
Häfen im Kreis Cuxhaven: Initiative will "mehr Güterverkehr auf der Schiene"
KREIS CUXHAVEN. Die Initiative IÖNPG schlägt unter anderem einen multifunktionalen Elbtunnel zwischen Niedersachsen und Schleswig-Holstein vor.
Die Initiative für einen ökologischen, nachhaltigen Personen- und Güterverkehr (IÖNPG) setzt darauf, dass die neue Bundesregierung die Zusammenarbeit der drei großen deutschen Seehäfen Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven stärken wird. Initiativen-Sprecher Manfred Schuster glaubt, dass "die Idee einer hafenübergreifenden Zusammenarbeit der bislang konkurrierenden in greifbare Nähe" rücke. Dabei gehe es vor allem um die Anbindung ans Schienennetz, da bestehe bei den nachfolgenden Anschlüssen "extremer Nachholbedarf", sagt Schuster.
Zusammenarbeit mit Hafenstandorten
Der bisherigen Bundesregierung wirft er eine "verfehlte Verkehrspolitik" vor: Nun räche es sich, dass "überwiegend in den Neubau von Straßen investiert" wurde, Investitionen in die Schiene jedoch stark vernachlässigt worden seien. Die künftige Regierung müsse zusammen mit den Hafenstandorten zügig ein Konzept erarbeiten, das ein Umsteuern des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene gewährleistet, fordert die Initiative. Davon könne das gesamte Elbe-Weser-Dreieck profitieren.
Bremerhaven mit Schwerpunkt Skandinavien?
Schusters Anregung: "Bremerhaven bekommt den Schwerpunkt Skandinavien, aber auch den Süden, um den Nord-Süd-Strang durch Bremen zu entlasten. Mitgeführte Güter für Hamburg beziehungsweise Osteuropa werden auf der Schiene bis Maschen weitergeleitet. Dazu müsse die Bahnstrecke Strecke Bremerhaven-Bremervörde-Zeven-Tostedt "ertüchtigt und elektrifiziert" werden. Weiter heißt es im IÖNPG-Szenario: "Die Entlastung für Bremen erfolgt über den schon seit 2014 geforderten "Bypass für Bremen" (Bremervörde-Zeven-Rotenburg). Der Güterverkehr nach Skandinavien werde über Bremervörde auf die bestehende Strecke Bremervörde-Fredenbeck-Stade verlegt. Auch diese müsse ertüchtigt und elektrifiziert werden.
Tunnel zwischen Niedersachsen und Schleswig-Holstein
Schließlich schlägt Schuster bei Stade einen multifunktionalen Elbtunnel zwischen Niedersachsen und Schleswig-Holstein vor, der bei Tornesch in die Eisenbahnstrecke Hamburg-Kiel münde. Die Querung mit Schwerpunkt Bahnverkehr ermögliche parallel die Passage von Autos und per Shuttle auch die von Fußgängern und Fahrrädern.