
Traditionsverein aus dem Kreis Cuxhaven steht vor großer Herausforderung
Der Schützenverein in Geversdorf hat eine lange Tradition, ist fast 400 Jahre alt. Ganz so alt ist der Schießstand an der Ostehalle nicht. Aufgrund neuer Bestimmungen muss dieser nun aber saniert werden. Ein Mammutprojekt für den Verein.
In Geversdorf hat das Schießen eine lange Tradition - der Schützenverein ist mit seinem Gründungsjahr 1632 einer der ältesten Schützenvereine in der Region. Neben den gesellschaftlichen Aktivitäten in der Ostehalle bei Schützenfest und Maskerade kommt aber auch der eigentliche Schießsport nicht zu kurz: Der Verein betreibt direkt an der Ostehalle einen modernen Luftgewehrstand und einen Kleinkaliber-Stand mit wettkampftauglichen Bahnen.
Und genau hier liegen auch die Aufgaben des kommenden Jahres für die Geversdorfer schützen. Die neuesten Anforderungen des Landkreises Cuxhaven liegen vor und der Verein muss jetzt in die Sicherheit investieren. Unter anderem muss der vorhandene Erdwall, der als Begrenzung der Anlage dientg, durch eine drei Meter hohe massive Schutzwand ersetzt werden. Außerdem müssen die Blenden über den Bahnen erneuert werden. Das kostet. Fast 70.000 Euro muss der Verein für den Umbau investieren. Ein Kraftakt. Schützenvereins-Präsident Jörg Möller zeigt Verständnis für die Anforderungen der Ordnungsbehörde und fasst zusammen: "Der Geversdorfer Schießstand wird vom Verein immer in einem vorbildlichen Zustand gehalten und wir müssen auch jetzt aktiv werden, um den stets steigenden Anforderungen gerecht zu werden." Der Stand wird außer den Preisschießen und dem Schützenfest von zahlreichen Vereinsmitglieder für Übung und Wettkampf genutzt - ebenso ist Geversdorf häufig Austragungsort regionaler Wettkämpfe.
Die notwendigen Investitionen in Höhe von rund 68.000 Euro sprengen das Budget des Traditionsvereins. "An der Sicherheit werden wir aber keine Abstriche machen", so der Kassenchef Thomas Ramm zu den geplanten Summen. Der Vorstand hat bereits in der Mitgliederversammlung die Baumaßnahme vorgestellt und den Bauantrag auf den Weg gebracht. Man werde jetzt mit der Gemeinde Cadenberge und verschiedenen möglichen Geldgebern sprechen. Große Hoffnungen liegen laut Verein in dem Förderprogramm der Dorfentwicklung des Landes Niedersachsen.
Der Verein wird daneben auf eine bewährte Idee vergangener Jahre zurückgreifen, die schon beim Bau der Anlagen erfolgreich war: Jede und jeder kann dem Schützenverein einen ideellen Baustein im Wert von zum Beispiel 100 Euro abkaufen. Die eingehenden Beträge unter dem Motto "Steine zum Erfolg" werden in den kommenden Jahren nach und nach auf Wunsch wieder zurückgezahlt. "So kann jeder einen nennenswerten Beitrag leisten, den Verein unterstützen und vielleicht den Betrag auch spenden", so Präsident Möller. Und weiter sagt er: "Mit möglichen Sponsoren aus der heimischen Wirtschaft sprechen wir ebenfalls. Wir sind zuversichtlich und wollen so dem traditionsreichen Schießsport in Geversdorf weiterhin eine sichere Zukunft geben."
Vizepräsident Lars von Ahn ist einer der Schießmeister und am besten mit der Technik vertraut. "Die Bauarbeiten legen wir in professionelle Hände. Aber wie immer in Geversdorf werden wir mit Eigenleistungen vor Ort anpacken", sagt er. Schon bei dem Bau der Ostehalle vor 50 Jahren konnte Geversdorf mit vielen Helfern vor Ort eine funktionierende Dorfgemeinschaft unter Beweis stellen. Die Sanierung soll nach Möglichkeit nach dem Schützenfest in diesem Jahr beginnen. Der Vorstand ist sich einig: "Pünktlich zum Schützenfest 2024 werden wir die Arbeiten abschließen können. Und dann feiern wir am ersten August-Wochenende 2024 das 392. Schützenfest." Weitere Informationen zu der umfangreichen Maßnahme am Schießstand, den Spendenmöglichkeiten und vielem mehr gibt es auf der Internetseite des Vereins.