
Weiter auf dem Weg zur „Kinderfreundlichen Kommune“
Die Stadt Hemmoor hat am 21. Oktober 2019 eine Vereinbarung
mit dem Verein „Kinderfreundliche Kommunen e.V.“
abgeschlossen, mit der sich die Stadt zur Umsetzung der
UN-Kinderrechtskonvention auf lokaler Ebene bekennt. Der
Verein wurde von UNICEF Deutschland und dem Deutschen
Kinderhilfswerk gegründet. Das Programm dient dazu, Kinderrechte
in der Kommune vermehrt umzusetzen und die Beteiligung
von Kindern und Jugendlichen zu fördern.
Anfang 2020 wurde mit einem Verwaltungs- und Kinderfragebogen
eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation in
der Stadt Hemmoor durchgeführt. Über 80 Kinder zwischen
zehn und zwölf Jahren nahmen Stellung zu ihrer Situation. Am
04. Juni 2020 wurde ein Vor-Ort-Gespräch mit dem Verein
„Kinderfreundliche Kommunen e.V.“ und der Steuerungsgruppe
geführt, um die Ergebnisse der Befragungen zu präsentieren.
Daraus hat der Verein eine Vielzahl von Empfehlungen
ausgesprochen.
Am 28. Februar 2022 wurde, nach einer corona- und personalbedingten
Bahnhofstraße
Planungen auf dem Grundstück
der früheren Gärtnerei Wiebusch
16 Hemmoor Magazin 01/2022
Unterbrechung, die Steuerungsgruppe zu
einem Zielfindungsworkshop eingeladen. Bürgermeisterin
Sabine Wist freute sich mit über 20 Teilnehmenden die vorgeschlagenen
Empfehlungen vom Verein „Kinderfreundliche
Kommunen e.V.“ mit Hilfe der World-Café-Methode auf Relevanz
und Realisierbarkeit zu prüfen und anschließend zu
priorisieren. Die ausgewählten Empfehlungen werden jetzt
die Grundlage für den Aktionsplan bilden. Nachdem der Aktionsplan
erstellt wurde, wird dieser im Fachausschuss für
Soziales, Inklusion, Kinder- und Jugendbeteiligung in Kürze
beraten und anschließend im Stadtrat beschlossen.
Der Aktionsplan ist das Herzstück auf dem Weg zu einer Zertifizierung
als kinderfreundliche Kommune. Dieses Siegel erkennt
den Willen der Stadt zu einer kinderfreundlichen Kommune
an und ist zudem Ausdruck einer Selbstverpflichtung
der Stadt und Ansporn, die gesteckten Ziele innerhalb von
drei Jahren umzusetzen.
Aktionsplan
Einige Teilnehmer des Workshops blicken gespannt
auf die Ergebnisse der Priorisierung.
Auf dem Grundstück der früheren Gärtnerei
Wiebusch an der Bahnhofstraße im Stadtteil
Basbeck ist geplant eine Pflegeeinrichtung
für Senioren mit Tagespflege und ambulant
betreuten Wohngruppen zu errichten. Für die
Realisierung der Planung ist ein Abriss des
überwiegenden Teils der Gebäude der ehemaligen
Gärtnerei vorgesehen. Das vorhandene
Wohnhaus sowie die Gebäudeteile des
ehemaligen Blumenladens sollen bestehen
bleiben, um so das für den Bereich der Bahnhofstraße
prägende, städtebauliche Erscheinungsbild
zu erhalten. Der Standort bietet sich
dabei aufgrund der sehr gut integrierten Lage
im Stadtteil Basbeck an, so dass die Teilhabe
der Bewohner/-innen am öffentlichen und sozialen
Leben möglich ist und wohnungsnahe
Versorgungseinrichtungen des täglichen Lebens
vorhanden sind. Auch die Anbindung an
den ÖPNV ist ein wesentlicher Standortvorteil.
Da das Grundstück aufgrund seiner Größe neben
dieser Nutzung noch eine weitere bauliche
Nutzung ermöglicht, ist vorgesehen, im Südwesten
zu einem späteren Zeitpunkt ein kleines
allgemeines Wohngebiet zu realisieren.
Zur Umsetzung dieser Bauplanungen ist vom
Stadtrat die Aufstellung eines Bebauungsplanes
eingeleitet worden.