
Frachter in Seenot: Rettungseinsatz vor Helgoland
Der 132 Meter lange Stückgutfrachter "Royal II" trieb manovrierunfähig mit geringer Geschwindigkeit am Dienstag mit zwei ausgebrachten Ankern westlich von Helgoland. Das Havariekommando Cuxhaven übernahm die Einsatzleitung.
Auf Ersuchen der Verkehrszentrale German Bight Traffic übernahm das Havariekommando um 18 Uhr die Gesamteinsatzleitung in der Lage des Stückgutfrachters "Royal II" (Länge: 132 m; Breite: 21 m; Flagge: Panama). Die "Royal II" trieb etwa 2 Seemeilen (ca. 3,5 km) westlich der 10 Meter-Tiefenlinie vor Helgoland.
Der Notschlepper "Nordic" lief zum Havaristen. Das Havariekommando alarmierte ein Towing Assistance Team (TAT), das mit dem Bundespolizeihubschrauber für Maritime Notfallvorsorge zur ROYAL II geflogen wurde. Das vierköpfige Team ist speziell ausgebildet, um auf manövrierunfähigen Schiffen eine Notschleppverbindung herzustellen. Um kurz nach 22 Uhr konnte die "Nordic" eine Notschleppverbindung zur "Royal II" herstellen. Zwei Mitglieder des TAT wurden vom Hubschrauber auf dem Schiff abgesetzt und kontrollierten die Leinenverbindung.
Um 22.20 Uhr meldete die ROYAL II, dass die Maschine wieder läuft. Daraufhin übergab das Havariekommando die Einsatzleitung um 23 Uhr zurück an die Verkehrszentrale German Bight Traffic.
Zur Absicherung machte sich das Mehrzweckschiff "Neuwerk" auf den Weg zur "Royal II". Zusätzlich wurden zur medizinischen Absicherung ein Notarzt und zwei Notfallsanitäter der Feuerwehr Kiel mit einem Marinehubschrauber nach Helgoland geflogen, um in der Nähe des Einsatzortes zu sein.
Der Stückgutfrachter "Royal II" war auf dem Weg von Esbjerg nach Cuxhaven, als er der Verkehrszentrale German Bight Traffic gegen 16.30 Uhr einen Maschinenausfall meldete. An Bord befanden sich 20 Personen. Der Frachter hat Teile für Windenergieanlagen geladen; unter der Ladung befindet sich kein Gefahrgut. Die Wetterbedingungen im Einsatzgebiet mit einer Windstärke von etwa 7 Bft (50-61 km/h) und einer Wellenhöhe von 4 m erschwerten die Einsatzmaßnahmen.