8 Kiteverbot auf der Nordsee Niedersachsens Nationalparkverwaltung will Schutzzonen in Cuxhaven ausdehnen / Miteinander von Natur und Wassersport: „Bei uns gibt es eine Regelung, die den Wassersportlern bis 2018 Planungssicherheit gibt“, sagt Oberbürgermeister Getsch Das Bild könnte farbenprächtiger kaum sein: Schon aus der Ferne sind sie zu sehen, die vielen bunten Drachen, die dort am Himmel im Bereich des Cuxhavener Wahrzeichens, der Kugelbake, tanzen und scheinbar völlig herrenlos ihre Bahnen ziehen. Wer sich von der Grimmershörnbucht aus näher in Richtung Wasserkante Kugelbake aufmacht, erkennt sie, die Surfer, die mit dem Wind in den Händen ihre bis zu 20 Quadratmeter großen Drachen (Kites) lenken und sich mit ihren Brettern über das Wasser ziehen lassen. Cuxhaven genießt einen guten Ruf unter Wassersportlern. Die beiden ausgewiesenen Reviere bei der Kugelbake und in Sahlenburg stehen trotz eines strikten Regelwerkes bei Surfern hoch im Kurs. An beiden Plätzen funktioniert das Miteinander von Naturschutz und Tourismus recht gut. Heimische Wassersportler haben ein Auge darauf, dass sich auch Gäste von außerhalb an die Regeln halten und ausschließlich in den für ihren Sport ausgewiesenen Revieren unterwegs sind. Doch jetzt droht den Wassersportlern gleich doppeltes Ungemach: Umweltverbände streben eine Novellierung der bundesweit gültigen Befahrensverordnung an. Angestrebtes Ziel ist, den Nationalparkverwaltungen die Möglichkeit an die Hand zu geben, ohne weitere Abstimmung mit den betroffenen Sportlern Kite-Zonen zu verkleinern, zu ändern oder gänzlich zu schließen. Außerdem möchte die Niedersächsische Nationalparkverwaltung mit Sitz in Wilhelmshaven, die Schutzzonen für die Vogelwelt ausdehnen. Folgen für den Wassersport „Ein generelles Kiteverbot würde gegenüber den heute gültigen Regelungen zu einer Beweislastumkehr zum Nachteil der Kiter führen. Diese müssten dann nämlich nachweisen, dass eine Beeinträchtigung durch die Ausübung des Sportes im Sinne des Naturschutzgesetzes nicht vorliegt. Gelingt dieser Nachweis nicht, könnte sich die Nationalparkverwaltung schlicht auf das generelle Kiteverbot in der Befahrensverordnung berufen“, gibt Frank Erkner zu bedenken. Als Vorstandsmitglied des Kitesurfvereins Cuxhaven ist Erkner aktuell bei den Beratungen dabei. So auch bei einem Gespräch in Kiel mit Umweltminister Jochen Habeck, wo eine Lösung angestrebt wird, die sowohl die Belange der Natur als auch die der Wassersportler berücksichtigt. Im Nordseeheilbad Cuxhaven funktioniert das Miteinander von Wassersport und Nationalpark seit Jahren recht gut. „Mit den Kitesurfern in Cuxhaven haben wir eine Regelung vereinbart, die noch bis zum Jahr 2018 gilt“, sagt Oberbürgermeister Ulrich Getsch und weiter: „Die Nordseeheilbad Cuxhaven GmbH hat alles unternommen, damit die Forderungen der Nationalparkverwaltung auch eingehalten werden. Das bezieht sich sowohl auf das Surfverbot in den Wintermonaten bei der Kugelbake als auch auf das vorgegebene Zeitfenster für das Revier in Sahlenburg. Dunkle Wolken überm Surferparadies
Journal_März_2016
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