Mehr Biodiversität

Wingst blüht auf  beim "Eh da-Projekt"

12.06.2016

WINGST. Die Gemeinde Wingst startet ein "Eh da-Projekt". Vorhandene, ungenutzte Flächen blühen zum Schutz von Biene und Co.  für mehr Biodiversität auf. Von Wiebke Kramp  

Die Flächen sind ohnehin vorhanden, liegen am Wegesrand, sind eigentlich so gar nichts Besonderes und entziehen sich meist der Wahrnehmung. Allerdings können Seitenraum, Böschung oder Bahndamm – mit wenig Aufwand – verstärkt aufblühen und mit Blüten und Gräsern für bessere biologische Vielfalt sorgen. Hier kommt das „Eh da-Konzept“ ins Spiel, das die Wingst jetzt anschiebt und damit Vorreiter in der Region ist.

Der Wildbienenschutz steht zwar zuvorderst im Blickpunkt – insgesamt geht es jedoch um nichts geringeres als den Erhalt von Artenvielfalt. Grundgedanke ist, vorhandene Flächen – sie können sogar kleinteilig wie Verkehrsinseln sein – gezielt dafür zu nutzen. Diese „eh da-Flächen“ werden ökologisch aufgewertet, ohne dass landwirtschaftliche Produktionsflächen betroffen sind. Typische Flächen sind langgestreckte Wegsäume oder kompakte Gemeindeflächen.„Eh da-Flächen“ sind in der Regel kleinräumig. zusammnengezählt können sie aber eine nennenswerte Fläche ergeben. Nicht dazu zählen zum Beispiel landwirtschaftliche Felder, Naturschutzgebiete oder der Wald.

Es ist eine gezielte Aktion gegen den einsetzenden Rückgang der biologischen Vielfalt von Tier- und Pflanzenarten. Als „ökologische Dienstleisterin“ ist daher die Biene als Markenzeichen des „Eh da-Konzeptes“ ausgesucht, weil die in der Kulturlandschaft lebenden Wildbienenarten für Blütenbestäubung Bedeutung haben. Mit „Eh da“ wird der Blick insgesamt besonders auf Blütenpflanzen, Bienen, Hummeln, Schmetterlinge oder Vögel gerichtet.

Diese ökologische Aufwertung in der Gemeinde hat die CDU-Grünen-Gruppe im Rat einegebracht und damit die SPD überzeugen können. Einstimmig verabschiedete der Rat die Beauftragung der Gesellschaft AgroScience vom Institut für Agrarökologie (IfA) aus Neustadt an der Weinstraßein (Baden-Würtemberg). Die gemeinnützige Forschungsgesellschaft ist auf nonprofit angelegt und übernimmt die wissenschaftliche Analyse und begleitung. Dafür werden 2000 Euro in den laufrenden Haushalt eingestellt. Nach den Sommerferien ist in der Wingst eine öffentlichen Informationsveranstaltung geplant. Eingebunden in das Projekt werden neben der Gemeinde und Naturschutz auch möglichst viele Akteure wie Imker, Jäger, Vereine oder Landwirte. Dass eine Neubeflanzung geeigneter Flächen letzlich später weniger pflegeintensiv sein könnte, ist für die Wingster interessanter Nebeneffekt.

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