
Die Schützenvereine aus Cuxhaven stellen sich vor 3
1972
Neue Satzung, die bis auf wenige Änderungen
noch heute Gültigkeit hat.
1978
Einführung der Eigenbewirtschaftung
in der Schießhalle unter Leitung
des damaligen Präsidenten Edmund
Numssen. Unter seinem Nachfolger
Werner Schütt entwickelte sich der
Verein zu einem der größten Schützenvereine
in der Region mit einer
Rekordzahl von 526 Mitgliedern.
02.03.1984
Gründung der Juniorenabteilung
(Alter von 21 bis 30 Jahren)
Frühjahr 1994
Umbau der Kleinkaliberanlage – bauliche
Veränderungen in der wilden
Abteilung. Es erfolgte weiterhin der
Ankauf weiterer Flächen und der
Rückbau der Altanlagen zur Vergrößerung
unseres Festplatzes
2004
75-jähriges Jubiläum der Jungschützenabteilung
mit einem großen Jugendpokalschießen.
Die Jugendabteilung
bekommt eine neue Fahne.
Mai 2007
Das Drachenfest ist gegangen – der
Garten Freizeit-Treff ist geboren. Unter
großem Aufwand zeigten sich bei
der ersten Ausstellung über 70 Firmen
aus dem Garten- und Freizeitbereich
mit ihren Produkten und Dienstleistungen.
Diese Veranstaltung wird
alle 2 Jahre wiederholt und erfreut
sich in der Region einer großen Beliebtheit.
Frühjahr 2008
Einbau einer neuen Zentralheizung
mit weitgehenden energetischen
Maßnahmen. Die Finanzierung erfolgte
größtenteils über Bausteine
– diese wurden zwischenzeitlich alle
zurückgezahlt
23.07.- 26.07.2010
100 Jahre Schützenverein Altenbruch
– nach dreijähriger Vorbereitung
folgte ein großes Fest mit tollem Programm
für Jung und Alt.
2012
Gründung einer Kindergruppe, um
sich dem demographischen Wandel
entgegenstellen und dem Überaltern
des Vereins entgegenzuwirken. In
dieser Gruppe können die Jüngsten
des Vereines mit dem Lichtpunktgewehr
schießen.
Frühjahr 2013 / 2014
Grundistandsetzung und Neuabnahme
der Raumschießanalage für Großkaliberschützen
sowie Erneuerung
des Kugelfanges im Kleinkaliberstand.
Frühjahr 2019
Rodung der Hecke und Erstellung einer
neuen Einfriedigung auf der Südseite
des vereinseigenen Geländes.
Worauf, Herr Schütt, sind Sie als Präsident
Ihres Vereins besonders stolz?
RS: „Unser großer Stolz ist die vereinseigene
80 mm Salutkanone, unsere
Raumschießanlage für die Großkaliberschützen,
sowie die Möglichkeit unser
Sportleiter, in sehr vielen Disziplinen zu
trainieren zu können. Wir haben bei uns
auch viele Gäste von Jägern, der Bundespolizei
und Schützen vom Reservistenverband
der Bundeswehr. Außerdem sind wir
natürlich sehr stolz über das große Engagement
vieler unserer Mitglieder, die sich
mit viel Herzblut immer wieder in allen
Bereichen einbringen. Ohne sie wäre ein
Vereinsleben nicht möglich.“
Was ist das Besondere am Schützenverein
Altenbruch?
RS: „Der Schützenverein Altenbruch bietet
als Mitgliedsstärkster Verein im Schützenkreis
Unterelbe dem ländlichen Raum in
der Region Hadeln seit Jahrzehnten neben
vielen gesellschaftlichen Höhepunkten
(Schützenfest mit Markttrubel und Riesenfestzelt
mit anschließendem Feuerwerk)
immer wieder ein vielseitiges Programm
im sportlichen und kulturellen Bereich.
Der Kontakt zu den Tourismusverbänden
der Stadt Cuxhaven und dem Ortsrat Altenbruch
wird stetig – auch zur Belebung
und Unterstützung ortsansässiger Vereine
– unterstützt und intensiviert. Die soziale
Bindung an das Vereinsleben im Ortsteil
beinhaltet somit auch im kulturellen Bereich
einen hohen Stellenwert.“
Kommt den Werten des Schützenwesens
„Glaube, Sitte, Heimat“ heute noch
eine Bedeutung zu?
RS: „Ja. Die hohe Kunst ist, die Vereinsmitglieder
– vom Jugendlichen bis zum betagten
Senior – mitzunehmen. Hier gilt es, das
Kulturgut des Schützenwesens zu sichern.“
Was sehen Sie als Ihre wichtigste Aufgabe
an?
RS:„Bei uns finden alle eine Heimat: Junge
Leute, die gerne in digitalen Netzwerken
unterwegs sind, dann die reinen Sportler
und die traditionsbewussten Schützenbrüder
und Schwestern. Verbindendes
Element über alle Generationen hinweg
ist das Miteinander. Dieses Miteinander,
die Verbindung zwischen Tradition und
Sport zu verknüpfen, sehe ich als eine meiner
wichtigsten Aufgaben in der Vereinsführung
und auch auf Verbandsebene an.“
Wie können Schützenvereine in Zukunft
überleben?
RS: „Wir beschäftigen uns in einem eigens
eingerichteten Arbeitskreis in unserem
Schützenverein mit der Frage, wie wohl
die Zukunft des Schützenwesens aussehen
wird. Grundlage ist das Forschungsprojekt
„Tradition im Wandel“ der Universität
Paderborn.
Das Projekt setzt sich mit der Zukunft des
als Immaterielles Kulturerbe der Bundesrepublik
ausgezeichneten Schützenwesens
auseinander. Zielsetzung der Forschung
ist es, historische Entwicklungslinien und
Wandlungsprozesse aufzuzeigen, gegenwärtige,
auf die Kulturform wirkende Risiken
zu ermitteln sowie Zukunftsperspektiven
und -konzepte in Zusammenarbeit mit
den Vereinsakteuren zu erarbeiten. Somit
kann das Forschungsprojekt auch als Unterstützungsangebot
für die Träger der
Kulturform verstanden werden, um das
Kulturerbe Schützenwesen im Sinne der
UNESCO-Konvention zu erhalten, zu dokumentieren,
zu erforschen und weiterzuentwickeln.
Die kultur- und Wirtschaftswissenschaftliche
Projektperspektive nimmt
dabei an, dass die gegenwärtige kulturelle
Praxis des Brauchtums durch die Prozesse
der Globalisierung, Kommerzialisierung
und Individualisierung einen tiefgreifenden
Wandel erfährt und von diesen punktuell
bedroht wird“, heißt es in der Projektbeschreibung
der Universität Paderborn.
Mit genau diesem Thema beschäftigen
wir uns als Verein – wie aber auch im
Schützenkreis Unterelbe. Die entscheidende
Frage dabei ist: Wie binden wir
die jungen Menschen und die hinzugezogenen
Bürgerinnen und Bürger an die
Tradition des Schützenwesens? Wie schaffen
wir es als einer der größten Vereine im
Elbe-Weser-Dreieck unseren Verein für die
Zukunft zu rüsten? Man muss einfach mal
über den Tellerrand schauen. Eine Schützen
App, die alle Jugendlichen miteinander
vernetzt, könnte der Anfang sein.
Auch hier gilt der Leitspruch: „Wer sich
nicht bewegt, wird irgendwann bewegt.“
Gegenwärtige Aktivitäten:
RS: „Der Vorstand hat sich in diesem Jahr
zum Ziel gesetzt, alle 490 Mitglieder regelmäßig
nach Vorstandssitzungen in einem
Infobrief über aktuelle Geschehnisse im
Verein und im Schützenwesen zu informieren.
Und zwar, wie in guter alter Zeit, ganz
bewusst in Briefform. Dadurch nehmen wir
unsere Mitglieder in dieser Zeit mit – vom
Jugendlichen bis zum hochbetagten Senior.
Durch diese Form der direkten Ansprache
konnten wir zum Beispiel die Finanzierung
zur Grundinstandsetzung unserer
vereinseigenen Salut-Kanone sichern.“
Geplante Ereignisse 2021:
RS: „Wir wünschen uns glaube ich alle,
dass wir Ende Mai / Anfang Juni – spätestens
aber im Sommer 2021 wieder zur
Normalität zurückkommen. Unsere Festwirte,
die Schausteller und weitere Partner
fiebern förmlich den ersten Festen in
den Dörfern entgegen. Die Tradition der
Schützen- und Volkfeste sind eine enge
Bindung der dörflichen Gemeinschaft.
Wir – der Schützenverein Altenbruch –
möchten gerne im Frühjahr den Lockdown
beenden, indem wir ein Frühlingsfest mit
zünftiger Blasmusik und evtl. Schwein vom
Grill feiern möchten. An diesem Tag werden
wir weitere Investitionen umgesetzt
und unsere grundinstandgesetzte Salut-
Kanone fertiggestellt haben. Wir sind in
Planung, unser Schützen-und Volksfest
vom 14. bis 16 August 2021 durchzuführen
– wenn nötig, auch unter besonderen Hygienebedingungen.
Über diese Ziele werden
wir zeitnah im Vorstand beraten und
die Mitglieder umfassend informieren.“