
NEUWERKER RUNDBLICK 11
selversorgung ausgelegt.
Schon Brütts Ururgroßvater Peter
war der 1880 von der damals
noch kaiserlichen Post bestellte
Wattenposthalter und als solcher
verpflichtet - soweit Wind und
Wasser es zuließen - täglich als
Postreiter durch das Watt die weit
draußen vor der Küste liegende
Insel Neuwerk mit der Post zu
versorgen.
DIE URSACHE - Schuld ist angeblich
der Leitdamm
Die Problemzone ‚Duhner
Loch’, genauer gesagt, der Wasserverlauf
zwischen Duhner-und
Sahlenburger Loch, ist seit Jahren
ein lebhafter Diskussionspunkt.
Ausgangspunkt ist der Leitdammbau
in Cuxhaven. Laut Gutachten
des Niedersächsischen Landesbetriebs
für Wasserwirtschaft, Küsten
und Naturschutz (NLWKN)
ist die Vertiefung des „Duhner
Lochs“ auf die Lückenschließung
des Leitdamms zurückzuführen.
In der Folge sind etliche Priele
und Rinnen verlandet, sodass sich
die Be- und Entwässerung des
Küstennahen Watts in Richtung
Westen verlagert hat. Seit 2016
wurde es zunehmend schwieriger,
die Insel Neuwerk auf dem
Wattweg zu erreichen. Der Wasserstand
im Priel stieg fortlaufend
an, jährlich um etwa 15 bis 20
Zentimeter. Bei höheren Wasserständen
mussten so immer öfter
Kutschen, Wattwanderer und Trecker
umkehren.
BISHERIGE MASSNAHMEN -
Alle Versuche waren bisher erfolglos
„Die Neuwerker Wattwagen-
Unternehmer und wir vom Festland
sind schon seit Jahren in Eigeninitiative
dabei, andere Routen
auszuprobieren“, berichtet Jan
Brütt, aber da sei nichts zu machen.
„Entweder ist das Höhenniveau
woanders zwar besser und
flacher, aber der Untergrund zu
weich und man sinkt zu Fuß knie-
„Safety first“ am Priel.
von Hamburg Peter Tschentscher
geführt und mit dem Bezirksamt
Hamburg-Mitte Kontakt aufgenommen.
Das ist für 300.000 Einwohner
verantwortlich, und denen
tut das nicht weh, ob nun 25
Neuwerker was sagen oder nicht.
Uwe Santjer zumindest ist auf unserer
Seite - Neuwerk ist ja auch
ein Touristenfaktor.“ Um ihren
Forderungen Nachdruck zu verleihen,
trafen sich die Wattwagenbetreiber
zu einer gemeinsamen
Demo im Watt. Denn die Inselbewohner
fürchten um ihre Lebensgrundlage.
Der Neuwerker Rundblick
bleibt dran.
nicht in die Nesseln setzen, ist Jan
Brütts Eindruck. „Das Ganze ist
Nationalpark Wattenmeer und
Weltnaturerbe, da hat man mit
der einen oder anderen Behörde
telefoniert und hört da Sachen
wie: Das ist der Klimawandel oder
andere Inseln sind auch nur per
Schiff zu erreichen. Er habe so
den Eindruck: einer schiebt es auf
den anderen und keiner will Verantwortung
übernehmen, also sagen:
So Leute, das machen wir.
Auch die Hamburger Inseleigner
wurden angesprochen. Inselsprecher
Christian Griebel hat Telefonate
mit dem Bürgermeister
Geschafft!
tief ein. Und je mehr man in Richtung
Elbe geht, wird der Priel viel
zu tief.
„Versuche, die bisherige „Furt“
dauerhaft passierbar zu machen
waren bislang erfolglos“, so der
erfahrene Wattkutscher. Der Landesbetrieb
für Wasserwirtschaft,
Küsten- und Naturschutz
(NLWKN) brachte vor zwei Jahren
mit Sand gefüllte Big Packs
aus Jute im Bereich des Duhner
Lochs als Barriere aus, um durch
die Beruhigung des Wassers langfristig
eine Aufschlickung zu erzielen.
Der gewünschte Effekt,
eine weitere Vertiefung zu verhindern,
blieb aus. Die Forschungsstelle
Küste empfahl unlängst, den
Wattenweg an eine andere Stelle
zu verlegen und dort mit Sandaufschüttungen
die Wegbarkeit herzustellen.
Diese Maßnahme würde
allerdings eine regelmäßige Instandsetzung
erforderlich machen.
WIE GEHT ES WEITER? Keiner
will die Verantwortung
übernehmen
Niedersachsens Umweltminister
Olaf Lies (SPD) sieht grundsätzlich
das Land in der Pflicht,
eine gesicherte Anbindung Neuwerks
an das Festland zu gewährleisten.
Geplant ist, Stoffe einbringen,
die dort auf natürliche Weise
vorkommen und der Strömungsdynamik
des Wattenmeeres Rechnung
tragen. Für die Erhöhung ist
an eine Kombination aus einer Art
Kies und Muschelkalk gedacht.
Wir wollen ja kein Abbruchmaterial
oder sonst was reinhaben,
sondern es sollen natürliche Materialien
verbaut werden. Da würde
man die Strömung rauskriegen
und der Priel würde ein flacheres
Niveau haben. Dann wäre wieder
an ein gesichertes Durchkommen
zu denken. Geschehen ist bisher
nichts.
Der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft,
Küsten- und Naturschutz
möchte sich natürlich
Mit dem Wattwagen der Insel entgegen. So beginnt Ihr Urlaub.
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