
Hey Nordsee
Seite 2 22. Juli 2021
IMPRESSUM
Herausgeber Cuxhaven-Niederelbe Verlagsgesellschaft
und Verlag: mbH & Co. KG • Kaemmererplatz 2
27472 Cuxhaven • www.cnv-medien.de
Geschäftsführer: Ralf Drossner
Redaktion, Text: Godehard Ahrens
Layout, Satz: Godehard Ahrens
Leitung Vermarktung: Lars Duderstadt, Ulrike von Holten (stellv.)
Fotos: AdobeStock, G.Ahrens, AfW Cuxhaven, pixabay,
Radio Ankerherz
Druck: Druckzentrum Nordsee der Nordsee-Zeitung GmbH,
Am Grollhamm 4, 27574 Bremerhaven
Auflage: 15.325 Exemplare, ® 2021 Alle Rechte beim Verlag
IHRE ANSPRECHPARTNERINNEN FÜR
DONNERSTAGS-THEMENBEILAGEN UND
SONDERVERÖFFENTLICHUNGEN:
Rieke Metscher
Telefon: +49 4721-585-215
Fax: +49 4721-5854215
E-Mail: rmetscher@cuxonline.de
Sandra Ropers
Telefon: +49 4721-585-301
Fax: +49 4721-5854301
E-Mail: sropers@cuxonline.de
Digitale Veröffentlichung unter: www.cnv-medien.de
(https://www.cnv-medien.de/vermarktung/themenbeilagen.html)
Die Nordsee ist ein
wunderbares, vielgeliebtes
Urlaubsziel:
Flanieren auf den
Promenaden, buntes
Strandleben, salzige,
gesunde Luft, lebendiges
Wattenmeer,
endloser Horizont. Aber die Nordsee
ist viel mehr als „nur“ ein guter Ort
für Ferientage: Sie ist ein unentbehrlicher
Wirtschaftsraum für unser ganzes
Land – ein Wirtschaftsraum, von
dem Millionen Anrainer leben.
Da ist zum Beispiel die Energieversorgung:
In den Offshore-Windparks
der Nordsee werden pro Jahr 24,4
Milliarden Kilowattstunden Strom
erzeugt. Das reicht heute schon aus
für ein Fünftel unserer Haushalte.
Tendenz steigend. Aber auch 2 %
des Erdöl- und 5 % des Erdgasbedarfs
unseres Landes werden aus den
Quellen der Nordsee gewonnen.
Ein weiterer wichtiger Wirtschaftsfaktor
für die Anrainer ist die Schifffahrt:
In den Häfen zählt man 420.000 Verschiffungen
pro Jahr – damit ist die
Nordsee eine der meist befahrenen
Schifffahrtswege der Welt.
Oder die Fischindustrie: Die weltweit
agierenden Fangflotten holen jährlich
2,5 Millionen Tonnen allein aus der
Nordsee – inzwischen streng reguliert
mit ständig aktualisierten Quoten.
Hinzu kommt eine steigende Zahl an
Aquakulturen.
Und – last but not least – die Touristik:
Mehr als 5,2 Millionen Menschen
machen in jedem Jahr Ferien an der
deutschen Nordsee und geben dafür
täglich 150 Euro aus. Das sind 780
Millionen Euro – pro Tag!
Erfreuliche Zahlen, möchte man meinen.
Wenn – ja wenn – die Nordsee
nicht gleichzeitig ein unentbehrlicher
Lebensraum für Tiere und Pflanzen
wäre. Die Folge: an der Schnittstelle
Wirtschaft und Umwelt entstehen
immer wieder neue Konflikte.
Deshalb müssen wir es uns zur Aufgabe
machen, für Balance zu sorgen
– zwischen dem Streben nach
Fortschritt und Wohlstand und den
Belangen einer mindestens ebenso
wichtigen, gesunden Umwelt.
Wir dürfen die Nordsee nicht gedankenlos
weiter mit Plastik vollmüllen.
Wir müssen auf Biegen und Brechen
verhindern, dass kontaminierter
Schlick aus dem Hamburger Hafen
gleich hinter Scharhörn verklappt
wird. Wir müssen dafür sorgen, dass
nicht noch größere Containerriesen
die Elbe befahren. Wir dürfen nicht
zulassen, dass die Küste zu einem El
Dorado für Baulöwen wird, die eine
„Residenz“ an die nächste reihen und
Bestehendes einfach niederwalzen.
Wir müssen dafür kämpfen, dass das
Watt nicht irgendwann zur „Schlickwüste“
wird.
Wenn wir dies alles nicht mit Nachdruck
tun, wird der Tag kommen, an
dem die Nordsee uns bestraft. Und
wenn sie nicht uns bestraft, bestraft
sie unsere Kinder – für die Ignoranz
ihrer Eltern.
Ihr Godehard Ahrens
Foto: AdobeStock
Anzeige