, die Variante mit Schuss bei 3,50 Euro - ebenso wie die Bratwurst. Für Familien können solche Märkte eine willkommene Alternative darstellen. Der Markt läuft noch bis zum 7. Dezember.

In Cuxhaven hingegen müssen Besucher etwas tiefer in die Tasche greifen. Am Schloss Ritzebüttel kostet ein Glühwein ohne Schuss 4,50 Euro, mit Schuss 5,50 Euro und die Bratwurst vier Euro. Im vergangenen Jahr lagen die Preise dort noch 50 Cent niedriger. Trotz der Steigerung bewegt sich Cuxhaven allerdings weiterhin im Rahmen des bundesweiten Durchschnitts und ist keineswegs ein Ausreißer.

Der Organisator der Cuxhavener Weihnachtsmärkte, Hakan Bingöl, verweist auf mehrere Ursachen für die Preisentwicklung: "Unter anderem erhöht die Industrie jedes Jahr die Preise, was sich auf den Einkaufspreis auswirkt, und auch die Personalkosten steigen." Der Gastronom betont zugleich, dass es innerhalb der Stadt durchaus Unterschiede gibt: Beim Winterzauber im Kurpark, den er ebenfalls betreibt, kostet der Glühwein weiterhin vier Euro, mit Schuss 4,50 Euro - damit liegt der Preis im Kurpark preislich auf dem Niveau von Stade oder Bremerhaven.

Der Glühwein beim "Winterzauber" in Döse kostet vier Euro. Foto: High Ground Media

"Es gab eine schlechte internationale Ernte"

Dass die Preise vielerorts steigen, kommt für Branchenkenner nicht überraschend. Bereits im Oktober hatte der Bundesverband der Deutschen Weinkellereien auf höhere Produktionskosten hingewiesen. Der durchschnittliche Preis für eine Tasse Glühwein werde in diesem Jahr bei rund fünf Euro liegen - etwa zehn Prozent mehr als 2024. Als Gründe nannte Geschäftsführer Peter Rotthaus eine schlechte internationale Ernte bei Fruchtweinen sowie gestiegene Kosten für Fracht, Verpackung, Löhne und Energie. Diese Faktoren sorgten insgesamt dafür, dass sich die Herstellungskosten deutlich verteuerten - und damit letztlich auch die Verkaufspreise auf den Weihnachtsmärkten.

Auch wenn viele Besucher die Preissteigerungen bedauern, verdeutlichen die Daten, dass der Trend bundesweit spürbar ist und nicht nur einzelne Regionen betrifft. Für viele Märkte bleibt daher die Herausforderung bestehen, ein attraktives Angebot zu fairen Preisen zu gestalten - trotz steigender Kosten hinter den Kulissen.

Der Winterzauber im Kurpark in Döse. Foto: Maren Reese-Winne

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Tim Larschow

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

tlarschow@no-spamcuxonline.de

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