









Das war der Tag des offenen Hofes im Kreis Cuxhaven
KREIS CUXHAVEN Der Tag des offenen Hofes in Hechthausen und in Hemmoor-Heeßel war am Sonntag ein Besuchermagnet. Die Veranstalter ziehen eine rundum positive Bilanz.
Ein Tag des offenen Hofes auf zwei Betrieben nicht einmal 12 Kilometer von einander entfernt - kann das gelingen? Am Sonntag zeigte sich, dass es sogar hervorragend klappte und sogar mehrere Gäste die Gelegenheit nutzten, sowohl bei Familie Golsch in Hechthausen als auch bei Familie Müller in Hemmoor-Heeßel vorbeizuschauen. Beide hatten an diesem Tag ihre landwirtschaftlichen Unternehmen zu einem Schaufenster für moderne Landwirtschaft entwickelt. Mit Erfolg: Der Besucherstrom riss nicht ab.
Direkter Dialog mit den Verbrauchern
Die Landwirte warben für den direkten Dialog mit den Verbrauchern und boten Spaß, Infos und Genuss aus der Region. Sie zeigten den zahlreichen Interessierten, wie heute bäuerliche Landwirtschaft funktioniert, wie sich die Technik weiter entwickelt hat und wie sie ihren Betrieb in die Zukunft gerichtet aufstellen.
Mehr noch: Gemeinsam mit Familie, Freunden, Vereinen und Verbänden sowie weiteren landwirtschaftlichen und landwirtschaftsnahen Betrieben boten beide Familien auf ihren Höfen ein vielfältiges Programm - bei dem besonders an die Kinder gedacht wurde. In Hemmoor und in Hechthausen herrschte beste Volksfestatmosphäre - allerdings ohne Remmidemmi, dafür mit viel Informationen über bäuerliche Landwirtschaft, Geselligkeit und kulinarischen Genuss. Heino Klintworth, Hadler Landvolkvorsitzender, lobte: "Jeder hat auf seine Weise alles top hergerichtet." Und sein Stellvertreter Gerriet Gerdts, der für die Organisation zuständig war, freute sich über die riesige Resonanz: "Ich bin hellauf begeistert, was beide Betriebe hier auf die Beine gestellt haben."
"Der ganze Aufwand hat sich gelohnt"
Mit ihrem Hofladen Müllers Hofgenuss haben sich der Juniorbauer Max Müller und seine Partnerin Lisa Zimmermann im Spätherbst vorigen Jahres selbstständig gemacht und sich ein neues Standbein neben der herkömmlichen Milchviehwirtschaft und Biogas auf dem elterlichen Hof geschaffen. Ein Teil der auf dem Hof gemolkenen Milch der 150 Kühe wird als unbehandelte Rohmilch direkt verkauft. Freilandeier gibt es aus der Nachbarschaft, Milcherzeugnisse stammen aus Lamstedt und Gnarrenburg. Obst und Gemüse wird zugekauft, Marmelade selbst hergestellt. "Cool" fanden Max Müller und Lisa Zimmermann den Zuspruch: "Dass so viele Leute kommen, hätten wir nie gedacht - der ganze Aufwand hat sich gelohnt."
Auch Thorsten und Tanja Golsch waren von der Resonanz überwältigt: "Das ist für uns Bestätigung und zeigt, dass die Leute Interesse haben, wie wir hier Lebensmittel wie Rind- und Schweinefleisch und Forellen erzeugen." Die Direktvermarktung wird bald bei Familie Golsch in Hechthausen einen noch größeren Raum als bisher einnehmen, wenn im November der Hofladen öffnet. Tanja und Thorsten Golsch betreiben ein Restaurant und ihren landwirtschaftlichen Betrieb. Sie bewirtschaften 85 Hektar Fläche Grünland extensiv. Sie bieten Angus- und Hereford-Rindfleisch und künftig Schweinefleisch an. Die Aussichten auf Fortbestand des Betriebes sind ausgezeichnet: Tochter Lara (17) lernt Köchin und Sohn Linus (16) besucht nach den Sommerferien das landwirtschaftliche Gymnasium Bremervörde. Schon heute ist er für die Bunten Bentheimer Schweine verantwortlich.