
Cuxhaven Autojournal Land Hadeln
Wildwechsel-Zeit: Sicher fahren, richtig reagieren
Die Gefahr wird unterschätzt
Wildschwein oder ein Hirsch
mit einem Fahrzeug. Die Dunkelziffer
ist hoch.
Die größte Gefahr droht an
unübersichtlichen Wald- und
Feldrändern in der Dämmerung.
Gegenwärtig bieten
weder Wildwarnreflektoren
noch andere technische Maßnahmen
einen zuverlässigen
Schutz vor Wildunfällen. Deshalb
sollten alle Verkehrsteilnehmer
vorausschauend fahren
und die Geschwindigkeit
anpassen. Bei Tempo 80 kann
ein Fahrzeug noch rechtzeitig
zum Stehen gebracht werden,
wenn in 60 Meter Entfernung
ein Wildtier auf die Straße
springt. Bei Tempo 100 gelingt
das nicht mehr.
Deshalb gilt: Fuß vom Gas,
ausreichend Abstand zum
Vordermann und den Fahrbahnrand
beobachten. Nicht
überall markieren Schilder
Gefahrenbereiche. Befindet
sich ein Tier bereits auf der
Fahrbahn oder am Fahrbahnrand,
sollten Autofahrer bremsen,
das Fernlicht ausschalten
und durch Hupen versuchen,
das Wild zu vertreiben. Mit
den Scheinwerfern aufzublenden,
bewirkt eher das Gegenteil:
Das grelle Licht irritiert die
Tiere, sie verlieren die Orientierung.
Quert ein Reh oder
Wildschwein die Fahrbahn,
immer daran denken: Ein Tier
kommt selten allein. Meist sind
„Nachzügler“ nicht weit.
Wenn ein Zusammenstoß trotz
vorsichtiger Fahrweise nicht
zu vermeiden ist, auf keinen
Fall unkontrolliert ausweichen.
Die Gefahren für sich
selbst (z.B. durch Baumaufprall)
und den Gegenverkehr
oder nachfolgenden Verkehr
sind bei Ausweichmanövern
in der Regel gefährlicher als
der Zusammenstoß mit dem
Wild. Sicherer ist es, so stark
wie möglich zu bremsen und
im Moment des Aufpralls das
Lenkrad gut festzuhalten.
Ist es zu einem Unfall gekommen:
Fahrzeug am Straßenrand
abstellen, Warnblinkanlage
einschalten, zum eigenen
Schutz Warnweste anlegen
und Warndreieck aufstellen.
Sind Personen verletzt, sollte
Erste Hilfe geleistet und die
Rettung gerufen werden (Notruf
112). Auch die Polizei
(Notruf 110) oder der Jagdpächter
müssen zügig informiert
werden. Diese stellen die
Wildunfallbescheinigung aus,
die der Autofahrer zur Schadenregulierung
mit der Versicherung
benötigt.(Quelle: ADAC)
Foto: Bernd Kasper/pixelio.de
Bei grellem Licht werden die Tiere irritiert und verlieren die
Orientierung.
Weil die Tage jetzt kürzer
werden, müssen
Autofahrer in den
Morgen- und Abendstunden
wieder mit mehr Wildwechsel
rechnen. Dutzende Tote,
über 2500 Verletzte und mehr
als eine halbe Milliarde Euro
Sachschaden jährlich: Alle 2,5
Minuten kollidiert in Deutschland
laut des Deutschen Jagdverbandes
(DJV) ein Reh, ein
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