Der Tatort liegt nach Angaben der Polizei an der Ecke Brahmsstraße / Regerstraße. Foto: fw
Der Tatort liegt nach Angaben der Polizei an der Ecke Brahmsstraße / Regerstraße. Foto: fw
Blaulicht

Cuxhaven: Tödlicher Messerangriff im Musikerviertel

16.03.2019

CUXHAVEN. Ein 24-Jähriger stirbt kurz nach einer Messerattacke in Cuxhaven im Krankenhaus. Die Polizei Cuxhaven bittet Zeugen um Hinweise.

Im Musikerviertel geht am frühen Freitagnachmittag das Leben seinen gewohnten Gang. Fußgänger, Radler und Autofahrer sind unterwegs. Eltern holen Kinder von der Emmaus-Tagesstätte ab. Nichts deutet darauf hin, dass unweit von hier am Abend zuvor ein Mensch auf offener Straße durch eine brutale Attacke tödlich verletzt worden ist.

Gegen 22.30 Uhr am Donnerstag lag ein blutüberströmter junger Mann in der Brahmsstraße in Höhe der Einmündung zur Regerstraße. Es handelte sich nach Polizeiangaben um einen 24-jährigen Syrer, der mit einem Messer niedergestochen worden war. Der 24-Jährige starb noch am gleichen Abend im Krankenhaus. Die Mediziner konnten ihm nicht mehr helfen. Das Opfer hatte der Polizei zufolge schon länger in der Stadt Cuxhaven gewohnt.

Die Polizei teilte mit, dass es sich bei dem mutmaßlichen Täter um einen sportlich-schlanken Mann handele, der etwa 1,75 Meter groß sei und dunkel gekleidet gewesen sein soll. War es ein einzelner Täter oder war er in einer Gruppe unterwegs? Welchen Hintergrund hat der mutmaßliche Messerstecher? Gibt es schon Hinweise auf ein Motiv? Polizeisprecherin Anke Rieken gab zu diesen Fragen keine Informationen. "Aus ermittlungstaktischen Gründen", wie sie betonte. Nur so viel: "Nach derzeitigem Stand der Dinge ist nicht auszuschließen, dass der Tat ein Streit vorausgegangen ist." Die Sprecherin informierte auch nicht darüber, wer den Niedergestochenen gefunden hat und wer die Rettungsleitstelle alarmierte.

Menschen, die in Geschäften an der Brahmsstraße unweit des Tatorts arbeiten, reagierten betroffen, als unsere Zeitung sie am Freitag mit der Nachricht von dem tödlichen Angriff konfrontierte. "Davon habe ich gar nichts mitbekommen. Aber heute Morgen rief bei uns die Polizei an und fragte, ob an unserem Geschäft außen Kameras angebracht sind", erklärte die Mitarbeiterin eines Friseurladens. "Das ist ein schlimmer Vorfall", sagte ein Mann in einer benachbarten Fahrschule. "Heutzutage sind bei Streitigkeiten immer ganz schnell Messer im Spiel." Der Betreiber einer Apotheke, die direkt gegenüber dem Tatort liegt, erinnerte sich, dass es hier erst kürzlich einen Raubüberfall gegeben habe, bei dem ebenfalls ein Messer im Spiel war. Er sprach damit eine schwere Gewalttat am Valentinstag vor der Apotheke an, über die auch unsere Zeitung berichtet hatte. Drei junge Männer im Alter zwischen 18 und 20 Jahren waren am 14. Februar von zwei Unbekannten mit einem Messer und Pfefferspray bedroht worden. Die Räuber forderten die Smartphones und Bargeld der Opfer. Nachdem diese ihre Geräte ausgehändigt hatten, flüchteten die Täter. Ein 19-Jähriger wurde kurz darauf festgenommen, allerdings später wieder freigelassen. In dem Fall sucht die Polizei noch nach einem etwa 30 Jahre alten, 1,80 bis 1,85 Meter großen Mann von kräftiger Statur.

Um die Bluttat an dem 24-jährigen Syrer aufzuklären, hat die Polizeiinspektion Cuxhaven eine Mordkommission eingerichtet. Die Ermittler bitten etwaige Zeugen, die am Donnerstagabend die Tat beobachtet haben könnten oder verdächtige Personen in der Brahmsstraße gesehen haben, sich unter der Rufnummer (0 47 21) 57 30 zu melden. (fw)

Ein Tatverdächtiger wurde festgenommen. Weitere Infos gibt es hier.

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