
NEUWERKER RUNDBLICK 9
Ein toller Babyschlafplatz. In einem Waschkorb wurde Brita von Cuxhaven
übers Wasser nach Neuwerk befördert.
Piraten in Sicht! Welches Kind hat
schon einen Turm mit Aussicht?
Die Dritte von rechts oben (mit den Zöpfen): Brita. Rechts: Onkel
Henry aus Hamburg mit Familie. In der Mitte: Oma Gesine.
tralheizung. „Da war es immer
warm“, berichtet Brita lachend
und blättert weiter durch das Fotoalbum:
„Viele Menschen, die
ich damals kannte, leben nicht
mehr oder wohnen auf dem Festland.
Nur noch Lüder Griebel ist
da, mit dem ich zur Schule gegangen
bin. Klaus Fock lebt nicht
mehr und meine Eltern auch
nicht.“ An eine Sache erinnert sie
sich noch genau: Wie damals Jan
Fock, Rolf Griebel und ein Tourist
im Watt durch einen Blitzschlag
ums Leben gekommen sind.
Opa muss Anfang 1950 in Rente
gegangen sein“, rechnet Brita
nach. Er starb im März 1962, seine
Frau Gesine bereits 1955. Sein
Nachfolger als Leuchtturmwärter
wurde 1970 Johannes Sperling,
dessen Frau ebenfalls die Poststelle
übernahm. Als letzter Neuwerker
Leuchtturmwärter machte er
am 10. Februar 2014 das Licht
aus. Mein Vater ist 1955 nach
Hamburg gegangen und beim
Versorgungsamt untergekommen.
1957 ist meine Mutter mit uns
Kindern nachgegangen. Es ist mir
damals als Inselkind sehr schwergefallen,
in der Großstadt zu leben.
Ich wusste ja kaum, wo der
Hauptbahnhof war. Nach Neuwerk
zieht es Brita immer wieder.
Und das bei jedem Wetter. Selbst
bei Windstärke Sieben gehe ich
Mit der
Wattenpost
zur
Insel Neuwerk
Abfahrt beim
»Haus Wattenpost« direkt an
der Strandpromenade
(04721) 48139
Jan Brütt
Duhner Strandstraße 19
27476 Cuxhaven-Duhnen
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J.- H. Ahlemeyer und P. Burfeindt
Praktische Tierärzte
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nach telefonischer Vereinbarung.
Telefon: 04722 – 2516
Die Anmeldung ist von Montag bis Freitag von
8.00 bis 12.00 Uhr und 16.00 bis 18.00 Uhr besetzt
noch rüber. Neuwerk ist eine Insel,
die einen niemals loslässt.
Heute genießt Brita ihren Lebensabend
in Buxtehude.
Der ehemalige Ministerpräsident
Hinrich Wilhelm Kopf beim Sackhüpfen
mit Jutta von Kroge und
(mit der Schleife) Karla Brotkorb.
Versonnen, aber ohne jegliche
Wehmut, guckt sie sich die Fotos
aus ihrer Kinderzeit auf der Insel
an. „Wir Kinder haben viel draußen
gespielt. Damals haben wir
Pilze gesucht; Champignons, die
wir an die Hotels in Cuxhaven
verkauft haben. Pilze gab es noch
reichlich auf den Wiesen zu finden.
Früher waren die Felder bestellt,
Neuwerk war landwirtschaftlich
geprägt. Es lief auch
viel Vieh im Außendeich herum.
Die Kühe wurden abends wieder
zum Melken zusammengetrieben.
Heute liegen die Flächen brach.
Was ich nie vergessen werde,
ist der Schulweg. Wir mussten immer
vom Turm quer über die Wiesen
Richtung Westen zur Schule
laufen. Schnee, Hagel und Regen
kamen immer von vorn. Dazu
noch Sturm und Kälte. Man kam
immer schon nass in der Schule
an. Einen Schirm brauchte man
gar nicht erst aufzuspannen. Den
hatte sowieso keiner, der klappte
gleich über. Manchmal hatten wir
so kalte Finger, dass wir geweint
haben“, erinnert sich Brita. Immerhin:
Die Schule war damals
das einzige Haus mit einer Zenaus
dem Album. „Vor allem
nachts war mein Opa auf dem
Turm, wo er dafür sorgte, dass alles
reibungslos funktionierte.“
Dort hatte er auch eine kleine
Schlafstelle ganz oben im Dach.
Eigentlich ein ganz schöner Raum.
Neben dem Turm, wo sich heute
die Toiletten befinden, war der Petroleumschuppen.
Darin waren
große Tanks, in die das Brennmittel
abgefüllt war. Heinrichs Frau
hatte die neu im Lampenwärterhaus
eingerichtete Poststelle übernommen.
Dann bot sich für ihre
Mutter die Möglichkeit, einen Lebensmittelladen
auf Neuwerk in
Kommission zu übernehmen, eine
Zweigstelle des Lebensmittelladens
Steinblock in Duhnen. „Im
Haus, wo jetzt der Inselkaufmann
Lange beheimatet ist, haben wir
gewohnt, sagt sie“, und zieht ein
vergilbtes Foto aus dem Album.
Das ist direkt vom Turm geschossen
und zeigt, wie es früher mal
aussah. Das Hauptgeschäft lief im
Sommer, wenn die Touristen auf
die Insel strömten. Zusätzlich zu
seinen Turmposten verdingte sich
Opa Sumfleth noch als Hausschlachter
auf Neuwerk.
Thomas Fischer
Wattwagenfahrten
Ca. 5 Stunden Aufenthalt durch Kombination mit »MS Flipper«
Telefon: (04721) 28770 oder (04721) 69300
Mail: fischer.wattwagen-neuwerk@t-online.de
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Telefon: (04721) 2 87 70 oder (04721) 6 93 00
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