
Vereine und Verbände
Es war einmal … die Festhalle Basbeck
36 Hemmoor Magazin 02/2021
Liebe Festhalle Hemmoor/ Basbeck, Du bleibst für immer mit unserer Geschichte
verbunden. Am Schönsten warst Du stets im Dunkeln und mit viel Publikum.
Ja, auch der Duft war nicht so perfekt und wir mussten viel improvisieren, aber
Du warst für uns da und hattest echt guten Klang! Danke für diese musikalischen
Jahre, von Herzen.
Dein Culturkreis Hemmoor e.V.
Culturkreis Hemmoor e.V
Liebe Leserinnen und Leser,
es war ursprünglich geplant, eine Abriss-Veranstaltung, ein
Open Air mit Thees Uhlmann auf dem Vorplatz der Festhalle
durchzuführen, um gebührend den Abschied mit viel Musikfreude
zu begehen. Auf große Veranstaltungen müssen wir
jedoch der Gesundheit zuliebe weiter verzichten. Nun nehmen
wir nach über 30 Jahren von dieser Veranstaltungsstätte im
Stillen Abschied … mit ein paar Erinnerungen, vielleicht auch
für Sie:
Am 02. März 1991 fand unsererseits das erste Konzert dort statt.
Dies bleibt der Grundstein für unsere musikalische Weiterentwicklung.
Vereinsmitglieder wissen, wie „schlecht“ es war.
Es hat bis 1994 gedauert, bis wir hochkarätig und dann auch
sehr regelmäßig die Festhalle bespielten. Und das fing an mit
GODEWIND, mit SELIG und THE JINXS, die letztlich fast eine
Hemmoorer Band wurden.
1996 gelang uns mit der Rockband THE BATES ein großer Coup.
Die Halle war bis auf den letzten Platz gefüllt. Sowas in Hemmoor
– damals kaum vorstellbar – einfach genial. Die legendäre
BLUESNACHT musste in der 7. Fassung aus den kleineren Lokalitäten
(„Kaiserhof“) umziehen in die größere Festhalle. Weitere
Größen wie ABI WALLENSTEIN, JULIAN SAS, RITA CHIARELLI
und viele mehr gastierten bei uns, im Blues-Vorort von Hamburg.
Über viele Jahre war neben der Bluesnacht auch die Oldie
Night ein Publikumsmagnet in der Festhalle. Auf der ersten
Oldienight spielten THE LORDS, im selben Jahr verstarb „Lord
Ulli“. Immer wieder holten wir Originale, wie The Rattles, Henner
Hoier, Tenders, Ohio Express etc. und immer wieder häufiger
waren es die Coverbands, die den Originalen die Show stahlen.
Gefeiert wurde stets ausgelassen.
2005 kam es zwischen NIGHTFEVER und den FIREBIRDS gänzlich
noch zu einem Heiratsantrag auf der Bühne.
Unvergesslich bleibt das Konzert der Band ECHT 1999. Teenies
sind mit dem Rad aus Bremervörde und Umland angereist und
haben schon die Nacht vor dem Konzert vor der Festhallentür
genächtigt. Ein wahrer Hype. Das DRK war im Dauereinsatz –
es lag viel Liebe in der Luft! Allerdings erst beim Konzert, denn
vorher war noch Panik mit Bombendrohung. Gab es sowas
schon mal in Hemmoor?
Während ECHT mit Nightliner (Schlafbus) kamen, brauchten
viele Bands Unterkünfte. Bei der Gruppe MADSEN gab es 2008
ein Missverständnis, sodass wir innerhalb des Vereins Betten
geräumt haben und Sascha Madsen mit Freundin dann privat
nächtigte. Wir machen halt alles möglich und behalten so auch
ewige Erinnerungen! 2006 erklärte uns die Band EXTRABREIT,
dass der Weg zur Toilette vom Schießstand einfach zu weit sei
– und begnügte sich mit einem „Pinkeleimer“.
Optische Highlights lieferten gut 10 CRAZYNOISE-Veranstaltungen,
aber auch Cappy Calzone beim Schlager-Tanz in den Mai
2012. Junge regionale Bands haben die Festhalle im Rahmen
des Rockpreises 1997 und etlicher LOCAL HEROES-Events ab
2004 bespielt. Und Nerven gekostet hat uns LOTTO KING KARL
2002 und 2003 bzw. eigentlich deren Tour-Manager, der unsere
Helfer behandelte wie Abschaum und uns fast zur Absage des
Konzertes brachte. Es war dennoch ein Geschenk, auch dank
Mattias Arp! Mit LUXUSLÄRM erlebten wir 2009 bei nur 60 Zuschauern
ein sehr kostspieliges aber auch sehr persönliches
Event sowie die Erkenntnis, dass der Bandname erst Jahre
später verstanden wurde!
Das letzte große Highlight in der nun abgängigen Festhalle
bleibt nun auch ohne Abrisskonzert THEES UHLMANN mit dem
ZurückZuHause-Festival Ende 2013. Eine Live-Übertragung aus
Hemmoor gab es seit Jahrzehnten nicht! Birte Zöllner