
Hemmoor Magazin 01/2021 13
Hemmoor treibt Gewerbeentwicklung voran
Arbeitsplätze und Gewerbesteuer sind wichtige Grundlagen
für die Zukunftsfähigkeit einer Kommune. Voraussetzung für
eine erfolgreiche Gewerbeansiedlung ist jedoch u.a., dass
ausreichend geeignete Flächen bereitstehen. Genau dies ist
schon seit sehr langer Zeit ein Problem in der Stadt Hemmoor,
da zum einen viele Flächen für eine Gewerbegebietsentwicklung
aufgrund des moorigen Untergrundes ungeeignet oder
die infrage kommenden Flächen nicht verfügbar sind. Wegen
des letztgenannten Grundes ist auch das vom Stadtrat vorgesehen
Gebiet im Bereich Wedelsforth nur schwer umsetzbar.
Um dennoch kurzfristig Flächen für Gewerbe anbieten
zu können, hat die Stadt Hemmoor nun eine Fläche an der
Westersoder Schulstraße, in der Nähe des Gewerbebetriebes
Oellrich, die eigentlich als Tauschfläche für das Gewerbegebiet
Wedelsforth erworben worden ist, als zusätzliches
Gewerbegebiet vorgesehen und ein Bebauungsplanver-
fahren in die Wege geleitet. Die Fläche liegt jedoch verkehrstechnisch
ungünstiger, da sie nicht an einer Bundes- oder
Landesstraße liegt.
Das Verfahren sowie die Erschließung des Gebietes sollen
dennoch so schnell wie möglich auf den Weg gebracht werden.
Interessierte Unternehmen können sich bereits heute
um entsprechende Flächen bewerben.
Kurz vor der Umsetzung befindet sich die Ansiedlung des Unternehmens
Landmaschinen-Schröder. Das mittelständische
Unternehmen mit Sitz in Wildeshausen ist bisher an 27 Standorten
mit mehr als 800 Mitarbeitern in Deutschland und Europa
vertreten und bald auch in Hemmoor. Für das Vorhaben ist,
vermittelt durch die Stadt Hemmoor, ein Grundstück an der
Ecke Scheepsweg/B 495 (Straße zur Mülldeponie) gefunden
worden. Mittlerweile wurde das Grundstück durch das Unternehmen
Schröder erworben und der erforderliche Bebauungsplan
durch die Stadt Hemmoor innerhalb kürzester Zeit
aufgestellt. Parallel zum Baugenehmigungsverfahren wird
bereits die Vorbereitung für den Baubeginn getroffen. Diese
Ansiedlung ist für die Stadt Hemmoor ein schöner Erfolg, da
zahlreiche Arbeitsplätze geschaffen werden und zusätzliche
Gewerbesteuereinnahmen zu erwarten sind.
Auch bei der Einzelhandelsentwicklung gibt es Fortschritte zu
verzeichnen. Für die Erweiterung der Einkaufszentren an der
Otto-Peschel-Straße liegen mittlerweile konkrete Planungen
vor, für deren Realisierung eine Änderung des Bebauungsplanes
notwendig ist. Aufgrund der Komplexität ist die Planung
leider zeitaufwändiger als geplant. Aber auch hier wird
kurzfristig nun mit einem zügigen Fortgang der Planung gerechnet,
so dass im Laufe des Jahres für die bereitstehenden
Investoren grünes Licht gegeben werden kann. Vorgesehen
ist die verkehrliche und gestalterische Verbindung beider Einkaufszentren
und die Entwicklung einer weiteren Ladenzeile
auf der rückwärtigen Seite des Bereiches Aldi/Combi. Auch
die Bebauung im vorderen Bereich (Lidl, Dänisches Bettenlager
etc.) wird komplett umgestaltet. So werden unter anderem
der Lidl-Markt neu errichtet und die übrigen Fachmärkte
neu gestaltet und umgebaut. Der Parkplatz wird begrünt und
insgesamt mehr Aufenthaltsqualität geschaffen.
Weitere Fortschritte macht auch die Entwicklung an der Otto-
Peschel-Straße. Alle Grundstücke sind dort längst verkauft.
Neben reinen Wohngebäuden ist das erste neue Wohn- und
Geschäftshaus im Bau. Für weitere dort geplante Bauvorhaben
ist, deutlich sichtbar, mittlerweile das entsprechende
Baufeld bereits vorbereitet worden.
Zukunftsfähigkeit der Stadt Hemmoor
Weitere Hürden genommen
Wie bereits in der letzten Ausgabe des Hemmoor Magazins
berichtet, plant die Stadt, ein neues Bürgerhaus als Ersatz
für die in die Jahre gekommene Festhalle Basbeck zu errichten.
Für das multifunktional nutzbare Veranstaltungshaus,
das Platz für 1.000 Personen (stehend) und 500 Personen
(sitzend) bietet, ist mittlerweile ein Bauantrag gestellt worden.
Mit der Kommunalaufsicht wurde zwischenzeitlich auch
die Finanzierung abgestimmt, so dass nunmehr durch den
Rat der Stadt Hemmoor über den Haushalt 2021 die erforderlichen
Haushaltsmittel in der Größenordnung von etwa
6,3 Millionen Euro, von denen ca. 40 % über die Städtebauförderung
bezuschusst werden, zur Verfügung gestellt werden
können. Noch nicht abgeschlossen ist die Planung des
Außenbereiches, für die ein Freiraumplaner aber kurzfristig
Pläne präsentieren wird. Im Sommer dieses Jahres ist dann
vorgesehen, die alte Festhalle abzureißen und mit dem Neubau
des Bürgerhauses zu beginnen. Die Zeit bis dahin wird
noch benötigt für das noch laufende Baugenehmigungsverfahren
sowie für die Vorbereitung der Ausschreibung. Eine
Fertigstellung des Bürgerhauses ist im Verlauf des Jahres
2022 zu erwarten.
Planung des Bürgerhauses