Trouble um Tierheim

Tierheimchefin wehrt sich gegen Vorwürfe

23.12.2016

CUXHAVEN.  Die Verhältnisse im Cuxhavener Tierheim sind noch lange nicht transparent. Dessen Geschäftsführerin Irene Führer, die gleichzeitig Vorsitzende des Tierschutzvereins ist, weist die Anschuldigungen ehemaliger Mitstreiterinnen von sich, Schulden verschleiert zu haben. Diese fordern Aufklärung bei der anstehenden Mitgliederversammlung am 30. Dezember.

Mit einer am Donnerstag eingegangenen E-Mail reagiert Irene Führer auf den Artikel vom 21. Dezember. Für ein klärendes Gespräch war Frau Führer trotz mehrfacher Anfragen leider nicht zu erreichen.

Der Verein soll erhebliche Außenstände haben. Gegen Frau Führer läuft seit 14 Tagen ein privates Insolvenzverfahren. Die übrigen Vorstandsmitglieder machen sich Sorgen, inwieweit sie bei einer möglichen Insolvenz des Vereins mit ihrem Privatvermögen haften. Auch dazu nimmt Frau Führer keine Stellung.

Sie schreibt: „Es ist immer leicht, mit dem Finger auf Personen zu zeigen. Doch jeder sollte genau überlegen, bevor der das macht. Man sollte sich vorher einen Einblick in die allgemeine Arbeit verschaffen.

Als ich den Bericht gegen meine Person gelesen habe, war ich schon sehr wütend. Wie kann man so handeln, was ist deren Ziel? Während der Vorstandsarbeit waren sie nicht so aktiv, wie wir es uns gewünscht hätten. Es ist immer gesagt worden, wir helfen, doch wer musste wieder ran? Ich habe immer gesagt, auch auf der letzten JHV: Das kann nicht einer alleine, da müssen wir alle ran. Auf der letzten JHV wurden auch unsere Zahlen offen gelegt, die waren da auch nicht so berauschend. Es fehlen uns einfach die Einnahmen. Das ist die normalste Sache der Welt, nach flüssigen Mitteln zu schauen.

Schwieriger Spagat

Es ist ein Spagat, einmal der Umzug und dann noch diese Situation. In der Zeitung steht ‚die im Vorstand‘ - alle drei sind keine Vorstandsmitglieder mehr und das ist auch gut so. Auch in schwierigen Notlagen muss man zusammenhalten und es müssen Entscheidungen getroffen werden. Die Drei haben sich entschieden, das Risiko nicht mitzutragen, wir haben uns entschieden weiterzumachen. Wir haben mit neuen Helfern den Klönschnack wieder attraktiv gestalten können, fünf Tage waren wir erfolgreich auf dem Weihnachtsmarkt mit unserer Weihnachtstombola. Der Einblick in die Geschäftsunterlagen war jederzeit möglich, da vor Ort gebucht wird.

Wir sind auf Spendengelder angewiesen, da die Kosten für die Fundtiere bei Weitem nicht von den Kommunen getragen werden. Jeder weiß, so wie es jetzt im Tierheim aussieht, kann es nicht bleiben. Im kommenden Jahr sind wir 50 Jahre an der Altenwalder Chaussee. Jeder ist willkommen mit Vorschlägen, Ideen, kann mithelfen, Fragen stellen. Wir haben nichts zu verbergen. Jedes Mitglied kann einen Einblick auf unsere Konten bekommen.

Überraschung, Enttäuschung, Wut über diese Aktion, einen derartigen Bericht in die Zeitung zu setzen. Doch nun bin ich dankbar. Wir waren ein Vorstand mit acht Vereinsmitgliedern.

Kündigung überfällig

Anfang November sind die drei von ihrem Posten zurückgetreten. Die Kündigung der Tierheimleitung war überfällig, sie weiß warum, da sie keine Klage eingereicht hat. Uns sind keine Mitglieder bekannt, die ‚offen Kritik am intransparenten Führungsstil der Vorsitzenden‘ äußern. Frau Dr. Ziehe und Frau Block sind nach ihrem Rücktritt keine Beiratsmitglieder mehr.

Die SSK war sehr wohl bereit, einen Kredit zu gewähren. Dafür war jedoch die Unterschrift der damals 2. Vorsitzenden notwendig. Gekündigt wurde sie nicht, weil sie ihre Unterschrift verweigerte, sondern wegen Vorfällen aus der Vergangenheit. Zwischenzeitlich wurden andere Wege gefunden, den derzeitigen Engpass zu überbrücken.

Finanzierung vorgelegt

Am 18. November 2016 wurde von uns, anders als die Stadt behauptet, ein Kostenplan zur Sanierung des Mundepots Oxstedt der Stadt Cuxhaven vorgelegt.

Wir unterschlagen keine Spendengelder, wir sind auf Spendengelder angewiesen, um unsere Kosten decken zu können. Leider fragt sich keiner, warum wir unseren Umzug selber finanzieren müssen? Das geht nur mit einem Vorstand, der auch die Verantwortung dafür tragen will und die Arbeit dafür aufnimmt.“

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