Neuer Kraftprotz ist schon sehr gefragt
Gestern wurde der fünfte Hochseeschlepper-Neubau für die Reederei Harms-Bergung auf den Namen "Ursus" getauft
<b>tas. - Der Name "Ursus" steht für einen starken Bären, für einen Heiligen, eine polnische Treckermarke, ein rumänisches Bier und seit gestern auch für einen der stärksten Schlepper Europas. Die Taufe des jüngsten Mützelfeldt-Neubaus war daher auch von großem Medieninteresse. </b>
Bereits in dieser Woche wird der Hochsee- und Ankerziehschlepper "Ursus" seinen ersten Job in der Nordsee antreten, wo es gilt, eine Bohrinsel zu verschleppen und neu zu positionieren. Fast 19000 Pferdestärken und eine Zugleistung von 220 Tonnen stehen dem kompakten, 67 Meter langen Kraftprotz dafür zur Verfügung. An Aufträgen mangelt es dem Eigner, der Reederei Harms Bergung aus Hamburg, nicht. Das Geschäft mit dem Offshore-Öl boomt und weltweit werden starke Schlepper benötigt, die sich GPS-gestützt, automatisch auf die gewünschte Position bringen und dort längere Zeit halten können. Dynamic Positioning heißt dieses System.
Der erste längere Einsatz für den neuen Schlepper folgt ab Juni vor der brasilianischen Küste, wo der Harms-Neuling eine große Barge (Ponton) positionieren wird, von der aus eine Übersee-Pipeline verlegt werden soll. "Ursus" ist das fünfte Schiff, das die geschäftsführenden Gesellschafter Michael Albrecht und Klaus Mayer in Zusammenarbeit mit MAN-Ferro Staal bei der Mützelfeldtwerft haben bauen lassen.
Vier weitere werden bis Mitte 2009 folgen. Die beiden Nachfolger liegen bereits als Kasko dreiviertel fertig auf der Pier. Beeindruckend sind schon jetzt die Abmessungen der künftigen "Uranus", die mit insgesamt 75 Meter noch einmal zehn Meter länger und mit 280 Tonnen Zugleistung auch deutlich stärker sein wird als der gestrige Täufling. Der hat bereits eine "Schwester" mit Namen "Janus", die erst kürzlich mit einem Einsatz vor der holländischen Küste als Notschlepper von sich reden gemacht hat, als sie den chinesischen Spezialfrachter "Zen Huah 10" mit riesigen Containerbrücken als Fracht vom "Strand" in freies Wasser schleppte.
Auch für Feuerlösch-Einsätze sind die großen Schlepper ausgerüstet. Die "Uranus" verfügt über Lösch-Monitore, die 1200 Kubikmeter Wasser pro Minute bis zu 135 Meter weit und 45 Meter hoch schleudern können. Wichtig für mögliche Brände auf Bohrinseln ist auch der Eigenschutz des Schiffes durch Erzeugung eines Schleiers aus Wassernebel.
Fast acht Zentimeter im Durchmesser misst der 1600 Meter lange Schleppdraht, der ergänzt wird durch einen etwas dünneren Arbeitsdraht von 800 Meter Länge.
Bullig und ziemlich rund ist der Steven der "Janus" ausgefallen, an dem die Sektflasche gestern erst im dritten Anlauf zerspringen wollte. Sichtlich erleichtert war Gudrun Steinhauser nach dem gelungenen Taufakt, bei dem sie Unterstützung von Erwin Erbslöh, dem Direktor der Ferro Staal AG, erhalten hatte.
Die Taufpatin ist die Gattin des Aufsichtsratsvorsitzenden der Neue Vermögen AG, einer bayrischen Bank, die an dem Schiffbauprojekt finanziell stark beteiligt ist. Auch 35 Privatanleger aus dem süddeutschen Raum nahmen an der Taufe teil, stolz, dass auch ihnen ein Teil des Schiffes gehört, wenn auch nur ein kleiner.
Die Stadt Cuxhaven wurde gestern von Bürgermeister Bernd Luetgebrune vertreten.
Die See- und Schlepperprobung hat in den vergangenen Tagen erfolgreich vor der norwegischen Küste stattgefunden. Auch die 16-köpfige Besatzung befindet sich an Bord. Sie besteht größtenteils aus russischen und ukrainischen Seeleuten. Die nächste Taufe könnte noch in diesem Jahr stattfinden.
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