
10 NEUWERKER RUNDBLICK Ein Schnack mit Inselkennerin Silke
Was tut sich auf
Neuwerk?
Inselschnack mit Silke Fischer
Fischer bringt immer interessante
Neuigkeiten. Von ihr bekommen
wir - druckfrisch - Informationen
aus erster Hand. Silke, Du bist Gold
wert!
Das UNESCO-Weltnaturerbe
Wattenmeer zählt weltweit zu
den spannendsten Landschaften.
Das Phänomen der Gezeiten sorgt
für ständige Veränderung, die Natur
bestimmt das Leben am Wasser.
Sturmfluten machen den
Schutz der Küste und der Inseln
durch Deiche überlebensnotwendig.
Mit einer Höhe von 7 Metern
umgibt der Ringdeich den Inselkern,
um den Lebensbereich der
Neuwerker vor Überschwemmungen
zu schützen. Parallel dazu
verläuft die asphaltierte Straße,
sodass Fahrzeuge schnell die Insel
umrunden können. Die Deichkrone
ist befestigt und gut zu begehen.
Um die Sicherheit des Deiches
zu gewährleisten, findet jährlich
eine Begehung durch Fachleute
statt. Jetzt wurde festgestellt,
dass die jetzige Höhe von
etwa neun Metern an einigen Stellen
nicht mehr ausreichend ist.
Aufrüsten gegen die
nächste Flut
Das Deicherhöhen ist bereits in
vollem Gange. „Die ersten Vorbereitungsarbeiten
laufen seit einigen
Wochen“, berichtet Silke Fischer.
In dieser und der nächsten
Saison werde der Deich bis in
Höhe „Fock“ an mehreren Stellen,
wo er der erforderlichen Höhe
nicht entspricht, angepasst. Das
ins Watt fahren war anfangs
schon eine kleine Herausforderung,
die man aber bereits mit
Pferd und Wagen erfolgreich gemeistert
habe.
Neben dem ehemaligen Flipper
Anleger hat man jetzt mit Baggern
alles für die Schwergutschiffe,
welche die Klei für den Deichbau
heranfahren, vorbereitet und
für den nötigen Tiefgang gesorgt.
Zum Anlanden der Kleierde wird
vorne eine Klappe heruntergelassen
und das Gut mit Baggern und
Raupenfahrzeugen auf dem gepflasterten
Platz am ehemaligen
Schiffsanleger von der ‚Flipper’
zwischengelagert. Von hier holen
sich die Deichbauer die Mengen,
die sie brauchen. Mit den Flachbodenschiffen
werden auch die
für den Deichbau benötigten Maschinen
hergefahren.
Direkt neben dem Schiffsanleger
wurde die Spundwand geöffnet,
damit die Baufahrzeuge und
Bagger der HPA (Hamburg Port
Authority) auf die Insel gelangen
können. Mitunter legen die Schiffe
zweimal am Tag an und bringen
die Kleie. Mit dem Deichbau
begonnen hat man an der Stelle,
wo die Wattwagen ins Watt fahren
oder auf die Insel gelangen.
Die Überfahrt, um über den Deich
zu gelangen, ist demnach dort gesperrt.
Dort wurde eine zehn Meter
breite Öffnung in den Deich hineingearbeitet,
wo die Wattwagen,
von beiden Seiten kommend,
geradewegs hindurchfahren können.
Eine Herausforderung an den
Kutscher und vor allem die Pferde,
die sich mit den ungewohnten
Gegebenheiten erst einmal anfreunden
müssen. Der Deichbau
auf Neuwerk ist auf jeden Fall ein
Highlight für die Binnenländer,
die so etwas noch nie gesehen haben.
Der neue Schiffsanleger wird
höher, schicker und größer
.
Der Schiffsanleger, der durch
die Orkane Ylenia und Zeynep
zerstört wurde, wäre 2024 sowieso
erneuert worden, weiß Silke Fischer
zu berichten. Man wusste
ohnehin, dass er ersetzt werden
müsse, nun schaffte der Sturm
vollendete Tatsachen. Derzeit sei
man in Hamburg dabei, die beantragten
Gelder schon 2023 zu bekommen,
um schnell loslegen zu
können.
Im Moment legt die „Flipper“
50 Meter weiter am Staatsanleger
der HPA an. Der Anleger ist sogar
noch etwas höher als der alte; das
Aus- und Einsteigen ist, gerade für
eingeschränkte Personen, noch
optimaler. Jetzt muss nur noch organisiert
werden, dass sich die
Die Orkane Yllenya und Zeynep haben auch über
Neuwerk getobt. Foto: Fischer
Der Flipper-Anleger wird natürlich neu entstehen. Foto: Tonn
Für die Flipper wird derzeit der Fähranleger
der HPA genutzt. Foto: Tonn