
8 Bauen & Wohnen
Ihr Ratgeber für mehr Lebensqualität
Wintergärten richtig planen und bauen
Was man beim Projekt »Wohlfühloase« unbedingt beachten sollte
as ganze Jahr über im Grünen
frühstücken, den Mittagsschlaf
in einer Wohlfühl
D
oase verbringen oder am Abend
das Gläschen Wein mit Blick auf
die Natur genießen – all das kann
mit einem Wintergarten Wirklichkeit
werden. Damit dieser Traum
aber nicht wie eine Seifenblase zerplatzt,
ist die sorgfältige Planung
des Wintergartens – am besten zusammen
mit einem erfahrenen und
kompetenten Partner.
Erster Schritt: Baubehörde
Jeder Wintergarten muss genehmigt
werden, das heisst, der Bauantrag
muss von einem zugelassenen
Entwurfsverfasser (Architekt,
Bauingenieur und Wintergarten-
bauer mit einer Planvorlageberechtigung)
eingereicht werden.
Laut Energieeinsparverordnung
müssen außerdem Regeln zur
Energiebilanz eingehalten werden.
Die dazu nötigen Berechnungen
für Wärmeschutz, Luftwechselrate,
erforderliche Beschattungsmaßnahmen
sowie Planung der Anschlussfugen
etc. können nur vom
Fachmann erstellt werden.
Heutzutage wirken Wintergärten nicht mehr wie Fremdkörper sondern passen sich dem Stil des Hauses an.
Planung ist das A und O
Zunächst sollte man sich über
die Größe und den Standort des
Wintergartens im Klaren sein. Die
Grundfläche sollte nicht kleiner
sein als fünfzehn Quadratmeter,
damit genug Platz für Sitzgelegenheiten,
Pflanzen und Durchgangswege
bleibt.
Ideale Materialien
Wichtigstes Kriterium bei der Material
Auswahl ist die optimale
Wärmedämmung. Eine Holz-Aluminium
Konstruktion vereint alle
Vorzüge auf sich. Bei dieser Kon-
struktion trägt das Holz die komplexe
Glaskonstruktion, nach außen
ist es vollständig mit Aluminium
verkleidet. Die Vorteile liegen in der
Kombination der Baustoffe: Neben
einer idealen Wärmedämmung ist
Holz sehr tragfähig und einfach in
der Verarbeitung. Außerdem schafft
es im Inneren ein heimeliges und
gemütliches Ambiente und schützt
am besten vor Lärm. Gleichzeitig
erhöht die Alu-Deckschale, die
farblich in vielen Varianten und
mittlerweile auch im Holzdekor
gestaltet werden kann, die Lebensdauer
des Wintergartens.
Auch der Schutzanstrich des Außenbereichs,
der bei einem reinen
Holz-Wintergarten nötig ist, entfällt
bei einer Holz-Alu-Konstruk-
tion. Laut Energieeinsparverordnung
muss die Verglasung aus
hoch wärmedämmendem Zweischeiben
Wärmeschutz-Isolierglas
bestehen. Zusätzlich muss das
Dach mit einem bruchsicheren Verbundglas
gedeckt sein.
Belüftung und Beschattung
Damit der Wintergarten nicht bei
der ersten längeren Sonneneinstrahlung
zum Treibhaus wird,
sind eine professionelle Lüftung
und eine Beschattung notwendig.
Ohne ein funktionierendes System
kann es schnell heiß werden,
verbrauchte Luft wird nicht ausgetauscht
und durch die Pflanzen
bildet sich Schwitz- und Tauwasser.
Ein effektiver Luftaustausch wird
über Zuluftöffnungen am tiefsten
Punkt und Abluftöffnungen am
höchsten Punkt des Glashauses erzeugt.
Besonders geeignet, um intensive
Sonneneinstrahlung abzuwehren,
sind auf dem Dach angebrachte
Markisen. Sie reflektieren das
Licht, bevor es ins Innere gelangt.
Innen angebrachte Rollos oder
auch Schatten spendende Pflanzen
sind weniger effizient. Außerdem
besteht die Gefahr, dass sich der
häufig zu geringe und nicht hinterlüftete
Zwischenraum zwischen
Rollo und Glas so erhitzt, dass das
Glas zerspringt. Bei Pflanzen sollte
darauf geachtet werden, dass
die Blattoberfläche nicht durch
zu große Hitze geschädigt wird.
Halbtransparente Sonnenschutzeinrichtungen
mit Verstellmöglichkeiten
bieten hier die optimale
Unterstützung.
(www.wintergarten-fachverband.de./GA)
Fotos: pixabay