Sorgen um die Kiebitzschule

14.12.2011

OBERNDORF. In den Startblöcken steht die Kiebitzschule schon lange, um zur Ganztagsschule zu werden. Doch anstatt durchstarten zu können, wurde das Vorhaben jetzt von der Samtgemeindepolitik vorerst abgepfiffen. Die Eltern sind in Sorge, dass nicht nur die Pläne erst mal auf Eis gelegt sind, sondern sogar die Schule in Gefahr ist. Ein Gespräch mit Kommunalpolitikern entkräftete diese Befürchtungen keinesfalls.

Die Samtgemeinde Am Dobrock steht unter Fusionsdruck. In diesem Zusammenhang entschied der Samtgemeindeausschuss mehrheitlich, die zum Schuljahr 2012/2013 geplante Umwandlung der Kiebitz-Grundschule zur Ganztagsschule erst einmal ruhen zu lassen, weil die Schulsituation insgesamt betrachtet werden müsse (die NEZ berichtete). Diese neuerliche Argumentation ärgert die Eltern. Ihre Wahrnehmung: Zwischen Versprechen und Taten vor der Wahl und dem jetzigen Verhalten klaffen Lücken.

Marita Gramm, stellvertretende Vorsitzende des Schulelternrates, Sonja Präger aus dem Schulelternrat und Kerstin Elsen vom Schulvorstand formulierten im Gespräch mit unserer Zeitung ihre große Sorge, dass nicht nur das haarklein ausgefeilte Ganztagsschul-Konzept einfach vom Tisch gefegt wird, sondern die Schule in ihrem Bestand gefährdet ist.

Auch ein von Oberndorfs Bürgermeister Detlef Horeis initiiertes Gespräch mit Samtgemeindebürgermeisterin und allen Fraktionsvorsitzenden brachte keine Beruhigung. Dabei, so sagen die Mütter, seien wohnortnahe Bildungsangebote wichtig, und ein besonderer Standortfaktor, um den demografischen Wandel und das Ausbluten der Dörfer aufzuhalten.

"Unsere Schule ist ein Schmuckstück, das man nicht kaputt machen darf." Die Schulleiterin Christiane Möller ist der Überzeugung: "Funktionierende Schulen sind unantastbar." Und so eine sei ihre Kiebitzschule. Die Oberndorfer Grundschule ist einzügig, hat 69 Schülerinnen und Schüler, sechs Lehrer und zwei pädagogische Mitarbeiter. Der Schulleiterin Möller ist die Enttäuschung anzumerken über die neuerliche Entwicklung. Längst habe ihre Grundschule doch ein vielfach anerkanntes Profil entwickelt, bietet jetzt schon Nachmittagsangebote wie Hausaufgabenhilfe, habe eine überaus aktive Elternschaft und bereits seit 2007 arbeite der Schulvorstand am Thema ganztags.

In einem offenen Brief zeigen Eltern und Elternratsvertreter der Oberndorfer Kiebitzschule der Politik jetzt die "Rosa Karte", mit der sie auf die gerade erst durch die Bertelsmann-Studie offensichtliche Billdungsmisere unserer Region aufmerksam machen und sich ein Gegensteuern wünschen.

In diesem Brief appellieren die Kiebitzeltern: "Auch in Zeiten leerer Kassen muss die Bildung unserer Kinder an vorderster Stelle stehen. Nur Kinder, die gefördert und gut ausgebildet werden und die erfahren, dass sie in unserer Gesellschaft erwünscht sind und ernst genommen werden, können sich zu mitdenkenden und engagierten Bürgern entwickeln (und Steuerzahlern - und Wählern!).

Von Wiebke Kramp

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