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Was Jules Verne bereits im Jahre
1870 in seinem spannenden Roman
„Die geheimnisvolle Insel“ schrieb,
ist längst auf dem besten Wege zur
Realität. Heute ist Wasserstoff einer
der großen Hoffnungsträger für
eine zeitnahe Energiewende, denn
Wasserstoff ist das am häufigsten
vorkommende Element unseres
Universums. Zusammen mit dem
Element Sauerstoff bildet es unser
Wasser aus zwei Atomen Wasserstoff
und einem Atom Sauerstoff: H2O.
Das einzige Problem: Für die Produktion
von Wasserstoff werden große
Mengen Strom benötigt. Kommt dieser
nicht aus erneuerbaren Energien,
entstehen bei der Produktion von
nur 1 Tonne Wasserstoff 10 Tonnen
DAS WASSER IST DIE KOHLE DER ZUKUNFT. DIE ENERGIE
VON MORGEN IST WASSER, DAS DURCH ELEKTRISCHEN
STROM ZERLEGT WORDEN IST. DIE SO ZERLEGTEN ELEMENTE,
WASSERSTOFF UND SAUERSTOFF, WERDEN AUF
UNABSEHBARE ZEIT HINAUS DIE ENERGIE-VERSORGUNG
DER ERDE SICHERN. JulesVerne1828-1905
CO2! Produziert man ihn jedoch mit
Strom aus Offshore-Windenergie,
bleibt die Produktion komplett
klimaneutral! Vor Helgoland ist
deshalb ein Projekt entstanden,
das von einem starken Konsortium
getragen wird: Dem Förderverein
AquaVentus. Er setzt sich
zusammen aus hochinnovativen
Organisationen und Forschungseinrichtungen
sowie international
führenden Unternehmen, die mit
der Erzeugung von Grünem Wasserstoff
auf See ein neues Zeitalter
klimafreundlicher Energie
einläuten. Zusammen mit der
technischen Pionierarbeit zählt
die Einbindung in ein europäisches
Wasserstoffnetzwerk zu den
Vorhaben der AquaVentus-Projektfamilie.
Die Initiative plant,
schon bald von Helgoland bis
in die Doggerbank eine Million
Tonnen Grünen Wasserstoff pro
Jahr zu gewinnen. Über den
Ausbau der Erneuerbaren Energien
hinaus, eröffnet AquaVentus
Entwicklungschancen für die
Energiewirtschaft – für eine CO2-
freie Industrie, den Anlagenbau,
den maritimen Sektor, für Chemie,
Mobilität und Logistik.
UND WIE KOMMT DER
WASSERSTOFF AN LAND?
Teil des Konzeptes ist die Vision
der ersten deutschen Offshore-
Wasserstoff-Pipeline. Ab 2035 soll
sie den Grünen Wasserstoff aus
der Nordsee direkt zum Festland
transportieren. Die Wasserstoff-
Pipeline bietet im Vergleich zum
Transport von offshore erzeugtem
Strom erhebliche wirtschaftliche
Vorteile, denn sie ersetzt 5 Hochspannungs
Gleichstrom-Übertragungsanlagen,
die gebaut
werden müssten, um den gleichen
Zweck zu erfüllen.
Sie ist die mit Abstand kostengünstigste
Möglichkeit, große
Mengen Energie über mehr als
400 km zu transportieren.
Der Endpunkt Doggerbank wird
dann an weitere Offshore-Wasserstoff
Hubs anbinden, die dafür
sorgen, dass Querverbindungen
nach Großbritannien, Dänemark
und in die Niederlande den Wasserstoff
als universelles Handelsprodukt
europaweit verfügbar
machen. (GA)
GRÜNE ENERGIE
AUS DER NORDSEE
Foto: AfW Cuxhaven
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