
LNG-Terminal Wilhelmshaven auf der Zielgerade: Wann das erste Schiff anlegen soll
Wilhelmshaven. Die Hafeninfrastruktur für Deutschlands ersten LNG-Anleger steht und soll zukünftig die Energieversorgung Deutschlands sichern. So sehen die Pläne für die nahe Zukunft aus.
Nach nur 194 Tagen ist am Voslapper Groden in Wilhelmshaven ein LNG-Anleger entstanden. An der bestehenden Umschlagsanlage ist eine Anlegeplattform sowie Fender- und Festmacherdalben für den Liegeplatz gebaut worden. In nur einem Monat wird Mitte Dezember hier das erste FSRU, eine schwimmende Speicher- und Wiederverdampfungseinheit, anlegen können. Der Standort Wilhelmshaven trägt somit dazu bei, die Energieversorgung für Deutschland zu sichern.
"Ein großer Schritt für mehr Versorgungssicherheit - Niedersachsen hat geliefert"
Olaf Lies, Niedersächsischer Minister Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung erklärt in einer Pressemitteilung: "Deutschland blickt heute nach Wilhelmshaven. Der neue LNG-Anleger ist ein großer Schritt für eine sichere Energieversorgung. Niedersachsen hat binnen kürzester Zeit geliefert, und das in der viel beschworenen neuen Deutschlandgeschwindigkeit." Die frühzeitige Entscheidung, Wilhelmshaven als Drehscheibe für LNG-Importe zu wählen, sei richtig gewesen. Die bereits vorhandene Hafeninfrastruktur sowie die hervorragenden Rahmenbedingungen hätten dazu beigetragen, dass das Projekt zu einer Erfolgsgeschichte wurde, so der Minister. "Möglich wurde dies vor allem durch die präzise Abstimmung und die hochprofessionelle Zusammenarbeit aller Projektpartner. Innovation und Ingenieurskunst waren die Motoren für ein Infrastrukturprojekt von nationaler Bedeutung. Mein Dank gilt allen beteiligten Planern, Gutachtern, Bauunternehmen, dem NLWKN und insbesondere der NPorts-Mannschaft."
Niedersachsen Ports übergibt die Hafen-Infrastruktur an die Firma Uniper
Die Hafengesellschaft Niedersachsen Ports (NPorts) hat als Auftraggeberin mit Unterstützung der JadeWeserPort Realisierungs GmbH, der Depenbrock Ingenieurwasserbau GmbH & Co. KG und Kurt Fredrich Spezialtiefbau GmbH gemeinsam an der schnellen Umsetzung gearbeitet. "Alle Beteiligten haben unter hohem Zeitdruck unermüdlich Tag für Tag dafür gesorgt, dass dieser Anleger pünktlich fertig wird. Sie haben sich dafür eingesetzt, um unseren Beitrag für eine sichere Energieversorgung zu leisten. Diese Leistung verdient unsere ganz besondere Anerkennung", so Holger Banik, Geschäftsführer von NPorts. Niedersachsen Ports übergab die Hafen-Infrastruktur jetzt an die Firma Uniper. Diese hat parallel begonnen, auf dem Hafenanleger eine Verbindung zwischen der "FSRU" und den Anlagen an Land herzustellen. "Unser gemeinsames Ziel ist in Sicht. In nur einem Monat werden wir hier das erste LNG-Terminalschiff begrüßen können", ergänzt Banik.
Die Bauarbeiten
Insgesamt waren über den gesamten Bauzeitraum 30 bis 40 Personen auf der Baustelle beschäftigt. Für das Fundament wurden 194 Pfähle in den Boden gerammt, die der Struktur die nötige Stabilität verleihen. Neun Beton-Halbfertigteile wurden vorgefertigt und per Ponton zur Baustelle transportiert. Die einzelnen Teile wiegen zwischen 160 und 380 Tonnen. In der Summe wurden über 7.000 Tonnen Stahl und über 3.000 Quadratmeter Beton verbaut.