
Bahnstrecke Stade-Cuxhaven: Neuer Vorstoß für Zweigleisigkeit
HECHTHAUSEN. Die Elektrifizierung der Bahnstrecke Stade-Cuxhaven befindet sich seit vorigem Jahr in der Planung. Einzig die Herstellung der Zweigleisigkeit zwischen Himmelpforten und Hechthausen ist nicht geplant. Sie wurde 2018 nicht in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen. Damit wollen sich zahlreiche Politiker aus der Region nicht abfinden.
Auf Einladung des Vorsitzenden der Hemmoorer SPD-Grüne-Kleen-Gruppe Uwe Dubbert informierte sich jetzt der SPD-Bundestagsabgeordnete Daniel Schneider über die Hechthausener Behelfsbrücke der Bahnlinie Cuxhaven-Stade. Die Brücke über die Oste ist das Nadelöhr der Bahnstrecke. Schneider und Dubbert sind sich einig darüber, dass die Erneuerung der Brücke von 1945 wieder höher zu priorisieren sei. Der Bundestagsabgeordnete wurde von Dubbert und Bodo Neumann, dem Ehrenbürgermeister der Gemeinde und pensionierter Eisenbahner, über den aktuellen Sachstand und die lange Vorgeschichte an Ort und Stelle informiert.
So habe sich der Kreistag bereits 1996 Cuxhaven für die Wiederherstellung der Zweigleisigkeit der Bahnstrecke zwischen Hechthausen und Himmelpforten ausgesprochen. Das jahrelange Bemühen ist jedoch bislang ohne Erfolg geblieben. Zwar wurde die Elektrifizierung der Strecke 2018 in den vordringlichen Bedarf aufgenommen. Doch der Brückenbau und die Herstellung der Zweigleisigkeit wurde ausdrücklich aus den aktuell vorgestellten Planungen herausgenommen. Die Herstellung der durchgängigen Zweigleisigkeit der Strecke mit der Überquerung der Oste ist laut Bundesverkehrsministerium nicht vorgesehen und werde daher voraussichtlich auch nicht erfolgen.
Im Landkreis Cuxhaven wurde Dubberts Antrag, in Verbindung zum Landkreis Stade auf eine zukunftsorientierte, bürgerfreundliche, moderne und zuverlässige Zugverbindung der Bahnlinie Cuxhaven-Hamburg als direkte Verbindung in die Metropole hinzuwirken, im vorigen Jahr in den Fachausschuss verwiesen. Die entscheidenden technischen Fragen seien bis heute nicht geklärt, die geplante Machbarkeitsstudie stehe noch aus.
Antrag an den Kreistag
Auf der Hemmoorer Samtgemeinderatssitzung am Dienstagabend soll beschlossen werden, den Kreistag dazu aufzufordern, sich in einer Stellungnahme zum Bundesverkehrswegeplan für die Modernisierung der gesamten Strecke inklusive Herstellung der Zweigleisigkeit zwischen Himmelpforten und Hechthausen sowie Neubau der Eisenbahnbrücke in Hechthausen auszusprechen.
Die Elektrifizierung gilt als wichtige und zukunftsweisende Infrastrukturmaßnahme mit enormer Bedeutung für die Samtgemeinde Hemmoor und die gesamte Region, insbesondere auch für eine funktionierende Hafenwirtschaft in Cuxhaven. Der Verzicht auf den zweigleisigen Ausbau des Abschnitts zwischen Hechthausen und Himmelpforten und den Neubau der Ostebrücke sei nicht nur aus Sicht der Samtgemeinde Hemmoor nicht hinnehmbar, so Dubbert. "Es stellt sich als Anachronismus dar, bei solch einer grundsätzlichen Baumaßnahme einen sechs Kilometer langen eingleisigen Abschnitt auszulassen", meint Dubbert. Dieses verkehrliche Nadelöhr müsse mit vorausschauender Verkehrsplanung im Sinne der Entwicklung der Region überwunden werden.
"Brauchen mehr Tempo"
Der Bundestagsabgeordneter Daniel Schneider zeigte sich von der Notwendigkeit des umfassenden Ausbaus überzeugt und begrüßte den aktuellen Antrag im Hemmoorer Samtgemeinderat an den Kreistag in Cuxhaven ausdrücklich. "Als Ampelkoalition haben wir uns vorgenommen, das Streckennetz der Bahn zu modernisieren und zu erweitern, so Schneider. "Wenn wir unsere ambitionierten Ziele, den Schienengüterverkehr bis 2030 auf 25 Prozent zu steigern und die Verkehrsleistung im Personenverkehr zu verdoppeln, erreichen wollen, besteht hier akuter Handlungsbedarf. Wir brauchen beim Ausbau deutlich mehr Tempo. Wir haben nur zwei Bahnlinien in unserer Heimat. Die Ertüchtigung der Verbindung Cuxhaven-Stade gehört folglich zu den wichtigsten Mobilitätsprojekten unserer Region. Auch der Zeitplan für die Elektrifizierung ist in meinen Augen zu lang", so Schneider weiter. Eine gut ausgebaute Schienenverbindung sei für den Wirtschaftsstandort, die Hafenentwicklung, den Tourismus von größter Bedeutung. Gemeinsam gelte es dafür sorgen, so Schneider, dass die Menschen so schnell und günstig wie möglich möglichst klimaneutral reisen können.

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