
Streik bei der KVG in Cuxhaven: Busfahrer machen ihrem Ärger Luft
Jetzt streiken die Busfahrerinnen und -fahrer. Am Donnerstag gegen 4 Uhr versammelten sich die Angestellten der KVG vor dem Betriebshof in der Meyerstraße, um bis 23 Uhr ihren Ärger kundzutun. Damit kamen sie dem Aufruf der Gewerkschaft Verdi nach.
Zwei Tage lang kommt der Busverkehr im Kreis Cuxhaven beinahe komplett zum Erliegen. Auch am Freitag werden die Busfahrerinnen und -fahrer ihre Arbeit nicht wieder aufnehmen. Sie wollen im Tarifstreit mit dem Arbeitgeberverband Nahverkehr (AVN) Niedersachsen ein Zeichen zu setzen. "Wir fordern 3,50 Euro mehr Lohn pro Arbeitsstunde. Wir sind schließlich ausgebildete Kraftfahrer. Ein Stundenlohn von aktuell 14 Euro ist nicht mehr akzeptabel. Unsere Arbeit ist einfach mehr wert", ärgert sich Rolf Horeis, Mitglied der Tarif- und Verhandlungskommission, und blickt nach Hamburg, wo die Vergütung für Busfahrer erheblich besser ausschaut. Die Arbeitgeberseite bietet bislang eine Lohnerhöhung um sechs Prozent.
Horeis befürchtet, dass einige seiner Kolleginnen und Kollegen nach Bremerhaven oder Bremen abwandern könnten, denn auch dort sei der Stundenlohn mit bis zu 17 Euro höher als in Niedersachsen. "Wer nicht möchte, dass die Kräfte abwandern, der muss jetzt handeln", warnt Horeis, der daran erinnert, dass Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies weitere Mittel für den öffentlichen Personennahverkehr ÖPNV angekündigt habe. Diese würden vom Landkreis Cuxhaven allerdings nicht so verwendet, dass die Busfahrerinnen und Busfahrer etwas davon hätten.
"Die Nachricht über den Streik der KVG hat auch den Landkreis Cuxhaven recht kurzfristig erreicht. Der Landkreis kann sich grundsätzlich auf einen solchen Streik kaum vorbereiten", bedauert Karina Kramer, Amtsleiterin für Schulen und Kultur beim Landkreis Cuxhaven. Die Behörde habe am Mittwochvormittag die betroffenen Schulen im Kreisgebiet über den Streik und den damit größtenteils ausfallenden Schülertransport informiert. "Die Schulen wurden gebeten, diese Informationen an die Schülerinnen und Schüler sowie deren Erziehungsberechtigten entsprechend weiterzugeben."
Nach zwei Tagen Streik im KVG-Gebiet werden die Tarifverhandlungen am Donnerstag, 9. März, fortgesetzt.
Von Jens Jürgen Potschka und Joscha Kuczorra