



So lief der Sommerabend am Meer in Cuxhaven - mit mehr als 30.000 Menschen
CUXHAVEN. Der Gründeich war schwarz vor Menschen: Am Samstagabend zog es halb Cuxhaven - und Gäste - zur Open-Air-Fete Sommerabend am Meer in die Grimmershörnbucht.
Jungs und Mädels sollen ihn unterstützen, in gegenseitigem Wechsel den Chorus singen. "Lauter!", feuert David A. Tobin das Cuxhavener Publikum von der Bühnenkante aus an. Unten, auf dem Rasen am Deichfuß hat der ein oder andere tänzerisch gesehen schon den Bogen raus. Stimmlich gibt es aber wohl noch viel Luft nach oben. "Die Männer haben gewonnen", entscheidet der Frontmann der Band "Soultyzer" schließlich. Auf Applaus folgt eine Basslinie, unterlegt von funkigen Beats.
Deich voller Picknickdecken
Die Stimmung beim diesjährigen "Sommerabend" könnte besser kaum sein. Die Musiker aus Goslar sind der zweite große Live-Act im Rahmen des Sommerspektakels, das an diesem Sonnabend wieder stattfindet, und vielleicht aufgrund der zurückliegenden Corona-Pause noch mehr Besucher anzuziehen scheint als in Vorjahren. Zwei Stunden vor Beginn des Feuerwerks, das traditionell den Veranstaltungshöhepunkt bildet, fällt es schwer, auf dem zur Tribüne umfunktionierten Gründeich ein Fleckchen zu finden, wo sich noch eine Picknickdecke ausbreiten ließe.
Die besten Plätze sind seit dem späten Nachmittag besetzt, und damit dieser Abend tatsächlich unvergesslich wird haben einige auch in Sachen Equipment wenig dem Zufall überlassen: Strandmuscheln schützen vor kaltem Luftzug im Rücken - und tragen darüber hinaus die aus Lichterketten bestehende Deko. Während die einen den kleinen Hunger mit dem Griff in die Chipstüte stillen, haben andere Tupperdosen mit Salaten und Antipasti mitgebracht.
Polizei: "Nahezu keine Einsatzlagen"
Wie viele Leute einer von der Nordseeheilbad GmbH (Veranstalterin) ausgesprochenen Einladung gefolgt sind, ist aus polizeilicher Sicht nicht ganz leicht zu beziffern. Der Durchlauf sei bei Events wie diesem extrem hoch, wird Rainer Reckermann, Dienstschichtleiter bei der Polizeiinspektion Cuxhaven, tags darauf zu bedenken geben.
Eine Größenordnung nennt die Polizei am Sonntag gleichwohl: "Mehr als 30.000 Menschen" hätten schätzungsweise den Samstagabend hindurch in der Grimmershörnbucht gefeiert - und das wohl gemerkt ausgesprochen friedlich. "Nahezu keine Einsatzlagen", habe es bei dieser Großveranstaltung gegeben, betont der Polizeihauptkommissar. Dort, wo die Ordnungshüter dann doch tätig werden mussten, handelte es sich nach offiziellen Angaben um Szenarien, die der täglichen Einsatzroutine entsprachen.
Kein Verkehrschaos in Cuxhaven
Die Hauptbeschäftigung der Beamten, so Reckermann, habe darin bestanden, Falschparker aufzuschreiben. Unfälle soll es nicht gegeben haben, ja selbst ein für eine Veranstaltung dieser Größenordnung nicht ungewöhnliches Verkehrschaos bei der Abfahrt blieb in diesem Jahr aus.
Gegen Ende des Sommerabends soll zwar einiges losgewesen sein, auf den Straßen im Stadtgebiet. Zu einem Stillstand wie man ihn bereits in Vorjahren erlebt hatte, kam es allerdings nicht. "Das war aus unserer Sicht eine rundum gelungene Veranstaltung", zieht Reckermann am Sonntag Bilanz. Und lobt in diesem Zusammenhang die Vorarbeit einer für die "Sommerabend"-Durchführung eingerichteten Arbeitsgemeinschaft.
Feedback am Ende des Abends: "Das war so toll"
Positives Feedback auch unter Besuchern: "Das war so toll!", jubelt ein kleines Mädchen, das in Begleitung der Großeltern das Feuerwerk angeguckt hat. Unter Teenies, ja selbst bei den Mittzwanzigern liegen an diesem Abend mit LEDs bestückte Kaninchen-Plüschmützen schwer im Trend. Zieht man an den Pfoten, die zu beiden Seiten des Kopfes herunterhängen, wackeln die Hasenohren. Schön? Hauptsache, es leuchtet.