
Vereine und Verbände
Erfolgreiche Arbeit wird an neuem Standort fortgesetzt
Hemmoor Magazin 01/2022 25
Jugendwerkstatt Hemmoor des Paritätischen:
Umzug in die Hauptstraße 23
550 Jugendliche und junge Erwachsene betreut, davon rund
220 in Arbeit, Ausbildung und weiterführende Maßnahmen
vermittelt: Es ist eine beeindruckende Bilanz, auf die die
Mitarbeitenden der Jugendwerkstatt Hemmoor des Paritätischen
Cuxhaven nach 10 Jahren zurückblicken können.
Groß ist die Freude darüber, dass für dieses wichtige Hilfs- und
Unterstützungsangebot, welches von Beginn an in der Stadt
Hemmoor beheimatet ist, neue und größere Räumlichkeiten
gefunden werden konnten. Im Januar 2022 ist die Jugendwerkstatt
von der Industriestraße 15 an ihren neuen Standort
an der Hauptstraße 23 umgezogen. „Dies ist ein wichtiger Impuls
für unsere zukünftige Arbeit und ein Motivationsschub für
das gesamte Team“, betont Thorsten König, Leiter der Jugendwerkstatt.
„Mit den neu gestalteten Werkstattbereichen haben
wir unser Angebot im handwerklichen Bereich erweitern
können. Mit zeitgemäßer Ausstattung, mehr Raum und einer
umfassenderen Kooperation aller Bereiche ist unser Angebot
bedarfsgerecht gewachsen“.
Beim Start des Qualifizierungsprojektes am 1. Juni 2011 war
es das erklärte Ziel, 16- bis 25-jährigen beschäftigungslosen
jungen Menschen im Raum Hadeln, Sietland, Cadenberge,
Hemmoor und Lamstedt neue Chancen und Perspektiven am
Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu eröffnen und ihnen soziale
Teilhabe zu ermöglichen. Dies ist, wie die Betreuungs- und
Vermittlungszahlen belegen, nachhaltig gelungen. Der Schlüssel
zum Erfolg: ein engagiertes Team von Fachkräften und der
stärken- und lösungsorientierte Ansatz der Jugendwerkstatt.
„Bei den oft von Misserfolgen, fehlenden Abschlüssen oder
unsicheren sozialen Bindungen geprägten Teilnehmer*innen
stehen in der Jugendwerkstatt nicht die entmutigenden
Defizite im Fokus, sondern die vorhandenen Kompetenzen und
Interessen der jungen Menschen“, so Thorsten König. Diese zu
erkennen, herauszuarbeiteten und gezielt zu fördern gehöre
zum Arbeitsalltag in den drei Werkstattbereichen „Ökologie,
Natur- und Landschaftspflege“, „Handwerk - Elektro, Holz,
Farbe, Metall“ und „Gesunde Ernährung, Hauswirtschaft“. Unter
fachlicher Anleitung werden handwerkliche und soziale Fähigkeiten,
Teamgeist und die für die Vermittlung in Arbeit oder
Ausbildung notwendigen sogenannten „Arbeitstugenden“ erlernt
und erprobt. Die Jugendwerkstatt kooperiert eng mit den
Samtgemeinden Hemmoor, Land Hadeln, dem Landkreis
Cuxhaven und dem Jobcenter Cuxhaven. Finanziert wird das
Projekt über die Europäische Union, das Jobcenter und den
Landkreis Cuxhaven.
„Mein Dank geht an die engagierten Kollegen*innen, die mit viel
Herzblut gute, verlässliche Ansprechpersonen für die Kooperationspartner
sind und immer ein offenes Ohr für die Jugendlichen
aufbringen, auch nach deren Zeit in der Jugendwerkstatt“,
lobt Pari-Geschäftsführerin Helle Vanini. Die Kreativität
der Mitarbeiter*innen kenne keine Grenzen, um die Arbeit mit
den Jugendlichen bunt und vielfältig werden zu lassen: „Ihr
erreicht mit eurem Engagement eine sehr hohe Vermittlungsquote
in Arbeit und Ausbildung. Ergebnisse, die uns stolz machen.
Ihr seid offen für Neues, Ihr setzt dort an, wo der Schuh
drückt, zum Beispiel beim Thema Wohnen.“ Ihr Dank geht auch
an die Gemeinden, das Jobcenter und den Landkreis Cuxhaven,
„ohne die die Arbeit nicht leistbar wäre“ und an die Betriebe,
die Praktikumsplätze anbieten. „Eure Arbeit hinterlässt
überall Spuren – in den Herzen der Menschen und im Stadtbild.
Auf weitere viele gemeinsame Jahre“, so die Geschäftsführerin
des Paritätischen. Darauf setzen auch Thorsten König und
seine Mitarbeiter*innen.
„Unser Team steht für Konstanz und Kontinuität auch in
schwierigen Zeiten. Die größte Motivation für uns ist der Erfolg
unserer Teilnehmer*innen. Wir freuen uns, wenn Ehemalige
uns auch noch nach Jahren, teils schon mit ihrer eigenen
Familie, besuchen und über ihre Erfahrungen berichten“, so
Thorsten König. Kritisch sieht der Einrichtungsleiter hingegen
die Tatsache, dass die Jugendwerkstätten, die in Niedersachsen
auf eine 40-jährige Erfolgsgeschichte als wichtiges
Instrument der beruflichen Integrationsförderung verweisen
können, immer noch als Projekt gelten und um Fördermittel
kämpfen müssen. Es fehle an ausreichender Planungssicherheit,
zuweilen gebe es Sorge um ihren Fortbestand. Das kann
nicht sein und sollte sich unbedingt ändern!
„Wir Mitarbeiter des Jobcenters Hemmoor freuen uns, dass
es uns vor 10 Jahren gelungen ist, dass schon in Wesermünde
bewährte Qualifizierungsprojekt Jugendwerkstatt in Kooperation
mit dem Paritätischen Cuxhaven auch nach Hemmoor
zu holen und dabei so vielfältige Gewerke anbieten zu können.
Gerade der Ruf der Anleiter und Mitarbeiter ist äußerst positiv,
die Kontinuität im Personal unabdingbar für den Erfolg. Und
dieser Erfolg kann sich durchaus sehen lassen“, so das Jobcenter
Hemmoor.
Text und Foto: Thorsten König
Foto: Paritätischer