Bis Leopard Barkas nicht nur sein Nase herausstreckte, sondern sich in ganzer Pracht zeigte, dauerte es einige Zeit. Foto: Kramp
Neues aus dem Zoo

Waldzoo Wingst: Zwei neue Raubkatzen - nach Wegzug der Löwen

09.08.2022

WINGST. Nach dem Wegzug der beiden alten Löwinnen sind nun wieder Raubkatzen eingezogen. Die beiden jungen  Leoparden-Kater sind allerdings noch scheu. Sie müssen erst eingewöhnt werden.

Sie sind zwar schon ein paar Tage in der Wingst, aber erst jetzt werden die Leoparden an die frische Luft im Waldzoo gewöhnt - ganz vorsichtig, denn die Jung sind noch scheu. Dienstagmorgen öffneten die Tierpfleger Jacky und Michael zunächst Barkas die Tür. Es dauerte eine knappe Viertelstunde, bevor er vorsichtig seine Nase herausstreckte, um die Lage zu auszuchecken - und schließlich nochmal mehr als 20 Minuten bis er sich traute und ganz vor die Tür schritt.

Situation noch nicht so geheuer

Dass ihm die Situation noch sich ganz geheuer schien, spiegelte sich in seinem Verhalten wieder. Und als sich der Wingster Bürgermeister dem Gehegegitter näherte, brüllte und fauchte die Raubkatze lautstark und begab sich in Sprunghaltung. "Da steckt ja ganz schön viel Power hinter", zeigte er sich denn auch mächtig beeindruckt von dem tierischen Zuwachs. Und Zoochef Dr. Pierre Grothmann freute sich außerordentlich, dass er wieder Großkatzen zeigen kann.

Im Zoo Cottbus Ende 2020 geboren

Die beiden China-Leoparden stammen aus dem Zoo Cottbus. Die Brüder erblickten dort im Dezember 2020 das Licht der Welt. Bis zu ihrem Umzug in den Wingster Waldzoo lebten sie dort bei ihrer Muttern. Jetzt im Teenager-Alter sind die Kater zum ersten Mal von Mama entfernt - das sorgt sicherlich für ihre Scheuheit, sie sich sicherlich im Laufe der Zeit verläuft. Die Tierpfleger haben ein ganz probates Mittel dafür. Als Belohnung gibt es feinstes Rinderfilets. Vorher hatte die Anlage Löwen beheimatet. Aber für die Vorbewohnerinnen des Geheges hatte sich eine gute Lösung gefunden. Die verbliebenen Löwinnen Kibibi und Azana bezogen im Freizeitpark Jaderberg ihren Alterssitz und leisten einer anderen alten Löwin Gesellschaft.

Das Wingster Zooteam ist bemüht, damit sich die jungen Leoparden gut einleben. Sollte die Anlage in den nächsten Tagen noch mit Flatterband abgesperrt sein, hat es damit zu tun, dass die Leoparden noch zu scheu für den Besuchertrubel sind. Dr. Pierre Grothmann bittet um Verständnis und Rücksichtnahme.

Für die Kater zum Klettern hergerichtet

Die neue Heimat von Barkas und Balu ist extra für die Katzen mit verschiedenen Ebenen, Baumstämmen und Plattformen zum Klettern und Balancieren hergerichtet worden. Aus gutem Grund, denn Leoparden müssen sich auf Bäume zurückziehen können. Hat nämlich ein Leopard seine Beute erlegt, muss er sie von Natur aus schnell in Sicherheit vor anderen Raubtieren bringen. Der Leopard klettert mit der Beute meist auf einen Baum. Er besitzt besonders kräftige Nackenmuskeln und Vorderbeine. Oben im Baum klemmt er die Beute in eine Astgabel. So ist die Mahlzeit gut gesichert und kann nicht herunterfallen. Von dort oben hat die Katze in freier Wildbahn eine prima Sicht auf Feinde und neue Beute.

Es gibt es ein Europäisches Zuchtprogramm für Chinesische Leoparden. Es gibt nur 60 Exemplare in Zoos in europäischen Zoos, die meisten davon in Deutschland. Die neuen Raubkatzen ergänzen gut die neue Ausrichtung des Zoos, der vermehrt die Tiere der Wälder der Welt in den Fokus nimmt. Der chinesische Leopard passe gut zum Thema Bambuswald, meint Zoochef . Die sukzessive Neuausrichtung kommt bei den Besuchern ganz offensichtlich gut an. Die Zahlen steigen. - und sehen auch aktuell gut aus, wie Dr. Grothmann auf Nachfrage mitteilt: Mit den Besucherzahlen sind wir bisher sehr zufrieden. Die Marke 90.000 Gäste sollten wir halten können und peilen jetzt die 100.000-Marke an."

Chinesischer Leopard:

Leoparden sind in Afrika und Asien weit verbreitet. Die Unterart Chinesischer kommt nur in China vor und gilt als stark gefährdet. Der Leopard ist nach Tiger und Löwe die drittgrößte Art aus der Gattung Panthera. Innerhalb dieser Art haben sich sehr viele Unterarten gebildet.

Fachname: Panthera pardus japonensis.

Lebensraum: Flachland und Bergregionen Chinas. Wichtig ist, dass es genügend Bäume als Schutz und Beutetiere gibt.

Größe: Schulterhöhe bis zu 80 Zentimeter.

Fell: ockerfarbene bis goldgelbe Grundfärbung mit einem schwarz-braunen Rosettenmuster

Nahrung: Leoparden fressen so gut wie alles, was sie erbeuten können von Antilope, Hirsche Wildschwein, Vögel bis Reptilien.

Gewicht: 50 bis 80 Kilogramm

Lebenserwartung: in menschlicher Obhut bis 23 Jahre.

Feinde: Wilderer (wegen des Fells). Tiger

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