
Hechthausen
Gemeinsam Brücken bauen und Grenzen überwinden
Hemmoor Magazin 02/2021 21
Dorfentwicklung
Unter diesem Leitmotiv wollen
die direkt an der Kreisgrenze
Cuxhaven/Stade liegenden Gemeinden
Burweg und Hechthausen
ein gemeinsames Konzept
verwirklichen, bei dem
Gemeinde- und Kreisgrenzen keine Rolle spielen und Brücken
geschlagen werden zwischen den Kommunen. So soll
die Oste ein verbindendes Element für Bevölkerung, Politik
und Verwaltung und keine Trennlinie zwischen den Gemeinden
darstellen. 2018 erfolgte die Aufnahme in das Dorfentwicklungsprogramm
des Landes aufgrund des gemeinsamen
Gemeinde- und Kreisgrenzen übergreifenden Konzepts.
Die ersten öffentlichen und privaten Maßnahmen sind bereits
umgesetzt worden; weitere sollen folgen. Grundlage ist das
in Arbeitsgruppen erarbeitete gemeinsame Programm mit
Projekten, die für die Dorfbewohner auf beiden Seiten der
Oste wichtig sind. Schritt für Schritt werden nun die Projekte
mit Hilfe von hohen Fördersummen des Landes abgearbeitet.
Die höchste Bezuschussung gibt es für öffentliche Vorhaben,
doch auch Vereine und private Projekte können eine Förderung
in Höhe von 30% bis 73% erhalten.
Das erste ortsübergreifende Projekt ist unter dem Motto
„Die Dorfregion blüht auf“ bereits abgeschlossen worden:
Auf einer Fläche von insgesamt 30.000 Quadratmetern
sind Blühwiesen, Wege, Streuobstwiesen und heimische
Baumpflanzungen angelegt sowie Info-Schilder aufgestellt
worden. Trotz der ungünstigen Witterungsbedingungen im
Frühjahr, sind an vielen Stellen die ortsverschönernden und
bürgerfreundlichen Neuerungen bereits blühende Wirklichkeit.
Doch dabei handelt es sich in Hechthausen nur um den
Auftakt für eine ganze Reihe von Maßnahmen, die beantragt
und zum Teil auch schon bewilligt worden sind. So wurden
in diesem Jahr Mittel für die „Umgestaltung der Parkanlage
rund um die Kirche einschließlich der Stellplätze am Stellingschen
Haus“ bewilligt, Hierzu wurde die Planung bereits im
Fachausschuss beraten. Ende Mai kam die Zusage für den
Umbau des Lagergebäudes am Marktplatz zu öffentlichen
Toiletten und Neugestaltung eines
Lagerraums.
Weitere Fördergelder wurden
bereits zugesagt, für die Neugestaltung
der Straßen „Hinterm
Holz“ (660.000 Euro) und der
Mühlenstraße (knapp 15. 000 Euro) sowie für die Gestaltung
der Außenanlagen am geplanten neuen Feuerwehrhaus an
der Löhberger Straße.
Auch die Vereine profitieren. Die „Dorfgemeinschaft Laumühlen
e.V.“ gestaltet den Dorfplatz völlig neu. Der Schützenverein
„Centrum“ hat eine Förderung für Sanierungsarbeiten
an der Schützenhalle, aus dem Dorfentwicklungsprogramm
erhalten.
Das Programm läuft bis 2027. Bürgermeister Jan Tiedemann
hofft, dass bis dahin möglichst viele Projekte umgesetzt
werden. Dabei sei bewusst nicht nur das Zentrum in den
Fokus genommen worden: „Alle Ortsteile findet man in dem
Dorfentwicklungsplan wieder.“ Neben den reinen baulichen
Maßnahmen geht es bei der Dorfentwicklung in Hechthausen
und Burweg aber auch darum, infrastrukturelle Maßnahmen
zur Steigerung der Attraktivität der Dörfer in Angriff zu nehmen.
Die ärztliche Versorgung ist dabei ebenso ein Thema
wie die Förderung des Einzelhandels.
Nicht zuletzt habe sich nach Aussage des Bürgermeisters
aber auch gezeigt, dass die Dorfentwicklung auch einen
gesellschaftlichen Beitrag leiste. So habe sich die Zahl der
geplanten gemeinsamen Aktivitäten und Kooperationen von
Vereinen ebenso gesteigert wie der interkommunale Austausch
zwischen den Politikern und Verwaltungen.
Der Blick über den Tellerrand sei beispielgebend -so Bürgermeister
Jan Tiedemann -auch für Kooperationen zwischen
anderen Gemeinden, innerhalb der Samtgemeinde - und
auch darüber hinaus.