Zu einer Fusion von Eintracht Cuxhaven und Rot-Weiss Cuxhaven kommt es nach aktuellem Stand nicht. Jetzt gibt es eine weitere Episode in der Geschichte. Archivfoto: Lütt
Kommentar-Rubrik "Linksaußen"

Erklärung von Rot-Weiss Cuxhaven: Ein Affront gegen die Öffentlichkeit

von Frank Lütt | 14.03.2023

Die zunächst anvisierte Fusion von Rot-Weiss und Eintracht Cuxhaven schlägt weiter hohe Wellen. Nachdem die Vereine die Pläne zu den Akten gelegt haben, gibt es jetzt neuen Zündstoff. Ein Kommentar.

Wenn es noch eines Beweises bedurfte, dass die Vereine Rot-Weiss Cuxhaven und FC Eintracht Cuxhaven nicht fusionieren sollen oder auch wollen, dann hat der erstgenannte Verein am Dienstag noch abgeliefert. Rot-Weiss hat sich nämlich nicht an das gehalten, was die Vereine bei der offiziellen Verkündung vereinbart hatten.

Am frühen Nachmittag geben sich die Vertreter der beiden Vereinsvorstände einträchtig und erklären die Gespräche über eine mögliche Verschmelzung für beendet. Fehlende Synergieeffekte und die ungewisse sportliche Entwicklung wurden in einer Pressemitteilung als Gründe genannt. Nachfragen der Presse wurden nicht erlaubt.

Fragen bleiben ungeklärt

So weit, so gut - zumindest aus Vorstandssicht. Nachfragen gäbe es viele. Auch zum Beispiel, ob die Vorstände Gegenwind von ihren Mitgliedern zu spüren bekamen, ob vielleicht Gespräche zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgenommen werden sollen und und und ...

Stunden später nach der gemeinsamen Verkündung liefert Bernd Köpcke, stellvertretender Vorsitzender von Rot-Weiss, mit einer mehr als doppelt so langen Erklärung auf der Facebook-Seite des Vereins Antworten auf Fragen, die Presse nicht stellen durfte. Ich nehme dies nicht persönlich, empfinde dieses Verhalten eher als Affront gegen die Öffentlichkeit.

Großes öffentliches Interesse

Das öffentliche Interesse an den Fusionsplänen, die nun begraben wurden, ist groß. Andere Vereine schielen aus unterschiedlichem Interesse auf die Vorgänge zwischen den beiden Fußball-Platzhirschen in Cuxhaven. Aber auch Nichtsportler dürften sich dafür interessieren, ob weiterhin zwei Sportvereine im Bereich Fußball unter anderem von Förderungen der öffentlichen Hand profitieren dürfen. Die Kommunalpolitik, die im Übrigen teilweise im Hintergrund an den Fusionsplänen mit schmiedete, sollte sich ebenfalls über die Entwicklung informiert fühlen.

In der Cuxhavener Sportszene wird es in den kommenden Wochen und Monaten sicherlich spannend bleiben. Ob sich die Kommunikation ändert, wird sich zeigen. Der Druck wird auf jeden Fall beim Aufeinandertreffen mit der Basis größer. Bald sind die Hauptversammlungen der beteiligten Vereine, bei denen sicherlich das eine oder andere Mitglied Fragen stellen wird, die Presse nicht stellen durfte.

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Frank Lütt

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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