
8 Die Schützenvereine aus Cuxhaven stellen sich vor
HISTORIE
05.10.1951 Gründung, Gründungsmitglieder: 11 Männer
12.10.1951 Mitgliederversammlung und erste Vereinssatzung,
1. Vorsitzender wurde Hermann Steffens
28.10.1951 Der erster König des Vereins wird ausgeschossen: Willy Köster
1952 1.Schützenfest mit Fahnenweihe
Oktober 1953 Ankauf einer Holzbaracke von der örtlichen Polizei
01.03.1957 Der Schützenverein Groden ist alleiniger Eigentümer und
Nutznießer aller auf dem Pachtgrundstück errichteter
Baulichkeiten
1961 Schützenhalle abgebrannt – Ursache: Brandstiftung
01.08.1962 Kauf des Grundstückes
1965 Gründung Damengruppe
1968 Zum ersten Mal wird die „Beste Dame“ ausgeschossen.
1969 Gründung einer „Wilden Gruppe“ (Armbrustschützen)
2002 Start Sommerbiathlon
NACHGEFRAGT BEI …
Präsidentin uschi Gimm
(Auszüge Interview aus dem Corona-Jahr 2020)
„Eine Besonderheit ist der Sommer-Biathlon.“
Worauf sind sie besonders stolz?
„Der Sommerbiathlon ist eine Besonderheit,
den wir bereits seit 2002
durchführen. Klein angefangen, hatten
wir im letzten Jahr über 100 Starter.“
Was ist das Besondere an Ihrem
schützenverein?
„Der besondere Zusammenhalt. Einer
steht für den anderen ein. Wir haben
auch viele jüngere Mitglieder, die
auch bereit sind, Verantwortung zu
übernehmen, wie meine beiden stellvertretenden
Sportleiter.“
Kommt den Werten des schützenwesens
heute noch eine Bedeutung
zu?
„Mehr denn je. Werte wie füreinander
da zu sein, sind gerade in diesen Tagen
von vorrangiger Bedeutung.“
Wie können schützenvereine in Zukunft
überleben?
„Die Politik müsste den Schützenvereinen
eine Perspektive aufzeigen.
Wenn das Vereinsleben noch
ein weiteres Jahr brachliegt, wird es
schwierig.“
Foto: Tonn
Schützenverein „Gut Ziel“ Köstersweg von 1950 e.V.
„Die Gemeinschaft der Schützen lebt
vom gemeinsamen Miteinander“
Fragen an den Stellv. Vorsitzenden Thomas Brunken
Wie ist man durch die pandemie gekommen?
„Bereits vor der Pandemie gibt es eine
Entwicklung, dass die Menschen einen
immer größeren Trend zur Individualisierung
zeigen. Immer mehr Menschen
leben allein, kommunizieren immer
stärker nur noch über soziale Medien
und sind sehr viel weniger bereit, sich
längerfristig an eine Sache zu binden.
Alles Faktoren, die geradezu nach mehr
Geselligkeit schreien, aber diese Menschen
sind gedanklich Lichtjahre von einem
Verein oder einem ehrenamtlichen
Engagement entfernt. In Ballungszentren
zeigt sich dieses Phänomen noch
viel deutlicher, als im dörflichen Bereich.
Die Gemeinschaft der Schützen lebt,
wie jede andere Gemeinschaft auch,
vom gemeinsamen Miteinander, von
Live-Zusammenkünften. Persönlich
hoffe ich, dass unsere Mitglieder nicht
„müde“ geworden und an den Stillstand
gewöhnt haben, sondern wir uns
mit Aufnahme des Sportbetriebs im
September und der Standöffnung einen
regen Zulauf haben werden.
Unser Vereinsheim erfüllt für den Köstersweg
auch die Funktion eines Dorfgemeinschaftshauses.
Die Pandemie
lässt im negativen erahnen, was es bedeutet,
wenn das Gemeinschaftsgefühl
in diesem Wohnort nicht bald wieder
anläuft. Der Schützenverein Köstersweg
ist eben auch ein gemeinschaftsstiftender
Faktor für uns Köstersweger.
Gab es Treffen und Kontakte – Online
und persönlich?
„Die Vereinsarbeit gestaltet sich schwieriger
als sonst. Aber, unser geschäftsführender
Vorstand ist im ständigen Austausch
und Vorstandssitzungen finden
in Form von Videokonferenzen statt.
Unsere Jahreshauptversammlung(en)
2020 und 2021 sind ausgefallen. Aufgrund
des Gesetzes zur Abmilderung
der Folgen der Covid-19-Pandemie im
Zivil-, Insolvenz- und Strafverfahrensrecht
bleiben unsere Vorstandsmitglieder
auch nach Ablauf der Amtszeit bis
zu ihrer Abberufung oder bis zur Bestellung
eines Nachfolgers im Amt.
Vereinsveranstaltungen im sprichwörtlichen
Sinne gab es nicht. Dennoch
haben wir versucht mit Aktionen wie
z.B. einem Ostergruß an unsere Vereinsmitglieder
Präsenz zu zeigen. Das Feedback
war durchweg positiv.
Auch haben wir mit unserer Aktion
„Schützenfest to Huus“ in diesem Jahr,
im Rahmen der allgemeingültigen Verordnungen,
in unseren Gärten unser
Schützenfest gefeiert.
Wir erhoffen uns mit solchen Aktionen,
dass sich unsere Mitglieder nicht vom
Verein entwöhnen. Es gibt leider jenseits
des formalen Vollzugs des Vereinsaustritts
so etwas wie eine innerliche
Kündigung des Mitglieds. Und das heißt,
formal hat das Mitglied noch den Mitgliedsausweis,
aber es erscheint nicht
mehr zu den Veranstaltungen des Vereins.
Dem wollen wir mit den genannten
kreativen Aktionen entgegenwirken.