
Vereine und Verbände
Hemmoor Magazin 02/2020 29
Der Pilot muss den Mitarbeiter sehr nah
an die Leitungen bringen, damit dieser
die Markierungen anbringen kann.
Vogelschutzmarkierungen
per Helikopter
Aufwendiger Einsatz für die Vogelwelt zwischen Hemmoor
und Alfstedt
Aufwendiger
Vogelschutzarmaturen
auf dem vier Kilometer
langen Leitungsabschnitt der 110-kVFreileitung
von Alfstedt nach Hemmoor.
Die Montage erfolgt mit einem Spezialhubschrauber,
der mit einer Arbeitsbühne
ausgestattet ist.
Vogelschutzmarkierungen am obersten
Seil einer Hochspannungsleitung sind
wichtige Flughelfer für die Vogelwelt.
Sie sorgen dafür, dass die Vögel nicht
mit dem Leiterseil kollidieren. Die Markierungen
aus beweglichen schwarzweißen
Kunststoffstäben werden in
Gebieten angebracht, wo reger Vogelfl
ugverkehr herrscht, wie z.B. zwischen
Hemmoor und Alfstedt.
Bei Avacon erfolgen Baumaßnahmen
stets im Hinblick auf eine nachhaltige
naturschutzfachliche Entwicklung. Daher
plant das Unternehmen jede Maßnahme
im Leitungsbau im größtmöglichen
Einklang mit Natur und Umwelt
und steht in engem Kontakt mit Umweltämtern,
und Rastvögeln stark frequentiert wird.
Seit 2004 sind in vogelfl ugrelevanten
Gebieten die 40 Zentimeter breiten
und 50 Zentimeter langen Marker bei
unseren Hochspannungsleitungen im
Einsatz und haben bisher zu guten Erfolgen
geführt.
Die Armaturen erinnern mit ihren
schwarzweißen Streifen optisch an Zebrastreifen.
Die Vogelmarker werden im
Abstand von jeweils rund 25 Metern auf
einer Streckenlänge an dem obersten
Leiterseil angebracht. Verschiedene
Studien konnten bislang eine Senkung
des Kollisionsrisikos um 60 bis sogar 90
Prozent belegen. Denn die Augen vieler
Vögel befi nden sich an der Kopfseite.
Das Sichtfeld ist daher nach vorn schon
aus anatomischen Gründen begrenzt.
Jede Markierung am Seil hilft also dem
Vogel, es wahrzunehmen.
Für die Piloten war die Arbeit sehr anstrengend,
denn es erforderte höchste
Konzentration, so nah an die Leitungen
heranzufl iegen. Deshalb wurde
auch nach einer Stunde im Cockpit
getauscht. Und es versteht sich von
selbst, dass die Monteure, die mit einem
Gurtgeschirr abgesichert sind, während
sie in luftiger Höhe hantieren, schwindelfrei
sein müssen.
Text: Jürgen Lange, Fotos: Jürgen Lange
Einsatz für die
Vogelwelt zwischen
Hemmoor und Alfstedt
Um den Vogelbestand zu schützen,
installierte die Firma Avacon per Hubschrauber
insgesamt 214 Vogelschutzweltämtern,
Naturschutzbehörden und
-vereinen, um diesen Zielen gerecht zu
werden. In einem ornithologischen Gutachten
wurden die vogelfl ugrelevanten
Leitungsabschnitte festgelegt, die mit
den Vogelmarkern ausgestattet werden
sollen, da der gesamte Raum in den
Herbst- und Wintermonaten von Zug-
So sieht eine Vogelschutzmarkierung aus.
Dr. Peter Dörsam, Bürgermeister der
Samtgemeinde Tostedt. Sie seien dabei
nicht nur über Privatgelände gelaufen,
sondern auch durch schützenswerte
Natur gestapft. „Dieser Suche nach
dem Ursprung der Oste wollen wir mit
der Einweihung der Info-Tafel nun ein
Ziel geben.“ Das Hinweisschild steht am
Riepshofer Weg in Tostedt. Ein Durchlass
führt unter der Straße hindurch. Er
bündelt die Gräben und mit ein wenig
Vorstellungskraft lässt sich die Oste an
dieser Stelle bereits erahnen.
Die Samtgemeinde Tostedt hat hier einen
kleinen Platz herrichten und eine
Bank aufstellen lassen. Das Wasser, das
ab dieser Stelle in der Oste fl ießt, muss
etwa 153 Kilometer zurücklegen, bis es
schließlich in die Elbe gelangt. Dabei
passiert es verschiedene Stationen,
wie etwa die Wassermühle in Eitzte, das
Wehr in Bremervörde und die Schwebefähre
in Osten. Sie und einige weitere
sind auf der Info-Tafel abgebildet, sollen
Lust machen, auf eine Entdeckungsreise
zu gehen und dem Flusslauf zu Fuß
oder mit dem Rad zu folgen. Denn unweit
der Quelle, am Bahnhof Tostedt, beginnt
der Oste-Radweg Tostedt-Balje. Er wurde
vor zehn Jahren von der Arbeitsgemeinschaft
Osteland unter ihrem damaligen
Vorsitzenden Jochen Bölsche ins
Leben gerufen.
Die Einweihung des Quellpunktes der
Oste fand unter Beteiligung zahlreicher
Vertreter aus Kommunalpolitik, Naturschutz
und Tourismus statt. Die Bürgermeisterin
der Gemeinde Otter, Birgit
Horstmann und ihr Amtskollege Gerhard
Netzel aus Tostedt bedankten sich bei
der AG Osteland für die Unterstützung:
„Wir haben an vielen Stellen in unseren
Gemeinden solche Hinweistafeln – endlich
auch an der Ostequelle. Dafür hat
sich die fast einjährige Vorbereitungszeit
gelohnt.“ Claus List, Vorsitzender
der Arbeitsgemeinschaft Osteland, freute
sich mit seinen Vorstandsmitgliedern
über dieses verbindende Projekt. „Diese
Tafel ist eine schöne Motivation, das
Osteland einmal in seiner ganzen Ausbreitung
kennenzulernen.“
Weitere Infos zum Oste-Radweg gibt es
im Internet unter:
www.arbeitsgemeinschaft-osteland.de