Matthias Balk/dpa/Symbolbild

Polizei geht gegen Geldautomatensprenger vor

17.03.2023

Mit einer Kontrollaktion in sieben Bundesländern ist die Polizei gegen die Sprengung von Geldautomaten vorgegangen. Drei Tage lang seien Automaten verstärkt überwacht und überregionale Reiserouten kontrolliert worden, um Druck auf die international agierenden Täter zu erhöhen, teilte das hessische Innenministerium am Freitag in Wiesbaden mit. Mehr als 2500 Polizistinnen und Polizisten hätten vom 14. bis 17. März rund 8000 Menschen und mehr als 5300 Fahrzeuge kontrolliert.

Neben Niedersachsen beteiligten sich den Angaben zufolge Hessen, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, das Saarland und Schleswig-Holstein in enger Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt sowie der Bundespolizei. Es seien die bislang größten gemeinsamen Fahndungsaktionen zur Bekämpfung von Geldautomatensprengungen im Bundesgebiet, teilte das Landeskriminalamt Niedersachsen mit.

Insgesamt seien 42 Menschen vorläufig festgenommen worden, teilte das hessische Innenministerium mit. Inwieweit in Einzelfällen ein Zusammenhang zu Geldautomatensprengungen bestehe, werde weiter ermittelt. Bei den Ermittlungen und Kontrollen seien auch weitere mutmaßliche Straftaten aufgeklärt worden, darunter Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, die zu 22 der vorläufigen Festnahmen geführt hätten. Insgesamt mehr als 180 Straftaten und 360 Ordnungswidrigkeiten seien registriert worden. Allein in Niedersachsen gab es zehn Festnahmen.

«Polizeiarbeit endet nicht an Ländergrenzen. Wir haben ein gemeinsames Ziel: mit Entschlossenheit gegen Geldautomatensprengungen vorzugehen», sagte Niedersachsens LKA-Vizepräsident Bernd Gründel. «Wir als Polizei analysieren das Vorgehen sehr genau und entwickeln mit immer neuen Erkenntnissen unsere Konzepte bei der Bekämpfung des Phänomens stetig weiter. Klar ist aber auch: Die Polizei kann weder jede Nacht mit einem Großaufgebot von Kräften die Autobahnen kontrollieren noch stets überall sein, wo ein Geldautomat aufgestellt ist.» Daher sei es unerlässlich, dass die Banken die Automaten wirkungsvoll sicherten.

2022 war mit 496 Sprengungen von Geldautomaten der bundesweit bislang höchste Stand registriert worden, der Anstieg betrug im Vorjahresvergleich 27 Prozent, wie das Bundesinnenministerium mitteilte. Teils hätten sich bis zu fünf Geldautomatensprengungen in einer Nacht ereignet. Auch in Niedersachsen wurde 2022 laut LKA ein Höchststand registriert - mit 68 Taten. Im laufenden Jahr wurden bislang 16 Geldautomaten von den Tätern angegriffen. Sie gehen dabei hochprofessionell vor. Fast immer verwendeten die Täter sogenannte Festsprengstoffe.

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