
Hey Nordsee
Seite 4 22. Juli 2021
Der Shanty-Chor Cuxhaven bei einem seiner Auftritte –
unter www.shanty-chor-cuxhaven.de erfahren Sie mehr. Foto: G.Ahrens
EINS, ZWEI, DREI, KEINE ZAUBEREI:
KRABBEN PULEN
Nordseekrabben sind eine einmalige
Delikatesse und demzufolge preislich
auch recht anspruchsvoll. Hier kann
– wer selber pult – eine ganze Menge
Geld sparen! Das Pulen ist ganz einfach,
aber man muss es halt können.
Da hilft nur üben, üben, üben...
1 Den Kopf der Krabbe zwischen Daumen
und Zeigefinger fixieren – nicht
quetschen! Mit der anderen Hand das
Hinterteil greifen und ohne Druck drehen
bis der Panzer in der Mitte aufbricht.
2 Jetzt ganz vorsichtig die hintere Hälfte
des Krabbenpanzers am Schwanz festhalten
und vom Krabbenfleisch ziehen.
3 Dann das Krabbenfleisch vorsichtig aus
dem Kopf der Krabbe ziehen – fertig!
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Inzwischen pflegen viele Norddeutsche
die traditionellen Seemannslieder
in Shanty-Chören und erfreuen
ihr Publikum mit stimmgewaltigen
Konzerten.
»De Tampentrekker« aus Ina Müllers
Fernsehsendung „Inas Nacht“ sind
wohl derzeit einer der populärsten
unter den Shanty-Chören.
Wer also Lieder hören will von Sturm
und Wind, Fernweh und Sehnsucht,
unerfüllter Liebe und Romantik, aber
auch von den rauen Sitten an Bord
der Schiffe und von echter Männerkameradschaft
auf See, sollte sich einen
gemütlichen Shanty-Liederabend
nicht entgehen lassen! Auch wenn so
mancher Shantytext nicht unbedingt
etwas für „Feingeister“ ist... (GA)
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Fotos (3): AdobeStock
FÜR JEDE ARBEIT AN BORD GAB ES
EIN PASSENDES SHANTY
Durch Rhythmus und Text unterstützten
sie die verschiedenen seemännischen
Arbeiten der Mannschaft an
Bord. Entsprechend wurden sie vom
Shantyman eingesetzt:
Pump Shantys wurden bei
Pumparbeiten gesungen (z.B.
Abpumpen des Leckagewassers).
Das Halyard-Shanty (Longdrag
shanty) wurde bei Aktionen
mit längerer Dauer eingesetzt
WRACKSUCHE IN DER NORDSEE
SONDERAUSSTELLUNG IM WINDSTÄRKE 10
Wracktauchen in
der Nordsee ist
nichts für Anfänger!
Starke Strömungen,
oft sehr eingeschränkte
Sichtweiten,
Dunkelheit
und Kälte machen
dort die Erforschung
untergegangener
Schiffe nicht leicht.
Andererseits liegen
in den Tiefen der
Nordsee wahre Schätze. Sicherlich
auch Gold und Silber. Aber der wirkliche
Schatz sind die oft Jahrhunderte
alten Alltagsgegenstände, die
das Meer bewahrt hat. Denn Wracks
sind einzigartige Fenster in die Geschichte.
Geschützt von Sand bleiben
unter Wasser auch Gegenstände und
Materialien erhalten, die an Land
längst zerfallen und für immer verloren
wären.
Die Ausstellung „Abgetaucht!“
erzählt von den Schwierigkeiten der
Wracksuche und -erforschung, von
spektakulären Wrackfunden und
auch von den Gefahren, die dem
Kulturgut unter Wasser drohen.
Foto: Windstärke 10, Hoffmann
Sie ist noch bis zum 22. Januar 2022
im Wrack- und Fischereimuseum
„Windstärke 10“ zu sehen.
Die aktuellen Öffnungszeiten entnehmen
Sie bitte unserer Website:
www.windstaerke10.net
Ohlroggestr. 1 . 27472 Cuxhaven
Tel. +49-4721-700 70 850
windstaerke10@cuxhaven.de
www.windstaerke10.net
SOMMERTIPP
A N Z E I G E
(z.B. große Segel setzen).
Das Short-drag-shanty war für
Aktionen mit kurzer Dauer, aber
großem Kraftaufwand bestimmt (z. B.
dem Wechsel der Segelrichtung).
Das Hand-over-hand-shanty
wurde gesungen bei Arbeiten
die im Wechsel mit linker und
rechter Hand erledigt wurden (z.B.
Setzen kleinerer Segel, Durchholen
von Tauen).
Beim Stamp-and-go-shanty
(Walk-away-shanty) wurde meist
die komplette Decksmannschaft zum
Ziehen eingesetzt.
Capstan-Shantys wurden beim
Anker lichten an der Ankerwinde
(Spill/Capstan) gesungen.
Zu guter Letzt gab es noch die Shantys,
die der Unterhaltung dienten.
Hierzu zählen die Pollerlieder
oder Forebitter (Fore-bitts =
Poller zum Festmachen der Taue).
Sie beschreiben meist romantisierend
das Leben auf See.
Auch die Homeward-bound-
Shantys mit ihren erzählenden
Texten von Erlebnissen und Sehnsüchten
wurden meist nur in der
Freizeit gesungen.