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Professionelle Schutzsysteme
sichern das Haus vor Blitzschlag
Fotos (3): AdobeStock
Blitze auf See oder in küstennahen
Gebieten sind sehr viel
intensiver, als über Land. Die
erste Hauptentladung, die entsteht,
wenn elektrische Energie aus
der Wolke durch einen Blitzkanal
Richtung Boden strömt, hat über
dem Wasser im Schnitt eine merklich
höhere Stromstärke. Grund genug,
gerade bei uns an der Küste
über eine Blitzschutzanlage nachzudenken,
denn das Lieblingsziel
von Herbst- und Wintergewittern
– und die sind hier nicht selten –
heisst Nordsee!
Heutzutage gibt es unterschiedliche
Arten von Blitzschutzsystemen, die
Fachbetriebe direkt am Gebäude installieren.
Der Einbau ist jedoch baurechtlich
nicht vorgeschrieben. Weder
ein Blitzschutz noch ein Blitzableiter
müssen in Deutschland zwingend an
einem Gebäude installiert werden. Professionelle
Blitzschutzsysteme setzen
sich dabei aus je einem inneren und
einem äußeren Blitzschutz zusammen.
Sie sorgen dafür, dass die Energie des
Blitzes in die Erde umgeleitet wird und
es so nicht zu einer Überspannung im
Haus kommt.
In Cuxhaven ist Blitzschutz
erst seit 2016 an Neubauten
vorgeschrieben.
Ein Blitzschutzsystem ist natürlich mit
gewissen Kosten verbunden, die sich
jedoch im Ernstfall mehr als lohnen.
Gemäß den Angaben des Verbandes
der Elektrotechnik sowie des Ausschusses
für Blitzschutz und Blitzforschung
ist eine Schutzvorrichtung
besonders dann von Vorteil, wenn das
Haus durch seine Bauweise ein höheres
Risiko darstellt: Gebäude aus Holz,
umgebaute Scheunen oder Altbauten
mit einem besonders hohen Anteil an
brennbaren Baumaterialien sind in der
Regel besonders gefährdet. Das Problem:
Die Kosten für die Installation des
Blitzschutzsystems muss allerdings
der Eigentümer selber tragen. Außerdem
ist es wichtig, dass die Installation
in jedem Fall von einem Experten
durchgeführt wird, damit die gesetzlichen
Auflagen und Normen korrekt
eingehalten werden.
Welche Versicherung bei
Blitzschlag zahlt, hängt vom
Schaden ab
Welche Versicherung bei Blitzschlag
die Kosten übernimmt, hängt immer
von den beschädigten Objekten ab:
Sind das Haus oder unbewegliche Gebäudeteile
betroffen, ist das ein Fall
für die Wohngebäudeversicherung.
Für alle beweglichen Objekte ist die
Hausratversicherung zuständig. Wichtig
ist, dass ein Schaden möglichst
zeitnah der zuständigen Versicherung
gemeldet wird. Viele Versicherer bieten
hierfür ein vorstrukturiertes Schadensmeldungs
Formular oder gar
praktische Apps an, in denen eine
Schadensmeldung besonders komfortabel
und einfach erfolgen kann.
Weiterhin sollten beschädigte Objekte
durch Fotos oder Videos vorgestellt,
sowie Kaufbelege und Rechnungen
sorgfältig bis zum Ende der Schadensabwicklung
aufgehoben werden. (GA)
KOSTENBEISPIEL
Kompletter Blitzschutz für ein Einfamilienhaus
(eingeschossig) mit
120 m² Wohnfläche. Dach mit Betondachsteinen,
Dachrinnen aus
Zink (leitendes Material). Überspannungsschutz
für Innen.
Fangeinrichtungen
und Ableitungen 2.200 e
Erdungsanlage 1.700 e
Überspannungsschutz 1.400 e
Gesamtkosten 5.400 e
Bitte beachten Sie, dass die Kosten
immer abhängig sind von der
individuellen Bauweise.