
Friedhofskultur
am anderen Ende
der Welt
‚My spirit revives in the morning breeze, though it died when the sun went down‘ (Henry Lawson)
Ein Spaziergang über den Waverley Cemetery Sydney, Australien
Idyllisch, auf einem Kliff hoch über
den Wellen der Tasmanischen See
und inmitten der Millionenmetropole
Sydney, liegt auf ca. 16 Hektar Fläche
einer der wohl außergewöhnlichsten
Friedhöfe der Erde. Seit der Gründung
des Waverley Cemetery am Ort eines
stillgelegten Pferde-Tram-Depots im
Jahre 1877 haben mehrere zehntausend
Menschen dort ihre letzte Ruhe
gefunden – auch wenn diese Ruhe
speziell in der Sommersaison tagtäglich
von Heerscharen von Touristen
unterbrochen wird, die mit dem Bondi
to Bronte Walk eine Pfl ichtübung für
Besucher der Ostküstenmetropole erfüllen.
Die Aussicht auf eine letzte Ruhestätte
mit atemberaubendem Blick auf den
Ozean lässt dennoch auch heute noch
betuchte Zeitgenossen hohe Summen
für einen der begehrten Plätze aufbringen,
so dass sich die Preise in den
vergangenen Jahren mehr als verdoppelt
haben. Die stetig wachsende
Bevölkerung und eine durch immer
knapper werdenden Platz steigende
Nachfrage hat zwischenzeitlich sogar
zu einem regelrechten Schwarzmarkt
für Grabstätten in begehrten Lagen
geführt, die auf Kleinanzeigenbörsen
im Internet höchstbietend versteigert
werden.
Und dennoch hat der denkmalgeschützte
Friedhof seine ganz besondere
Ausstrahlung behalten. Es mag
am weichen Licht der Sonnenunter