
Bei der Bestattung per Ballongondel
übernimmt die Luftströmung die
Navigation, die Windrichtung das Ziel.
Foto: tokamuwi/pixelio.de
Die letzte Reise findet im
Heißluftballon statt
Die Luftbestattung unterscheidet
sich wesentlich von anderen
Formen der Urnenbeisetzung.
Denn die Asche des Verstorbenen
wird nicht herkömmlich beigesetzt, sondern
beispielsweise aus einem Flugzeug
verstreut. Anders als in vielen anderen
europäischen Ländern ist die Luftbestattung
in Deutschland nicht zulässig.
Unabhängig davon können heimische Bestatter
zu dieser Beisetzungsart durchaus
ausführlich beraten. Bei unseren Nachbarn
in Tschechien, Frankreich und der
Schweiz sind Luftbestattungen weit verbreitet.
Über dort liegende Gebiete kann
auch von einigen deutschen Bestattern
die Asche des Verstorbenen von einem
Heißluftballon oder Flugzeug ausgestreut
werden. Ein Heißluftballon eignet sich besonders
gut für die Luftbestattung, da bei
der Verstreuung der Asche der Ballon in
Stille schwebt. So können auch einige Angehörige
dabei sein, wenn zum Beispiel
über einem bestimmten Waldgebiet in
Frankreich oder einem markierten Wiesenareal
in Tschechien die Zeremonie vorgenommen
wird.
Es auch möglich, die Asche aus einem Helikopter
auszustreuen, doch sollte bedacht
werden, dass dieser ziemlich viel Lärm
macht und einen besinnlichen Abschied stören
kann. Eine besondere Möglichkeit der
Luftbestattung ist die Nachthimmelbestattung.
Die Asche des Verstorbenen wird dabei
vom Boden aus mit einem Feuerwerkskörper
in den nächtlichen Himmel geschickt.
Wer an eine Luftbestattung welcher Art
auch immer denkt, sollte – wie bei der
Seebestattung – auch beizeiten vorsorglich
eine eigene Verfügung hinterlegen.
Die Angehörigen müssen den Wunsch
des Verstorbenen, auf diese Weise bestattet
zu werden, klar belegen können.
Die Luftbestattung hat gegenüber einer
anonymen Bestattung den Vorteil, dass
die Angehörigen anwesend sein können,
wenn auch nur in begrenzter Zahl. So sind
gerade bei einer Bestattung mittels Heißluftballon
in der Regel nur maximal vier
weitere Personen bei der Trauerfeier in
der Luft erlaubt. Im Anschluss bekommen
die Angehörigen eine Urkunde mit den
genauen Koordinaten des Verstreuungsortes.
(red)
Luftbestattungen werden in
Tschechien, Frankreich
und der Schweiz angeboten