
4. Februar 2021 Hochzei2t021 3
Tradition des Brautkleids DAS KLASSISCHE BRAUTKLEID WAR EIN LANGES, HOCHGESCHLOSSENES KLEID
Dass zur Hochzeit ein eigenes
Kleid gekauft wurde, ist im Bürgertum
noch gar nicht so lange Usus.
Ein Kleid ist teuer und zu mageren
Zeiten konnte man es sich nicht
leisten.
Deshalb wurden Brautkleider von
Generation zu Generation weitergereicht.
Auch heute gibt es diese
im Second Handshop.
Trotzdem hat die Tradition dieses
Kleidungsstückes eine lange
Geschichte. Mythen, die uns
heute zu ungläubigem Schmunzeln
verleiten, begleiten Kleid und
Schleier. Die Farbe Weiß, die heute
allgemein für die Braut üblich ist,
war nicht immer so.
In eine Art Tunika kleideten sich
die Bräute vor 2000 Jahren. Die
Taille zierte ein Holzgürtel mit
doppeltem Knoten. Nach Beendigung
der Feier, wenn die Gäste
gegangen waren, durfte der Bräutigam
den Knoten lösen.
Die gut situierten Gesellschaftsschichten
schenkten dem Brautkleid
im Mittelalter große Bedeutung.
Die Stoffe waren wertvoll
mit Stickereien und Edelsteinen
verziert. Als Farbe wurden Rot-,
Grün- oder Blautöne gewählt.
Nachdem ab 1475 Mieder mit
tiefem Dekolleté getragen wurden,
setzte man diese Offenherzigkeit
in der Renaissance mit offenem
oder geschnürten Mieder und tief
sitzender Taille fort.
Ende des 16. Jahrhunderts trug
die Braut schwarz. Da schloss sich
gerne das Bürgertum an, denn
nicht nur, dass die Reinigung
einfacher war, ein schwarzes Kleid
ließ sich als Festtracht weiterverwenden.
Die Landbevölkerung
trug zur Hochzeit Tracht oder
Kirchgangkleidung.
Als modische Pionierin in Sachen
Brautkleid gilt Maria de' Medici, die
sich im Jahre 1600 mit Heinrich IV.
vermählte. Sie trug als eine der
ersten Bräute ein helles, eierschalenfarbenes
» Liebe ist, wenn sich die Augen im Herzen treffen. «
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Seidenkleid, das mit
goldenen Ornamenten bestickt
war.
Auch im 19. Jahrhundert wurde
dieser höfische Modegeschmack
weiter gepflegt. Aber auch farbige
und schwarze Kleidung war zur
Hochzeit weiterhin üblich.
Mit weiß, die Farbe der Unschuld
und Reinheit, verkörperte die
Brautmode zu Beginn des 20. Jahrhunderts
die bürgerlich-kirchliche
Moral – die Jungfräulichkeit der
Braut. Die Idealfigur erreichte man
mit einem eingeschnürten Korsett
und der Schleier verhüllte die
Braut wie ein kostbares Geschenk.
Die Kleider wurden kürzer und
schmaler geschnitten.
Weiße Kleider mit weit schwingendem
Rock wollten die heiratslustigen
Frauen gerne nach dem
zweiten Weltkrieg tragen.
Enge Kostüme in hellen und
dunklen Farben gesellten sich um
1950 zur Brautmode. Die 70er Jahre
trauten sich, mit Hosenanzug und
Minikleid zur extravaganten Hochzeits
Mode und damit die Emanzipation
der Frau auszudrücken.
Heute gibt es zahlreiche verschiedene
Stilrichtungen in Weiß oder
farbig. Schleier, aufwendige Frisur
und Blumen gehören seitdem zur
typischen Brautausstattung.
Zur Besonderheit des Anlasses
wünschen sich die meisten Bräute
ein weißes Brautkleid. Gleichzeitig
spiegelt es auch immer die
typische Mode seiner jeweiligen
Zeit wider. Wobei es auch heute
Modeikonen gibt, die mit der
Wahl ihres Kleides Modetrends
auslösen. Beispiele sind Prinzessin
Diana oder Kate Middleton,
deren Brautkleider die Brautmode
erheblich beeinflussten. hgi