

Zahlreiche französische Gäste zu Besuch in Otterndorf
Otterndorf. Seit 1990 wird die Partnerschaft zwischen Otterndorf und Troyes gepflegt. Das erste Mal seit Pandemiebeginn besuchte wieder eine Gruppe aus Frankreich das Land Hadeln. Für diesen Besuch ist ein ganz besonderes Projekt geplant.
Am Mittwoch kamen die Schülerinnen und Schüler der "Quatrième" und" Troisième" (entspricht den achten und neunten Klassen in Deutschland) vom Collège in Colombey-les-deux-Églises zusammen mit dem Bus nach Otterndorf, von denen die Hälfte mit der Realschule korrespondiert. Zusätzlich zu den geplanten Aktionen und Ausflügen, wie einem Besuch des Klimahauses oder des Nationalparkhaus Niedersachsen, kam einer Otterndofer Schülerin noch eine andere Idee: Geplant ist, den historischen Stadtrundgang, der bislang nur auf deutsch und englisch erklärt wird, auch mit Informationen auf französisch zu versehen. An den, in der Stadt verteilten Tafeln, werden QR-Codes angebracht, so müsste man diese nur mit dem Mobiltelefon einscannen und könnte den französischen Text finden. Außerdem sei eine Broschüre in Arbeit.
"Wir waren auch mal Französisch"
Die Schülerinnen und Schüler wurden im historischen Rathaus empfangen. Dort wurden sie von Bürgermeister Claus Johannßen, sowie den stellvertretenden Bürgermeistern Ursula Holthausen und Peter Stelzenmüller erwartet. "Wir waren hier auch mal französisch" überraschte Johannßen die Schüler, als er über die Geschichte der Stadt, sowie des 1583 erbauten Rathauses aufklärte. Diese Veranstaltung fand zweimal statt - am Dienstag, 22. November, waren es die Schüler der Johann-Heinrich-Voss-Schule und deren Austauschpartner, am Donnerstag, 24. November, waren es die Schüler des Gymnasiums, zusammen mit ihren Partnern vom Collège Pithou aus Troyes.
Zwei der französischen Schüler, Urbain und Paul, die als Austauschpartner das Gymnasium in Otterndorf besuchen, sahen den größten Unterschied zwischen Deutschland und Frankreich in der Landschaft, insbesondere das Wattenmeer war für sie Neuland. Auch das Essen war eine Umstellung, dennoch waren sich die beiden einig, dass ihnen Deutschland bisher gut gefällt. Ein Standpunkt, der scheinbar von vielen der Schüler geteilt wurde, denn die Nachfrage für die Teilnahme an dem Austausch war groß. "Eigentlich ist das alternativlos, es gibt keine bessere Möglichkeit für uns, die Sprache zu lernen. Weil wir gezwungen sind, Deutsch zu sprechen, können wir uns viel schneller verbessern", berichtete ein Schüler.
"Die Deutsch-Französische Freundschaft fördern"
Seit 32 Jahren findet dieser Austausch zwischen der Realschule und der Partnerschule in Frankreich alle zwei Jahre statt, abwechselnd fahren die Schülerinnen und Schüler nach Deutschland oder Frankreich. "So eine Partnerschaft ist sehr wichtig, weil wir den Schülern so in der Praxis ein anderes Land zeigen können", erläutert Lisa Kannhäuser von der Johann-Heinrich-Voss-Schule, die erstmals einen Austausch mit der Schule aus Troyes durchgeführt haben. Der nächste Besuch in Frankreich ist für den kommenden März geplant. Für Pascale Moréteau ist es schon das 14. Mal, dass sie am Austausch mit der Realschule in Otterndorf teilnimmt. "Inzwischen ist das hier zu einer langjährigen Tradition geworden. Besonders heutzutage denke ich, dass es sehr wichtig ist, die deutsch-französische Freundschaft zu fördern", erklärt die Lehrerin aus Troyes, die seit 1993 als hautpverantwortliche Organisatorin und Koordinatorin mitfährt.