
Bauen & Wohnen Ihr Ratgeber für mehr Lebensqualität
8
Frühjahrscheck fürs Haus
Genaues Hinschauen hilft der Gesundheit und schont den Geldbeutel
Nicht nur wir Menschen
bekommen die Kraft der
Witterungseinflüsse zu
spüren, auch unsere Häuser
sind diesen ausgesetzt. Und das
24 Stunden am Tag. Die Folgen
zeigen sich in vielerlei Hinsicht.
Deshalb lohnt es sich, jetzt im
Frühjahr sein Haus genau zu inspizieren
und entdeckte Schäden
umgehend beheben zu lassen.
Dach- und Fassadenkontrolle
Besonders belastet werden die
Dächer unserer Häuser. Ziegel
können verrutscht oder sogar zerbrochen
sein. Auch Einfassungsbleche
rings um die Schornsteine
an den Gauben und in Kehlen
sind möglicherweise beschädigt.
Feuchtigkeit kann so ungehindert
ins Gebälk und Mauerwerk
eindringen. Morsche Balken und
feuchte Wände können die Folge
sein.
Der nächste Blick sollte der Regenrinne
gelten. Denn hier sammelt
sich das Herbstlaub an. Jetzt
aber sollte es entfernt werden,
damit das Regenwasser wieder
ungehindert abfließen kann –
und überlaufendes Wasser nicht
die Fassade durchfeuchtet und
ins Gebäudeinnere eindringt.
Apropos Hausfassade: Sie ist
wie das Dach der Witterung ausgeliefert.
Oftmals bilden sich
im Winter Risse oder Frostabplatzungen.
Auch alte Haarrisse
können durch den Frost deutlich
größer geworden sein. Eine Fassadeninspektion
ist deshalb angesagt
und sollte vor allem die
Hausecken, Fenster und Türen
berücksichtigen.
Innencheck in Keller- und
Wohnräumen
Nach dem Außencheck gilt es,
das Hausinnere genau unter die
Lupe zu nehmen. Los geht es
drinnen mit den Fensterlaibungen.
An diesen Wärmebrücken
entsteht oft Schimmelpilzbefall,
der bei oberflächlichem Hinschauen
leicht übersehen wird.
Eckbereiche genau anschauen
In besonders verwinkelten oder
verdeckten Ecken, zum Beispiel
im Keller, empfiehlt sich sogar
das Ausleuchten mit der Taschenlampe.
Da die Außenwände des
Hauses im Winter stark auskühlen,
sind gerade sie besonders
anfällig für die Ablagerung von
Tauwasser und die Entwicklung
von Schimmelpilzen. Daraus
entsteht auch der typische muffige
Kellergeruch, der aus einer
wenig beachteten Stelle kommen
kann, die im Laufe der Zeit
durchfeuchtet worden ist.
Salz-Ausschlag
an Kellerwänden
Ebenfalls im Kellerbereich entdecken
viele Bewohner nach
den Wintermonaten weiße
„Ausschläge“ an den Wänden.
Dabei handelt es sich um sogenannte
„Salzausblühungen“.
Der Grund? Viele Sockelabdichtungen
von Gebäuden sind undicht,
sodass Streusalz, das im
Winter auf die Wege rund ums
Haus gestreut wurde, durch die
Außenwände ins Innere eingedrungen
ist. Im Keller oder Erdgeschoss
lassen diese Salzausblühungen
oft Farbe und Putz
abplatzen. Langfristig ruinieren
sie sogar die Fugen zwischen
den Steinen, sodass das ganze
Mauerwerk marode und die
Bausubstanz angegriffen werden
kann.
Schimmelpilzbefall
hinter Schränken
Auch ein Blick hinter die Schränke
lohnt sich: Insbesondere hinter
Küchen- und Kleiderschränke,
die direkt an Außenwänden
stehen, können sich Kondenswasser
und Schimmelpilz gebildet
haben. Hier empfiehlt es
sich, immer einen Abstand von
ca. 10 bis 15 Zentimetern zwischen
Schrank und Wand einzuhalten
damit die Luft zirkulieren
und Kondensationsfeuchte abgeführt
werden kann.
Unbedingt Fachmann
hinzuziehen
Wird beim Frühjahrscheck tatsächlich
Schimmelpilzbefall im
Haus entdeckt, sollte unverzüglich
gehandelt werden. So empfiehlt
das Umweltbundesamt ab
einem Befall von über einem
halben Quadratmeter unbedingt
einen Fachmann zu Rate zu ziehen
– und den Befall fachgerecht
beseitigen zu lassen.
Bild: ISOTEC