
„Beerdigungen werden kleiner – ein Trend,
der sich bereits vor Corona abzeichnete
und sich durch die pandemiebedingten Einschränkungen
noch weiter verstärkt hat“,
bedauert Christian Gerling, der das 1902
gegründete Familienunternehmen in der
Schillerstraße in vierter Generation führt.
Auch wichtige Aspekte des Trauerns hätten
sich in den vergangenen Jahrzehnten
verändert, sagt der Bestatter Christian Gerling
– der Tod werde heute häufi g mit mehr
Abstand wahrgenommen als zu Zeiten, in
denen Menschen in Mehrgenerationen-
Haushalten enger zusammenlebten und
Verstorbene in der Regel zunächst zuhause
aufgebahrt wurden, um in Ruhe von ihnen
Abschied nehmen zu können. Sich fl exibel
an die Veränderungen der Trauerkultur
anzupassen und dennoch Tradition des ältesten
Cuxhavener Bestattungsinstitutes
fortzusetzen und die Wünsche der Verstorbenen
und Hinterbliebenen zu erfüllen, das
sieht Christian Gerling als seine Hauptaufgabe.
Auch wenn der Beruf des Bestatters
gerade emotional nicht immer einfach sei,
so übe er ihn doch noch immer gerne aus
– und das sei auch Grundvoraussetzung
dafür, einfühlsam mit den Menschen umgehen
zu können, die sich im Trauerfall an
ihn wenden, fügt er hinzu.
An von der Stadt oder Gemeinde genehmigten
Orten bietet der Bestatter Christian
Gerling neben der Gestaltung und Durchführung
von Bestattungen im traditionellen
Rahmen in Kirchen oder Trauerhallen auch
alternative Konzepte wie beispielsweise
„Open-Air“-Trauerfeiern mit Zeltaufbau an.
Das Beisammensein nach einer Bestattung
habe auch einen hohen Stellenwert; gemeinsam
Trauern aber auch Lachen seien
wichtige Bestandteile des Abschiednehmens,
– „gerade in Cuxhaven, wo buchstäblich
jeder jeden kennt“, sagt er.
Eine wichtige Bedeutung in Beratungsgesprächen
misst der Bestatter Christian
Gerling der Vorsorge bei, denn so könne
eine Informationsbrücke für persönliche
Wünsche und Vorstellungen an Hinterbliebene
geschaffen und für eine fi nanzielle
Entlastung der Angehörigen gesorgt
werden.
Auch wenn sich der Anteil alternativer Bestattungsmethoden
wie etwas See- oder
Baumbestattungen und anonyme Beisetzungen
in den letzten Jahren erhöht hat,
so ist der Bestatter Christian Gerling noch
immer ein Freund der alten Friedhofskultur.
„Grabsteine sind ein Ort der Erinnerung“,
sagt er.
„Auch wenn das Andenken an einen Menschen
irgendwann verblasst – ein Grabstein
mit Namen bleibt als etwas Dauerhaftes
und hält die Erinnerung an die
wach, die gegangen sind.“
Tradition und
Anpassung an den
Wandel
Bestattungsinstitut Gerling in Cuxhaven
Fotos: Bestattungsinstitut Gerling