
Cuxhaven Autojournal Land Hadeln
Nutzen und Komfort von Fahrassistenzsystemen
Assistenten auf dem Prüfstand
Mit einem Parksensor fällt selbst bei kleinen Lücken das Rangieren leichter.
Sicherheit und Komfort – das
ist es, was Fahrassistenzsysteme
im Pkw verbessern
sollen. Der ADAC hat die gängigsten
Assistenten untersucht
und ihren Nutzen bewertet. Ergebnis:
Alle Helfer erwiesen sich
als sinnvoll.
• Asphärische Spiegel:
Der abgesetzte Bereich in einem
Außenspiegel ermöglicht ein
größeres Sichtfeld und den Blick
in den toten Winkel. Wird auf
Fahrer- und Beifahrerseite angeboten
und bietet einen wertvollen
Überblick.
• Parksensoren/
Kameras:
Ultraschallsensoren an Heck und
Front erleichtern das Rangieren,
seitliche Sensoren erkennen
Parklücken und übernehmen
selbstständig das Lenken.
Praktisch, weil auch für knappe
Lücken geeignet. Ergänzend
bieten Heck- bzw. Front- und
Seitenspiegelkameras Sicht auf
niedrige Hindernisse hinter dem
Pkw und seitlich davon, was
beim Abbiegen und beim Einund
Ausparken hilft. Wichtig:
Der Monitor muss ausreichend
groß sein.
• Totwinkel-/
Spurwechselassistent:
Radarsensoren am Heck erfassen
den toten Winkel und warnen
vor von hinten herannahenden
Fahrzeugen. Die robusten
Sensoren reagieren sogar bei
Gischt und Starkregen und vermeiden
so Spurwechselunfälle.
Die erweiterte Ausbaustufe dient
auch als Ausparkhilfe, weil sie
querenden Verkehr erkennt.
• Kollisionswarner/
Notbremsassistent:
Monokameras in der Front
warnen vor Hindernissen und
reagieren mit Teilbremsung,
Stereokameras sogar mit Vollbremsung
zur Vermeidung einer
Kollision. Auch Radarsensoren
werden für die Abstandsmessung
verbaut. Beides kombiniert,
also Warnung und ggf.
Bremsung, hat großen Nutzen.
Die weitere Ausbaustufe mit automatischer
Distanzregelung für
den Tempomat – also gleichbleibender
Abstand auch zu einem
langsameren Vordermann – ist
zwar praktisch, aber in der Stadt
und auf engen Landstraßen weniger
nutzbar.
• Spurverlassenswarner/
Spurhalteassistent:
Eine Frontkamera registriert die
Fahrspuren – droht das Auto,
die Fahrspur zu verlassen, wird
akustisch oder haptisch (Vibration
am Lenkrad) gewarnt. Viele
Modelle bieten auch eine leichte
Gegenlenkunterstützung, die
den Fahrer wieder auf Spur bringen
soll. Ein Tonsignal als Warnung
ist weniger geeignet, weil
es leicht im Fahrlärm untergeht
oder als störend empfunden und
dann ausgeschaltet wird. Insgesamt
eine sinnvolle Funktion.
• Fernlichtassistent:
Blendfreies Dauerfernlicht (realisiert
über Frontkamera und
Scheinwerfer mit Blenden oder
LED-Technik) sorgt für bessere
Straßenausleuchtung, ohne
andere Verkehrsteilnehmer
zu blenden. Die Abschattungen
funktionieren bei Pkw und
Fahrrädern (mit Licht), Fußgänger
werden extra nicht ausgeblendet,
um sicher gesehen zu
werden. Fernlichtassistenten
sind damit ein echtes Sicherheitsplus
bei Nachtfahrten auf
Landstraßen.
Der ADAC empfiehlt, sich die
Assistenten beim Kauf vorführen
zu lassen und selbst auszuprobieren.
Auch sollten Verbraucher
ihr eigenes Fahrverhalten
prüfen, denn nicht jeder Fahrassistent
ist für jeden gleich sinnvoll.
Wer hauptsächlich in der
Stadt unterwegs ist, braucht
Spurhalte- oder Distanzassistent
weniger. „Immer sinnvoll sind jedoch
Kollisionswarner und Notbremsassistent.
Diese Fahrassistenten
sollten die Hersteller nicht
gegen zum Teil satten Aufpreis,
sondern serienmäßig anbieten“,
fordert Dr. Reinhard Kolke, Leiter
des ADAC Technikzentrums.
(red)
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Foto: Bosch Media Service