
Das Vorstellungsgespräch
9
Gewusst, wie – Erfolgreich beim
Bewerbungsgespräch für eine Ausbildung abschneiden
Die Bewerbungen sind verschickt. Nun bittet ein Ausbilder zum persönlichen Gespräch. Jetzt kommt es darauf an, einen möglichst guten
Eindruck zu hinterlassen. Denn nach dem Vorstellungsgespräch wird er sich entscheiden. Mit folgenden Hinweisen können die Erfolgschancen
optimiert werden.
Da ist was in der Mail!
Wer eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch erhält, darf sich freuen.
Denn die schriftliche Bewerbung hat offenbar einen so guten Eindruck
hinterlassen, dass der Ausbilder seinen potentiellen Lehrling nun persönlich
kennenlernen möchte. Doch noch ist nichts entschieden und der Ausbildungsplatz
keineswegs sicher. Im Gespräch möchte sich der Ausbilder
ein konkreteres Bild verschaffen und zudem prüfen, ob Bewerbung und Bewerber
wirklich ein stimmiges und überzeugendes „Bild“ abgeben.
Angst ist fehl am Platz!
Den Ernst der Lage erkennen, sich gegenseitig Respekt zollen, ohne Angst
zu haben: So könnte die Motivationsformel für den Bewerber lauten. Es
wird dich weder eine lockere Plauderei, noch eine Art Verhör erwarten.
Angst muss keiner haben. Doch zu easy sollte der Termin auch nicht gesehen
werden. Deshalb ist es ratsam, sich die eigene schriftliche Bewerbung
noch einmal durchzulesen. Schließlich will sich niemand selbst widersprechen.
Ruhig vorher üben
Die wenigsten von uns sind es gewohnt, buchstäblich für sich selbst zu
sprechen. Damit du nicht unsicher oder befangen wirkst, ruhig mal mit
Freunden oder Eltern diese Gesprächssituation durchspielen. Dabei dann
vor allem auf die Körperhaltung und den Sprachgebrauch achten. Wer mit
hängendem Kopf vor sich hin nuschelt, kann keinen positiven Eindruck hinterlassen.
Sicher werden mit dem Frage und Antwort-Spiel
Viele Fragen in Vorstellungsgesprächen kommen fast immer. Deshalb
kann man seine Antworten auch vorher bereits „durchspielen“. Überlege
dir also, was und wie du auf folgende Fragen antworten willst: Warum
möchten Sie diese Ausbildung machen? Weshalb sollten wir gerade Sie als
Azubi/ne übernehmen? Was wissen Sie über unsere Firma? Warum wollen
Sie bei uns eine Ausbildung machen? Was sind Ihre Stärken/Schwächen?
Zu spät kommen geht gar nicht
Denn damit würde man sich bereits vor dem Gespräch jede Menge Minus-
Punkte einhandeln. Deshalb bei der Anreise unbedingt eine beruhigende
Pufferzeit einplanen. Vorher checken, wohin man genau muss. Sich fünf
bis zehn Minuten vor dem Termin als anwesend zu melden, gilt als ideal.
Auf das richtige Outfit kommt es an
Du willst einen guten Eindruck machen. Deshalb ist auch die Wahl der
Kleidung wichtig. Schließlich entscheidet der erste Eindruck. Wer besonders
clever ist, trägt die Sachen wie auf seinem Bewerbungsfoto.
Damit kann man einen kleinen Wiedererkennungs-Effekt für sich verbuchen.
Wähle gedeckte Farben wie Dunkelgrün, Dunkelblau. In Kombination
mit einem weißen Hemd/ einer weiße Bluse wirkst du dezent
und frisch. Bei diesem Termin bitte keine Mütze oder zu viel Schmuck
tragen. Mit Parfüm oder Aftershave unbedingt sparsam sein. Generell
weder nachlässig oder ungepflegt erscheinen. Also auch auf die Haare
und Fingernägel achten. Frauen sollten ihre langen Haare gebunden
oder hochgesteckt tragen.
Tatoos erst mal verstecken
Mögliche Piercings besser herausnehmen und Tattoos am besten mit
der Kleidung überdecken. Und mit guten Manieren gewinnen: Gute Umgangsformen
sind ein Muss. Daher den Händedruck deines Gegenübers
fest erwidern. Dabei in die Augen schauen. Sich für den Einladungstermin
bedanken. Sich erst nach Aufforderung setzen und vor allem erst,
nachdem dein Gegenüber Platz genommen hat. Die ersten Unsicherheitsmomente
ruhig weglächeln. Ein Lächeln kann jede Situation entspannen.
Unbedingt gerade, aufrecht und ruhig auf dem Stuhl sitzen.
Auf die Fragen präzise und ohne Schwafeln antworten. Die ganze Zeit
über freundlich, zugewandt und aufmerksam bleiben.
Durch Gegenfragen Interesse zeigen
Neigt sich das Gespräch dem Ende, wirst du vermutlich aufgefordert,
selbst Fragen zu stellen. Davon solltest du dann auch Gebrauch machen.
Du unterstreichst damit dein ehrliches Interesse. Außerdem ist es
legitim, sich nach Arbeitszeiten, Ausbildungsschwerpunkten sowie der
Aufteilung von praktischer und theoretischer Ausbildung zu erkundigen.
Sogar nach der Ausbildungsvergütung darfst du fragen. Meist kommt
der Personalchef aber selbst darauf zu sprechen. Verabschiedungsformel
nicht vergessen: Das Gespräch ist zu Ende? Dann nicht überstürzt
den Raum verlassen. Bedanke dich unbedingt für das soeben geführte
Gespräch und betone, wie sehr du dich freuen würdest, wenn du die
Lehrstelle bekommen würdest. Viel Glück dabei! jt
Foto: Pixabay