
8 NEUWERKER RUNDBLICK
Adieu, Du schönes Badehaus!
Das historische Badehaus war baufällig und musste abgerissen werden. Ein neues kommt.
Das Badehaus war keine Augenweide mehr. Geblieben sind
Erinnerungen an unvergessliche Sommertage. Foto: HPA
weil man dafür nur eine Aufstellgenehmigung
und keine komplette
Baugenehmigung brauche, bei
der sich die Umweltbehörde erfahrungsgemäß
schwer tue.
„Außerdem können wir u.a.
das ganze Projekt zum Überwintern
reinnehmen und im Frühjahr
wieder rausstellen. So können wir
die Problematik des Rostens vermeiden.“
Das sei eine wirkliche
Erleichterung gegenüber früher,
als die „Innereien“ - Fenster und
Türen - zum Saisonende hin abgebaut
und im Frühjahr wieder installiert
werden mussten. „Du bist
von Neuwerk ein Fan, wenn Du
das Badehaus noch kennst“ steht
auf einer Tasse der Neuwerkstatt.
In Erinnerung an das historische
Badehaus stellt sich Nostalgie ein
- dieses anheimelnde, aber auch
zwiespältige Gefühl, dass alles
Schöne einmal das Zeitliche segnet.
Aber die Erkenntnis zurückbleibt,
dass nichts beständiger ist
als der Wandel. Freuen wir uns
also alle auf das neue Badehaus.
Die Austernfischer und Silbermöwen
müssen sich jedenfalls keinen
neuen Ausguck suchen. jt
Fenster haben und einen Eingang,
sodass wieder die gleiche Schutzmöglichkeit
für den Gast gegeben
sei. Man habe sich bewusst für
eine mobile Variante entschieden,
mit Blechen von außen verkleidet
sein. Dieser Look sei auch so mit
den Insulanern besprochen und
„durchgewunken“ worden. Die
Schutzhütte wird rundherum
Du warst Schattenspender an heißen
Sommertagen und im Winter
fensterloser Unterstand bei kladderadatschem
Sturmgebraus. Am
Ende warst Du nur noch morbides
Gerippe für Schnappschüsse von Inselnostalgikern.
Jetzt haben Deine
Balken ausgedient, sind müde und
alt geworden. Ende des letzten Jahres
wurde das Häuschen, das an der
Südwest-Ecke der Insel bei einer
Badestelle stand, abgerissen. Ein
neues ist in Arbeit.
Du warst Schattenspender an
heißen Sommertagen und im
Winter fensterloser Unterstand
bei kladderadatschem Sturmgebraus.
Am Ende warst Du nur
noch morbides Gerippe für
Schnappschüsse von Inselnostalgikern.
Jetzt haben Deine Balken
ausgedient, sind müde und alt geworden.
Ende des letzten Jahres
wurde das Häuschen, das an der
Südwest-Ecke der Insel bei einer
Badestelle stand, abgerissen. Ein
neues ist in Arbeit. Ein bisschen
sehe das neue Badehaus aus wie
ein „Tiny-House“, moderne Minihäuser
nach amerikanischem Vorbild.
Es werde in Holzoptik und
Ein Glas für’s Leben
Ein Fernglas ist Fernsehen an der frischen Luft
„Lass mich auch mal durchschauen!“
So wird die Begeisterung
entfacht. Spätestens dann
steht der Kauf eines eigenen
Fernglases an. Die wichtigste Frage
ist: Was will ich beobachten?
Mond und Sterne anschauen,
Schiffe, Tiere in der Natur? Ein
Glas für jeden Anspruch mündet
immer in einem Kompromiss. Es
ist wie die Frage nach dem richtigen
Auto. Ich sollte wissen, für
was ich das Fernglas überwiegend
einsetzen möchte. Wer viel
Seehunde kommen nicht auf Zuruf
angeschwommen. Um sie aus der
Nähe zu beobachten, ist das Fernglas
eine große Hilfe. Das Geniale
ist, nah dran zu sein: An der Küstenseeschwalbe
mit dem Fisch im
Schnabel, der „Flipper“, wie sie
sich an den Pricken vorbei durch
den Priel schlängelt, am Sandregenpfeifer,
der seine Jungen füttert.
Man nimmt teil und stört
nicht. Details werden deutlich, die
Stimmung kommt durchs Glas ans
Auge - Fernsehen bei frischer Luft.
zu Fuß unterwegs ist, wird ein
leichteres Glas mit 8x bis 10x
Vergrößerung wählen. Je größer
die Linse, umso besser kann man
in der Dämmerung schauen. Natürlich
steigt damit das Gewicht.
Von 20,- bis gut 2.000,- ist die
Preisspanne. Die Linsen sind unterschiedlich
hergestellt, geschliffen,
vergütet und beschichtet.
Die Mechanik sollte fließend einstellbar
sein. Das rechtfertigt die
Preislagen.
Am besten das Glas bei einem
versierten Fachhändler kaufen.
Da gibt es die Beratung dazu. Am
Ende entscheidet das Auge des
Betrachters. Durchs Glas schauen
sollte Freude machen. Deshalb
gilt: ausprobieren, vergleichen,
durchschauen. Dann ans Wasser
pirschen. Spannung ohne Ende
ist garantiert. Mein Fernglas ist
ein stiller Begleiter, geerbt und
nur noch mit einem Glas. Vieles
haben wir zusammen beobachtet.
Manches ist auch unser Geheimnis
geblieben. So ein Fernglas
ist verschwiegen. Übrigens:
Ein Fernglas gehört hängend vor
die Brust. Vögel oder Tiere warten
nicht, bis das Glas aus der Jackentasche
geholt ist. Sie sind
dann einfach weg. Und auch das
beste Glas zaubert sie nicht wieder
her. Ich glaube, ich leiste mir
mal ein neues Fernglas. Mit zwei
Augen. jt
Fern und doch ganz nah! Fotos: Pixabay und Tonn